Nachteilig wirkt sich hingegen aus, dass die Wechselwirkung, die zwischen dem Strahl, der entgegenkommenden Strömung und der sich auf dem Flugkörper entwickelnden Reibungsschicht so komplex ist, dass die Vorhersage über die Kraftwirkung des Strahl unsicher ist. Je nach Konfiguration des Strahls, seiner Position am Flugkörper, oder dem Ausblasdruck kann sich eine Verstärkung oder auch Abschwächung der Schubwirkung des Strahles ergeben.
Im Rahmen des DLR-internen Projekts „Hochagiler Flugkörper“ (HaFK) wurde eine Studie durchgeführt, die umfangreiche Messungen im Rohrwindkanal (RWG) an einem Prinzipmodell umfassten, als auch numerische Simulationen mit dem DLR-TAU-code, die für ausgewählte Fälle mit den gleichen Anfangs- und Randbedingungen Vergleichsmöglichkeiten lieferten. Hierfür wurde eine ebene Platte einer Mach 5 Anströmung ausgesetzt und aus einer Schalldüse mittig auf der Platte die Ausblasung aus einer Querschubstrahldüse simuliert. Mit verschiedenen Anordnungen von Düsen wurden so verschiedene Konfigurationen und ihre unterschiedliche Wirkung simuliert. Wanddruckmessungen und Strömungsvisualisierung mittels Ölanstrichmethode gaben Aufschluss über die stattfindende Wirkung und Effizienz im Umfeld des Wechselwirkungsgebiets. Aufnahmen mittels Infrarotkamera ermöglichten ebenfalls die Bestimmung des Wärmeübergangs, die sich im Gebiet der Wechselwirkung aufgrund der Interaktion stark ändert und in der Realität die Materialien stark belasten kann. Die durchgeführte Studie ermöglichte die systematische Untersuchung der Querschubstrahlsteuerung in Bezug auf unterschiedliche Strahlkonfigurationen und ihre Effizienz.
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