Die Nutzung von Navigationssystemen beim Autofahren, sekundengenaue Kursbuchungen im Aktienhandel, das fast zentimetergenaue Lotsen riesiger Containerschiffen – all das wäre ohne weltraumgestützte Dienste undenkbar.
Umso mehr trifft dies auf den militärischen Bereich und Anwendungen im Bereich der Sicherheit zu: Raumgestützte Systeme sind für die Fähigkeiten der Bundeswehr und ganz generell im Sicherheitsbereich essentiell. In der Konzeption der Bundeswehr heißt es zur Dimension Weltraum:
Die Sicherheit und Funktionsfähigkeit einer modernen Informationsgesellschaft hängen vom ungehinderten Zugang zu weltraumgestützten Informations- und Kommunikationswegen ab. Gleiches gilt für die Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, die zur Erfüllung ihres Auftrags auf weltraumgestützte Anwendungen und Satellitensysteme angewiesen ist. Der Weltraum ist als Operationsraum zu betrachten
Um die „kritische“ Infrastruktur Weltraum zu schützen, zu reparieren, zu ergänzen oder weiter auszubauen bedarf es der technischen Fähigkeit, innerhalb weniger Tage oder gar Stunden neue Satelliten mit unterschiedlichsten Nutzlasten in eine Umlaufbahn zu verbringen und in Betrieb zu nehmen. Im internationalen militärischen Kontext wird dies „Responsive Space Capability“ genannt.
Das Kompetenzzentrums für Reaktionsschnelle Satellitenverbringung (englisch: Responsive Space Cluster Competence Center RSC3) am DLR Standort Trauen wurde mit dem übergeordneten Ziel eingerichtet, die erforderliche Technologiebasis im Kontext Responsive Space aufzubauen und Technologiedemonstrationen durchzuführen. Dabei werden Technologien in der gesamten Architektur, bestehend aus Weltraum-, Boden-, Start- und Missions-Segment, untersucht und weiterentwickelt werden. Das Kompetenzzentrum arbeitet dem Cluster-Gedanken folgend in enger Kooperation mit bestehenden Instituten und Einrichtungen im DLR sowie mit Endanwendern und der Industrie.