Kurzbeschreibung
Im Rahmen der Mission Eu:CROPIS (Euglena Combined Regenerative Organic food Production In Space) soll die Langzeitstabilität eines biologischen Lebenserhaltungssystems demonstriert werden, das auf der Basis von biologischen Abfallprodukten die Produktion von Sauerstoff und Nahrungsmitteln ermöglicht.
Projektbeschreibung
Bei längerfristigen Aufenthalten von Astronauten in größeren Entfernungen von der Erde, z.B. in Basen auf dem Mond oder Mars, muss die Versorgung mit Verbrauchsgütern wie Nahrung und Trinkwasser sichergestellt werden. Effiziente Formen der Wiederaufbereitung von Wasser und der Erzeugung von Nahrungsmitteln sind daher essentiell für das Gelingen einer solchen Mission. Bei Eu:CROPIS soll die Anwendung eines solchen Systems unter den Schwerkraftbedingungen von Mond und Mars getest werden.
Das Besondere an Eu:CROPIS ist, dass zwei Systeme aneinander gekoppelt sind. In einem System wird künstlicher Urin in Stickstoff umgesetzt, den Tomatenpflanzen als Nahrungsmittel aufnehmen können. Ein zweites, auf Algen basierendes System, wird genutzt, um das Gesamtsystem zu entgiften. Auf diese Weise wird ein geschlossenes Habitat mit dem Menschen als integralem Bestandteil nachgebildet.
Abb.: Test des Eu:CROPIS-Drucktanks
Mit Eu:CROPIS soll gezeigt werden, dass ein solches geschlossenes Lebenserhaltungssystem (Closed Life Support System – CLSS) unter verschiedenen Gravitationsbedingungen (wie z.B. auf dem Mond oder Mars) betrieben und wiedergestartet werden kann.
Anwendungen auf der Erde zielen in Richtung
Aufgaben der DLR Simulations- und Softwaretechnik
Die DLR-Einrichtung Simulations- und Softwaretechnik wirkt bei der Entwicklung des Kommunikations- und Datenverarbeitungssystems (Command and Datahandling - CDH) und des Lageregelungssystem (Attitude Control System - ACS) des Satellitenbusses mit.
Beim CDH bestehen die Aufgaben der DLR Simulations- und Softwaretechnik unter anderem in der Entwicklung von Teilen der Telekommunikationsarchitektur, des Onboard-Zwischenspeichers für Telemetriedaten und der Temperaturkontrolle, diversen Hardwaretreibern des Onboard-Computers. Zusätzlich wird der Bootloader für die Onboard-Software konzipiert und implementiert.
Für das ACS wird durch DLR Simulations- und Softwaretechnik die Software-Architektur erstellt und implementiert. Die Software besteht aus Schnittstellen zu den zehn Sonnensensoren, zwei Magnetfeldsensoren, vier Drehratensensoren und zwei Magnetspulensystemen, dem Regelungsteil und den Komponenten zur Kommandierung und Datenmanagement. Die Applikationssoftware ist reaktiv und zeitgesteuert aufgebaut auf dem in der Einrichtung entwickelten Tasking Framework. Die Arbeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren am DLR Institut für Raumfahrtsysteme.
Projektpartner
DLR, Institut für Raumfahrtsysteme
DLR, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin - Abteilung Gravitationsbiologie
Universität Erlangen-Nürnberg - Lehrstuhl für Zellbiologie
Laufzeit
2012 - 2018