Artikel zu "Satellit"

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Raumfahrt | 09. Juni 2016 | von Julia Heil

BIROS: Ein Kleinsatellit auf Reisen

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Nach der Ankuft muss der Kleinsatellit BIROS von dem DLR-Team erst einmal aus seiner Transportkiste geholt werden

40 Grad und ungefähr 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Bei solchen Wetterbedingungen arbeitet das BIROS-Team gerne den größten Teil des Tages in den kühlen Reinräumen des indischen Satish Dhawan Space Centre (SHAR). Hier läuft die Arbeit auf Hochtouren, denn der Starttermin des Kleinsatelliten BIROS (Bispectral InfraRed Optical System) naht. Am 20. Juni 2016 soll er vom Weltraumbahnhof SHAR von der Insel Sriharikota an der Südostküste Indiens starten. Danach wird BIROS, zusammen mit seinem Partnersatelliten TET-1 (Technologie-Erprobungsträger 1), in 500 Kilometern Höhe um die Erde kreisen und von dort mit jeweils zwei Infrarotkameras an Bord Ausschau nach Waldbränden und anderen sogenannten Hochtemperaturereignissen halten. Bis BIROS seine Arbeit im Weltraum aufnehmen kann, wird viel Arbeit und Koordinationsaufwand geleistet worden sein – zehn DLR-Institute arbeiteten drei Jahre lang daran, den Satelliten für seine Mission vorzubereiten.

Von Adlershof nach Indien

Am 10. Mai erreichte die Vorhut der Wissenschaftler des DLR-Instituts für Optische Sensorsysteme die indische Stadt Chennai. BIROS war zu diesem Zeitpunkt schon im 80 Kilometer entfernten Satish Dhawan Space Centre, nachdem er am 4. Mai in Berlin-Adlershof abgeholt worden war. In Chennai erwartete die Wissenschaftler und Ingenieure eine pulsierende Metropole. 2014 war die Stadt mit 4,9 Millionen Einwohnern an sechster Stelle der größten Städte Indiens - und sie wächst weiter. weiterlesen

Raumfahrt | 16. März 2016

EDRS-A: Überholmanöver im Berufsverkehr

Quelle: Stellarium/DLR
 

Anders als niedrigfliegende Satelliten und die ISS, die mit 8 Kilometern pro Sekunde in 90 Minuten um die Erde rasen, geht es in der geostationären Höhe gemächlicher zu. Hier beträgt die Kreisbahngeschwindigkeit nur noch 3 km/s. Da man sich 36000 km über dem Erdäquator befindet, braucht man 24 Stunden für einen Umlauf um die Erde. Damit kommt man vom Boden aus gesehen über einem bestimmten Längengrad scheinbar zum Stillstand. Das ist sehr praktisch, da man dann seine Bodenantenne fest ausrichten kann und dauerhafte Sichtbarkeit hat. weiterlesen

Raumfahrt | 22. Februar 2016

Am Anfang steht der In-Orbit-Test

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Antenna Mapping

Wie schon im letzten Beitrag beschrieben, findet gerade der In-Orbit-Test statt. Und das wird noch mehrere Wochen dauern. Ein sehr wichtiger Test ist dabei das "Antenna-Mapping". Hierbei geht es darum, herauszufinden in welcher Richtung die Antennen wie stark abstrahlen und ob die Abdeckung am Boden den Erwartungen und Berechnungen entspricht. Hier spielen verschiedene Dinge herein. Zuerst, wieso "Antenna"? Es geht doch um einen Laser!

Schon richtig, aber Antennen gibt es auch. Nur die Übertragung zwischen Kundensatellit zum Relais-Satellit findet per Laser statt. Für die Übertragung von und zur Bodenstation geht das nicht so einfach. Der Laser kann z.B. nicht durch Wolken hindurchstrahlen. Also verwendet man für die Strecke zum Boden eine herkömmliche Funkverbindung über die sogenannte Feeder Link Antenne im "Ka-Band". Dieser Begriff steht für Frequenzen zwischen 27 und 40 Gigahertz. UKW-Rundfunk wird bei etwa 100 Megahertz übertragen, Handys senden bei etwa 2 Gigahertz. Je höher die Frequenz, desto mehr Daten lassen sich übertragen, man spricht von einer höheren Bandbreite. Eine der großen Antennenschüsseln des EB9B-Sateliten ist für die Übertragung zum Boden reserviert. Zusätzlich gibt es für EDRS-Zwecke noch eine weitere, schwenkbare Ka-Band Antenne - die Ka-ISL Antenne - für Verbindungen zu Satelliten, die keinen Laser an Bord haben. weiterlesen

