Fachsitzung "Alltagsmobilität im Wandel (sub)urbaner Gebiete"
Das Institut für Verkehrsforschung leitet die Fachsitzung "Alltagsmobilität im Wandel (sub)urbaner Gebiete". In der Sitzung soll untersucht werden, in welcher Weise siedlungsstrukturelle und gesellschaftliche Prozesse die Alltagsmobilität der Bewohner/innen urbaner und suburbaner Räume beeinflussen..
Städte und ihre Verflechtungsräume sind Veränderungen unterworfen. In vielen Regionen wächst die städtische Bevölkerung, so dass gegenwärtig weltweit bereits jede zweite Person in einer Stadt lebt. In anderen Regionen lassen sich Schrumpfungsprozesse beobachten, die mit Wohnungsleerstand und Abwertungsprozessen einhergehen. Außerdem sind in einigen Regionen und Städten gleichzeitig ablaufende, kleinräumig differenzierte Muster von Wachstum und Schrumpfung erkennbar, wobei sich diese Prozesse nicht eindeutig in bestimmten Siedlungsstrukturtypen verorten lassen.
Neben diesen Veränderungen der Bevölkerungsstruktur beeinflussen zudem gesellschaftliche Entwicklungen wie beispielsweise Singularisierung der Bevölkerung, zunehmende Flexibilisierung von Erwerbsarbeit und steigende Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologie die Raumstruktur und schaffen damit veränderte Voraussetzungen für das Mobilitätsverhalten. Städtebaulich und verkehrsplanerisch drückt sich dies in neuen bzw. rückgebauten Wohngebieten, Infrastrukturen und angepassten Mobilitätsangeboten (z.B. CarSharing oder flexible Rufbusse) aus, woraus sich räumliche Nutzungskonflikte ergeben können.
In der Sitzung soll anhand von vier Referaten (mit anschließender Diskussion) thematisiert werden, inwiefern die aufgezeigten raumstrukturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen Alltagsmobilität in Städten und ihren Verflechtungsräumen beeinflussen. Die Beiträge können sich auf theoretische oder empirische Arbeiten beziehen, wobei keine regionalen Einschränkungen getroffen werden. Wünschenswert sind Beiträge zur Alltagsmobilität im Wandel der veschiedenen räumlichen Kontexte von innerstädtischen bis zu suburbanen Gebieten, wobei auch Vergleiche einzelner Räume möglich sind. Grundsätzlich soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich die spezifischen Siedlungsstrukturen (Baustrukturen, Dichte, Nutzungsmischung etc.) auf die Alltagsmobilität auswirken. Hierbei soll ein Fokus auf neue Mobilitätsangebote gerichtet und herausgestellt werden, welche Siedlungsstrukturen bestimmte Mobilitätsangebote begünstigen, welche Faktoren hier wirken und/oder wie sich diese Mobilitätsangebote auf die Alltagsmobilitätsentscheidungen von Bewohner(inne)n auswirken. Interessant ist auch herauszustellen, durch welche Charakteristika die Bevölkerungsgruppen gekennzeichnet sind, die durch neue Mobilitätsangebote angesprochen werden.
Datum: 04.10.2015 Zeit: 13:30-16:00 Ort: HU-Universitätsgebäude am Hegelplatz, Dorotheenstraße 24 10117 Berlin