Seit jeher beflügelt der Mars die Phantasie der Menschen. Die Ähnlichkeit mit der Erde macht unseren Nachbarplaneten zu einem wichtigen Objekt der Erforschung unseres Sonnensystems. Schließlich ist es nicht ausgeschlossen, dass auf unserem Nachbarplaneten in früher Zeit einfachste Lebensformen existierten - oder sogar noch heute existieren.
Mit unbemannten Raumsonden versuchen Wissenschaftler seit 40 Jahren, die Geheimnisse des Mars zu entschlüsseln. Wasser - unabdingbar für die Entstehung von Leben - und Eis haben auf der Oberfläche des Planeten ihre Spuren hinterlassen: Die Suche nach diesen Spuren ist eines der ehrgeizigsten Ziele der ersten europäischen Mission zum Mars: "Mars Express".
Seit Beginn des Jahres 2004 liefert der Orbiter zuverlässig Messdaten und Bilder von unserem äußeren Nachbarplaneten. Eines der wichtigsten Instrumente an Bord von Mars Express ist die in Deutschland gebaute hoch auflösende Stereokamera HRSC (High Resolution Stereo Camera). Die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte und dort auch betriebene Kamera kartiert die Oberfläche des Mars in hoher Auflösung, in Farbe, und vor allem in der dritten Dimension.
Die räumliche Auflösung der Stereobilder übertrifft bisherige topographische Daten bei weitem. Sie erlaubt es den Geowissenschaftlern, Details mit einer Höhengenauigkeit von bis zu zehn Metern zu analysieren, bei einer Bildauflösung in der Ebene von ebenfalls bis zu zehn Metern pro Pixel. Darüber hinaus verfügt die Kamera über ein zusätzliches, besonders hoch auflösendes Teleobjektiv. Mit diesem elektronisch in das HRSC-System integrierten Super Resolution Channel (SRC) können wenige Meter große Objekte abgebildet und in den Kontext der farbigen Stereodaten der HRSC eingebettet werden, beispielsweise Felsbrocken, kleine Einschlagskrater oder Erosionsrinnen.