Bei der Bewertung der Ergebnisse aus Untersuchungen zur atmosphärischen Propagation und Laserfernwirkung sind die vorherrschenden Atmosphäreneigenschaften umfassend zu berücksichtigen. Die Atmosphäre wirkt sich durch ihre begrenzte optische Durchlässigkeit, durch das Vorhandensein von Aerosolen und durch turbulenzinduzierte Brechungsindexfluktuationen auf die Laserstrahlung aus. Die Folgen sind eine generelle Abschwächung der Leistung entlang des Propagationspfads, eine Reduzierung der Strahlungsintensität am Ziel und eine verminderte Positioniergenauigkeit. Eine auf die Fragestellungen zur atmosphärischen Propagation abgestimmte Wettermesstechnik und fortlaufende Untersuchungen zum Verhalten der optischen Turbulenz in Bodennähe gestatten die Einbindung der lokal gewonnenen Laserdaten in den nationalen wie internationalen Vergleich.
Die atmosphärischen Eigenschaften auf der Freistrahlstrecke werden fortlaufend gemessen und standardisiert aufgezeichnet. Neben den konventionell erfassten Parametern wie Globalstrahlung, Ozongehalt, Luftdruck, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und -richtung, Temperatur (Boden und Luft in unterschiedlichen Höhen über Grund) wird auch der Refraktionsstrukturfunktionsparameter Cn2 zur Beschreibung der optischen Turbulenz mittels eines Szintillometers sowie die Sichtweite mit einem Distrometer bestimmt. Für eine genaue Beschreibung der Interaktion zwischen Atmosphäre und Laserstrahlung erfolgen die mikrometeorologischen Messungen zeitgleich und ortsnah zur Wirklaserstrahlung.