Das Jet Propulsion Laboratory der NASA arbeitet an Missionen zur Erforschung des Jupiter-Mondes Europa, unter dessen Eiskruste ein Wasserozean vermutet wird. In einem Missionszenario soll ein robotischer Lander zur Entnahme von Oberflächenproben abgesetzt werden. Bei dem dafür notwendigen Bremsmanöver kommen Hydrazintriebwerke zum Einsatz. Dabei kommt es unweigerlich zu einer noch schwer vorherzusagenden Kontamination der Landestelle durch die Treibstrahlen.
Ziel des Projekts EPIC ist, die Verschmutzungs- und Erosionswirkung von Treibstrahlen aus hydrazinbetriebenen Kleintriebwerken besser experimentell zu charakterisieren. Dazu werden exemplarisch zwei von NASA gestellte Triebwerke im Hochvakuum gefeuert, um die starke Strahlausbreitung im Weltraum richtig nachzubilden. Im Versuchsraum der Vakuumkammer sind verschiedene relevante Materialproben dem Treibstrahl ausgesetzt, darüber hinaus wird die chemische Zusammensetzung des Treibstrahls mit einem Massenspektrometer vermessen. Aus den gewonnenen Daten können genauere Modelle zur Bewertung treibstrahlinduzierter Kontamination entwickelt werden, mit denen dann zum Beispiel verschiedenen Ansätze zu Position und Betriebszyklus der Bremstriebwerke für Landemanöver hinsichtlich der zu erwartenden Oberflächenkontamination bewertet werden können.
Die Abteilung Raumfahrzeuge des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik ist vom Jet Propulsion Laboratory mit den Forschungen an diesem Thema beauftragt worden, da hier mit der heliumgekühlten Simulationsanlage für Treibstrahlen Göttingen – chemische Triebwerke die weltweit einzige geeignete Vakuumanlage betrieben wird.