Lenkflugkörper leisten einen maßgeblichen Beitrag zur nationalen und internationalen Luftverteidigung. Damit dieses auch in Zukunft erfüllt bleibt, müssen Flugkörper zur Abwehr stetig an die steigenden Fähigkeiten angreifender Systeme angepasst werden. Ziel des DLR-Projekts FK2020+ ist die Entwicklung von innovativen Basistechnologien und Methoden für Flugkörper. Dies beinhaltet zum einen die Erforschung und Entwicklung ausgewählter Technologien zur Steigerung der Leistungsfähigkeit zukünftiger Abwehrflugkörper sowie zum anderen die Entwicklung von Werkzeugen und Methoden für die Auslegung, die Analyse und die Bewertung von Flugkörpern bzw. Flugkörper-Technologien, u.a. auch zum Zwecke der (technischen) Bedrohungsanalyse.
In FK2020+ untersuchen und entwickeln Wissenschaftler aus fünf DLR-Instituten Technologien und Methoden aus den Themenbereichen Aero- und Aerothermodynamik, der Steuerung von Flugkörpern, die Verwendung neuartiger Materialien und Strukturen (z.B. aus Faserverbundkeramiken) sowie innovative Antriebstechnologien, wie beispielsweise luftatmende Staustrahltriebwerke oder Antriebe mit gelartigen Treibstoffen. Mittels sogenannter Referenzkonfigurationen, die stellvertretend für bestimmte Flugkörper-Klassen stehen, untersuchen die Forscher dann spezifische Technologien aus den oben genannten Themenfeldern. Diese Vorgehensweise ermöglicht sowohl die Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen Einzelkomponenten als auch die Einbeziehung von Systemaspekten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der neuen Klasse der hyperschallschnellen Flugkörper (Machzahlen > 5).
Das Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik leistet dabei als größter Projektpartner Beiträge in allen oben genannten Themenfeldern. Des Weiteren obliegen dem Institut die Auslegung und die Analyse der Referenzflugkörper sowie die Leitung des Projekts. FK2020+ ist ein vom Bundesverteidigungsministerium (BMVg) grundfinanziertes wehrtechnisches Projekt im DLR-Forschungsgebiet Defence Technology.