Der mobile Roboter EDAN (EMG-controlled daily assistant) ist ein Assistenzrobotiksystem für Menschen mit starken motorischen Einschränkungen. Die Steuerung des Roboters erfolgt mit Hilfe von Muskelsignalen. Durch integrierte Teilautonomie werden alltägliche Aufgaben, wie beispielsweise das Trinken aus einem Glas, erleichtert.
Im Jahr 2016 wurde EDAN erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Technische Daten
Systembeschreibung
EDAN ist eine robotische Forschungsplattform für Menschen mit starken motorischen Einschränkungen. Der feinfühlige Leichtbauroboterarm und die Fünf-Finger-Hand gewährleisten die Sicherheit für den Nutzer und erlauben vielfältige Interaktionen mit der Umgebung. Dabei wird in der Steuerung nicht wie üblich auf einen Joystick gesetzt, sondern es werden auf der Hautoberfläche Muskelsignale gemessen und im Anschluss verarbeitet (EMG) um Bewegungskommandos für den Roboter zu erzeugen. Auch bei weit fortgeschrittener Muskelatrophie sind oftmals noch einzelne Muskelsignale messbar, sodass die Nutzung von EDAN möglich ist. Um die Bedienbarkeit des Roboters so einfach wie möglich zu gestalten, werden sogenannte Shared-Control Techniken eingesetzt. Dabei nutzt der Roboter sein Wissen über die Welt, um die Intention des Anwenders vorherzusagen und die Ausführung der Aufgabe entsprechend zu unterstützen. Erkennt der Roboter, dass zum Beispiel ein Glas gegriffen werden soll, so werden die aus dem EMG erzeugten Bewegungskommandos angepasst, um die Hand sicher zum Glas zu führen und dieses zu greifen.
Ein anschauliches Video zu EDAN findet sich auf YouTube.
Mit Hilfe von EMG-Signalen kann sowohl der Rollstuhl als auch der darauf montierte Roboterarm vom Menschen gesteuert werden.
Quelle: DLR (CC-BY 3.0).
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Das Assistenzrobotiksystem EDAN ermöglicht es körperlich eingeschränkten Menschen, wieder mobil im Alltag zu sein.
Der Assistenzroboter EDAN greift, vom Rollstuhl aus gesteuert, eine Trinkflasche. Mit dieser Technologie kann Menschen mit starken körperlichen Einschränkungen wieder ein hohes Maß an Eigenständigkeit im Alltag gegeben werden.
Menschen mit körperlichen Einschränkungen, speziell wenn diese die oberen Gliedmaßen betreffen, sind schon bei sehr einfachen Tätigkeiten des täglichen Lebens auf die Hilfe Dritter angewiesen. Diesen Menschen können robotische Assistenzsysteme in Verbindung mit einem Brain-Machine-Interface helfen, solche einfachen Aufgaben eigenständig auszuführen und dadurch ihre Unabhängigkeit zu erhöhen. Hierfür untersuchen wir verschiedene Methoden, um Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Steuerung von Roboterarmen zu ermöglichen.