Gegenüber cw-Lasern (continuous wave) sind bei der systematischen Beeinflussung der Licht-Materie-Wechselwirkung, gepulste Lasersysteme vorteilhaft hinsichtlich der Möglichkeit zur Erzeugung extrem hoher Bestrahlungsintensitäten, auch bei moderater mittlerer Laserleistung. Die hohe räumliche und zeitliche Konzentration von Strahlungsenergie in einem Laserpuls und der umfangreiche Parameterraum, welcher einen Laserpuls charakterisiert (Pulsdauer, Pulsenergie, Pulsform, Wellenlänge, spektrale Breite) eröffnen zahlreiche Anwendungen in der Forschung oder auch in der industriellen Materialbearbeitung. Ebenso wie bei cw-Hochleistungslasern besteht auch bei Pulslasern die Herausforderung in der Erzielung guter Strahlqualität bei hoher mittlerer Leistung.
Gepulste Hochleistungssysteme hoher Brillanz für Anwendungen auf den Schwerpunktthemen des Instituts für Technische Physik, wie die Detektion von Weltraumschrott oder Lasereffektoren, sind nicht kommerziell verfügbar und werden daher am Institut selbst entwickelt. Für diese Anwendungen sind typische Pulsenergien von über 1 Joule und mittlere Leistungen größer 1 Kilowatt erforderlich. In der Abteilung Festkörperlaser und Nichtlineare Optik werden solche Pulslasersysteme hoher mittlerer Leistung auf Basis des Scheibenlaserkonzeptes untersucht. Insbesondere bei Oszillator-Verstärker-Konzepten kann hierbei über die Leistungsskalierung des Scheibenlasers durch Skalierung der aktiven Fläche die Pulsenergie bei gleichbleibender Spitzenintensität gesteigert werden.