Mehr als 35 Jahre nach dem Erstflug einer TEXUS-Rakete startete am 12. April 2013 zum fünfzigsten Mal eine Rakete dieses Typs zu ihrem suborbitalen Flug ins All. TEXUS, das erfolgreiche deutsche Wissenschaftsprogramm, beschränkt sich längst nicht mehr auf rein „Technologische Experimente unter Schwerelosigkeit“. Schon bald nach TEXUS 1 am 13. Dezember 1977 sind Versuchsvorhaben aus vielen anderen Bereichen dazu gekommen, so zum Beispiel aus Materialforschung und physikalischer Forschung, Fundamental- und Flüssigkeitsphysik, Biotechnologie und Gravitationsbiologie. Im gesamten Programm wurden dabei bisher etwa 300 wissenschaftliche Experimente durchgeführt, 70% davon im Auftrag des DLR, circa 30% im Rahmen einer Beteiligung durch die europäische Raumfahrtagentur ESA.
Zusammen mit anderen Fluggelegenheiten im DLR Programm „Forschung unter Weltraumbedingungen“ ist TEXUS längst unverzichtbar sowohl für die eigenständige Forschung als auch für die Vorbereitung von längerfristigen Weltraumexperimenten etwa auf der Internationalen Raumstation ISS geworden. Das DLR und die ESA stellen bis zu zwei Flüge pro Jahr für ausgewählte Experimente bereit. In Deutschland wird das Programm, für das anfänglich das Bundesministerium für Forschung und Technologie verantwortlich war, seit Ende 2005 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über das DLR Raumfahrtmanagement in Bonn gefördert.
Das wissenschaftliche Kolloquium in Speyer blickt auf den 50. Forschungsflug von TEXUS und die vergangenen 35 Jahre des erfolgreichsten Raketenprogramms für die Forschung in der Schwerelosigkeit zurück. Wissenschaftler und Programmverantwortliche diskutieren über die bisherigen Ergebnisse, neue Forschungsvorhaben und die Zukunft suborbitaler Fluggelegenheiten in der Schwerelosigkeitsforschung.