Das Parabelflugexperiment soll helfen, die anfängliche Phase der Planetenentstehung besser zu verstehen. Untersuchungen zum Stoßverhalten kleiner Staubteilchen zeigen, dass diese sehr schnell durch Aneinanderhaften verschwinden sollten. Allerdings werden kleine Teilchen auch bei älteren protoplanetaren Scheiben astronomisch beobachtet. Ziel unseres Experiments soll sein, eine mögliche Quelle neuer kleiner Staubpartikel zu untersuchen. Bei abprallenden Stößen zwischen cm-großen Staubagglomeraten bei Geschwindigkeiten von Dezimeter pro Sekunde brechen Stücke mit Größen von ungefähr 100 Mikrometern ab.
Diese Abrasion (Abtragung) soll im Parabelflugexperiment quantitativ untersucht werden, um zu zeigen, in welchem Ausmaß dieser Effekt zur Erzeugung kleiner Teilchen und zur Vernichtung großer Agglomerate in protoplanetaren Scheiben beiträgt. Das Experiment besteht aus einem Behälter mit Glasdeckel und Glasboden der die Agglomerate enthält. Der Glasbehälter ist nur unwesentlich höher als die Staubagglomerate, damit diese bei Beginn der Hyper-g-Phase nur wenig herunterfallen können und damit nicht zerbrechen. Durch einen wird der Glasbehälter in eine zweidimensionale Bewegung versetzt, die eine Relativbewegung der Staubagglomerate im Inneren des Glasbehälters verursacht. Der Rand des Behälters ist gewellt, um eine unregelmäßige Bewegung der Staubteilchen zu erreichen. Diese verbesserte Experimentversion wird am Rand aufgeklebte Agglomeratkugeln besitzen, um die Abrasion nur bei Stößen von Staubteilchen untereinander zu untersuchen. Unter dem Glasboden befindet sich eine LED-Matrix zur Beleuchtung des Experiments. Neben reinen cm-großen Staubagglomeraten sollen Experimente mit kleineren Agglomeraten und anderen Arten von Staubteilchen (aus denen die Agglomerate bestehen) durchgeführt werden (kugelförmiges und irreguläre Silikatteilchen, organische Materialien), um den Einfluss der Agglomeratgröße zu untersuchen.