Raumfahrt | 15. Februar 2016

Das Kontrollzentrum geht in Betrieb - die erste Hürde ist genommen

Kontrollraum beim DLR in Oberpfaffenhofen
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Hochspannung im Kontrollraum beim DLR in Oberpfaffenhofen

Wie geplant wurde letzten Freitag der Betrieb der EDRS-Nutzlast aufgenommen. Anfangs mussten wir uns aber noch etwas gedulden, denn in dieser frühen Phase wurden alle Schaltkommandos noch vom Kontrollzentrum in Toulouse gesendet. Die Einzelkomponenten wurden der Reihe nach ausgeklappt und eingeschaltet. Wir konnten dies in den Daten (Schalterstellungen, Ströme und Temperaturen) verfolgen, mussten aber immer wieder etwas Phantasie einsetzen, da die Kollegen in Toulouse recht wortkarg waren.

Erst an Tag 3, dem Sonntag, kamen wir zum Zug. Am Nachmittag konnten wir das erste eigene Kommando, nun über das Pariser Kontrollzentrum, erfolgreich zum Satelliten schicken. Dieses erste Test-Kommando wurde ohne Probleme verschickt, dennoch war die Erleichterung groß, als über die Telemetrie bestätigt werden konnte, dass es am Satellit angekommen und bestätigt worden war. Die jahrelange Vorbereitung auf diesen Moment hat sich ausgezahlt und so manchem im Kontrollraum fiel ein großer Stein vom Herzen. weiterlesen

Raumfahrt | 05. Februar 2016 | von Frank Wallrapp

Nach der Party ist vor der Arbeit - Heute geht's los

EDRS-Kontrollraum beim DLR in Oberpfaffenhofen

Letzten Freitag fand bei uns im Kontrollzentrum eine Feier anlässlich des Starts des EDRS-A-Satelliten statt. Es war eine sehr gelungene Veranstaltung. Unser Team hatte die Gelegenheit, unsere Arbeit zu präsentieren. Da der Start kurzfristig um zwei Tage verschoben worden war, konnten die ursprünglich geladenen VIPs nicht kommen. Stattdessen waren sehr viele lokale Pressevertreter da sowie viele Mitarbeiter und deren Familien.

Es war für uns sehr angenehm, denn anders als bei "normalen" Missionen am GSOC (Deutsches Raumfahrtkontrollzentrum) steuern wir diesmal nicht den Satelliten selbst, sondern nur die Nutzlast, die aber noch ausgeschaltet ist. Daher mussten wir nicht direkt nach dem Start mit der Arbeit beginnen. Wir greifen erst sieben Tage später, also heute, in das Geschehen ein. Seit Sonntag können wir aber schon ein wenig lauschen, da wir den gesamten Datenstrom des Satelliten (die Telemetrie) bereits jetzt empfangen können. weiterlesen

Raumfahrt | 30. September 2015 | von Philip Kausche

Ariane-Start: E-Learning im Outback

Das Siegerbild des Namenswettbewerbs für den australischen Satelliten - gemalt von der sechsjährigen Bailey Brooks.
Quelle: nbn co ltd.
Das Siegerbild des Namenswettbewerbs für den australischen Satelliten - gemalt von der sechsjährigen Bailey Brooks. Es zeigt sie auf dem Balkon ihres Hauses mit einer Satellitenschüssel unter dem Sternenhimmel.

Update 01.10.2015: Der Start der Ariane 5 war erfolgreich und die Satelliten konnten planmäßig in ihren Orbit gebracht werden.

Heute Abend startet eine Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ins All. Die Rakete wird zwei Telekommunikationssatelliten in einen Erdorbit bringen. Einer von ihnen wird ganz Australien mit schnellem Internet versorgen - das ist besonders wichtig für die Menschen und Familien, die im australischen Outback leben. weiterlesen

Raumfahrt | 20. August 2015 | von Philip Kausche

Ariane 5 bringt Telekommunikationssatelliten in den Orbit

Intergration der Satelliten auf der Ariane 5

UPDATE 21.08.2015 - Die Ariane-5-Rakete ist gestern um 22.34 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit in den Weltraum gestartet.

