Das Projekt leistet einen Beitrag zum DLR-Forschungsziel "Integrative Humanphysiologie". Es soll das Verständnis der menschlichen Feinmotorik bei der Anpassung an Schwerelosigkeit verbessern. Das Projekt baut auf den Erkenntnissen vorangegangener Weltraumexperimente auf (Space Shuttle und ISS) und entwickelt diese Thematik weiter.
Der Erfolg von Weltraummissionen hängt maßgeblich davon ab, dass Raumfahrer die ihnen gestellten Aufgaben in angemessener Zeit korrekt ausführen können. Hierzu zählen auch feinmotorische Leistungen, etwa beim Bedienen von Schaltern und Kontrollknüppeln im Cockpit und an wissenschaftlichen Instrumenten. Auch bei Tätigkeiten wie dem Auf- und Abbau von Versuchsanlagen, beim Anbringen von Messaufnehmern am eigenen Körper oder an Versuchsobjekten sowie bei der persönlichen Hygiene spielen feinmotorische Leistungen eine wichtige Rolle. Die Erforschung der Feinmotorik in Schwerelosigkeit ist daher von großer Bedeutung für die Sicherheit und Effizienz der bemannten Raumfahrt.
Die Studie untersucht, inwiefern die Feinmotorik des Menschen in Schwerelosigkeit nicht nur unter typischen Laborbedingungen, sondern auch im Alltag beeinträchtigt ist. Dazu werden Probanden eine vorgegebene Armbewegung in zwei unterschiedlichen Handlungskontexten durchführen - einmal als typische Laboraufgabe, und einmal wie im Alltag. Die Wissenschaftler werden den Bewegungsverlauf und die erzeugten Kräfte registrieren und bestimmen, inwiefern sie von Kontext und Schwerkraftbedingung (Parabelflug) abhängen.
Ziel dieses Projektes ist es, einen innovativen Ansatz zum Vergleich feinmotorischer Labor- und Alltagsaufgaben zu testen, die grundlegende Abhängigkeit feinmotorischer Leistungen von der Schwerkraft aufzuklären, die Möglichkeiten und Grenzen feinmotorischer Leistungen von Raumfahrern aufzuzeigen und alters- und erkrankungsbedingte Einschränkungen feinmotorischer Leistungen besser zu verstehen.