Die neue Antennenschüssel H2KAR soll auf der Heinrich Hertz-Mission erstmalig zum Einsatz kommen. Der elliptische Reflektor wird etwa einen Meter breit sein und aus Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK) - umgangssprachlich auch Carbon genannt - bestehen. Die Gesamtkonstruktion mit einem Gewicht von rund vier bis sechs Kilogramm umfasst außerdem einen Antennenarm sowie einen Temperatursensor.
Die Ansprüche an Antennenschüsseln die in der Satellitenkommunikation eingesetzt werden, sind sehr hoch: sie sollen leicht und kompakt sein, um das Startgewicht niedrig zu halten und wenig Platz in der Trägerrakete einzunehmen. Dabei sollen sie aber gleichzeitig auch extrem stabil sein und eine hohe thermische sowie elektrische Leitfähigkeit besitzen.
Die thermische Leitfähigkeit ist wichtig, da eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Material für eine geringe Verformung der Bauteile sorgt. Gerade beim Übergang in und aus dem Sonnenschatten heraus ist das Material hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Die Bauteile dürfen sich dann nicht verziehen, damit die genaue Ausrichtung der Antennenschüssel gewährleistet bleibt. Die elektrische Leitfähigkeit ist hingegen Voraussetzung für eine gute Reflexion der Hochfrequenzstrahlung.
All diese Eigenschaften soll der H2KAR-Reflektor besitzen. Kohlefaserverbundwerkstoffe werden schon seit längerem erfolgreich eingesetzt - etwa in der Flugzeug- und Fahrzeugkonstruktion. Beim H2KAR kommt nun ein neuer, optimierter Kohlenfaserverbund-Werkstoff zum Einsatz, der neue Anwendungen in der Raumfahrt ermöglicht.
Ziel ist es, den Reflektor so zu konstruieren, dass er leichter ist als vergleichbare Antennenschüsseln, dabei aber stabiler und genauer in der Bündelung der Hochfrequenzstrahlung.
Verantwortlich für den Bau und die Konstruktion der Antennenschüssel, die von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert wird, ist die HPS GmbH in München zusammen mit der Invent GmbH in Braunschweig. Die Materialtests werden von der TU München durchgeführt.