Am europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch Guayana herrscht momentan Hochbetrieb. Heute Abend soll eine Ariane 5 ECA erneut zwei Satelliten im Doppelstart in einem geostationären Transferorbit (GTO) absetzen. Der Start ist zwischen 22:10 Uhr und 23:56 Uhr deutscher Zeit geplant. Er kann live verfolgt werden. Dies wird der 4. Start einer Ariane 5 ECA in diesem Jahr sein und der insgesamt 81. Start einer Ariane 5. An Bord des Trägers befinden sich zwei Telekommunikationssatelliten, die zusammen eine Masse von über neun Tonnen besitzen. Es wird etwa 42 Minuten dauern, bis beide Satelliten in ihrem Transferorbit abgesetzt worden sind. weiterlesen

Raumfahrt | 15. Juli 2015 | von Philip Kausche

Ariane startet mit europäischem Wettersatelliten MSG-4

Quelle: ESA/CNES/Arianespace
Links: Star One C4, Mitte: MSG-4, rechts: eine Ariane 5 auf einem von zwei mobilen Starttischen auf dem Weg ins BAF ("Final Assembly Building")

UPDATE 16.07.2015 - Die Ariane-5-Rakete ist gestern um 23.42 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit in den Weltraum gestartet. Eine Aufzeichnung des Starts ist auf YouTube verfügbar. Weitere Informationen finden Sie hier.

Heute Abend soll der europäische Schwerlastträger Ariane 5 vom Typ ECA zum dritten Mal in diesem Jahr und zum insgesamt 80. Mal vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou ins All starten. Das Gesamtgewicht dieser Ariane 5 wird beim Start etwa 780 Tonnen betragen, wovon etwa 7,6 Tonnen Satelliten-Nutzlast sind. An Bord des Trägers werden sich zwei Satelliten befinden, die in einem geostationären Transferorbit (GTO) abgesetzt werden, um von dort ihren finalen geostationären Orbit (GEO) in zirka 36.000 Kilometer Höhe anzusteuern.

3 Minuten und 43 Sekunden nach dem Start und in einer Höhe von zirka 120 Kilometern ist die Atmosphäre dünn genug, um die Nutzlastverkleidung abzutrennen. Der obere Satellit wird 28 Minuten und 15 Sekunden, der untere Satellit nach 40 Minuten und 19 Sekunden nach dem Start abgesetzt werden. Das Startfenster der Mission VA224 öffnet sich heute Abend um 23:42 UHR MESZ und bleibt bis 00:19 Uhr bestehen. Der Start kann live auf arianespace.tv verfolgt werden. weiterlesen

Raumfahrt | 24. September 2014

Erfolgreiche Formationsänderung der Satelliten

Den Missionen TerraSAR-X und TanDEM-X standen wieder Tage der Veränderung ins Haus - und zwar die Änderung der Flugformation des Raumsegments. Der Grund dafür war der Übergang in eine neue Phase der Mission nachdem die Aufnahmen für das globale Höhenmodell Mitte September abgeschlossen wurden. Bis Ende 2015 werden mit der TanDEM-X-Mission neuartige Radartechniken und innovative Anwendungen erprobt.

Die veränderbare Fluggeometrie der beiden Satelliten bietet ein großes Spektrum an Möglichkeiten. Anstatt in einer Formation mit einem, aufgrund des Relativorbits, sehr geringen Mindestabstandes von 120 Metern zwischen TerraSAR-X und TanDEM-X, sollten die beiden nunmehr im Abstand von 76 Kilometern hintereinander fliegen - im sogenannten Pursuit Monostatic Mode. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Satelliten auf ihrer Bahn entspricht das einem zeitlichen Versatz von circa zehn Sekunden. Um TanDEM-X zu ermöglichen, die identische Szene auf der Erdoberfläche zu beobachten wie es der vor ihm befindliche TerraSAR-X getan hatte, muss die innerhalb der zehn Sekunden auftretende Drehung der Erdoberfläche kompensiert werden. Das wird durch eine seitliche Verschiebung der TanDEM-X-Bahn (Drehung des aufsteigenden Knotens) um etwa fünf Kilometer erreicht. Die Orbits beider Satelliten sind daher in der Form und Größe nahezu identisch (der TanDEM-X-Satellit fliegt weiterhin eine Helix), nicht jedoch hinsichtlich ihrer jeweiligen Lage im Raum. Insgesamt wurden von TanDEM-X 15 Bahnmanöver ausgeführt, um die neue Formation mit TerraSAR-X einzustellen. weiterlesen

Raumfahrt | 24. März 2014 | von Tom Uhlig

Rendezvous im All

"Ich habe da was Nettes für unseren Blog", rief mich mein Kollege Cesare Capararo von der Konsole aus an - und was er zu erzählen hatte, ließ mich in der Tat meinen Zertifizierungsplan, an denen ich gerade gearbeitet hatte, aus der Hand legen und hinübergehen in das Büro der Satellitenexperten Jaap Herrman, Michael Kirschner und Kay Müller: Am Freitag, den 28. März 2014 wird es zu einem Rendezvous der besonderen Art im All kommen. weiterlesen