Artikel zu "Astronomie"

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Raumfahrt | 07. Dezember 2023 | von Tom Uhlig

Stichtag 9. Dezember 2023: Der Halleysche Komet kehrt zurück

Komet Halley 1986
Quelle: ESO
Komet Halley bei seinem letzten Durchgang durch das innere Sonnensystem. Das Farbbild entstand aus drei einzelnen Aufnahmen, die mit Hilfe des Grand Prisme Objectif-Teleskops auf La Silla, Chile, im Jahr 1986 gewonnen wurden.

Unbemerkt und fernab aller Ereignisse, welche die Menschen rund um den Erdball zurzeit bewegen, zieht am 9. Dezember 2023 der berühmte Halleysche Komet kurz nach Mitternacht durch den sonnenfernsten Punkt, das Aphel seiner Bahn. Danach nimmt er wie viele Mal zuvor erneut den Kurs Richtung Sonne auf und wird uns in 37 Jahren wieder faszinieren, wenn er im Sommer 2061 mit seinem imposanten Schweif am Firmament auftaucht. weiterlesen

Raumfahrt | 12. Oktober 2023 | von Manfred Gaida

Sonnenfinsternis über Yucatán

Ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005
Ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005
Quelle: Abel Pardo Lopez; CC-BY-2.0
Die Aufnahme zeigt die ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005.

Am 14. Oktober 2023 wird vom Nordostpazifik über die Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien und Brasilien hinweg bis 500 Kilometer in den atlantischen Ozean hinein eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen sein. Der Mond befindet sich noch im erdfernen Teil seiner Bahn und kann die Sonnenscheibe, die alljährlich ihren maximalen scheinbaren Durchmesser am 4. Januar erreicht, zentral nicht vollständig bedecken. Außerhalb einer bis zu 245 Kilometer breiten Ringschattenzone, der Antumbra, wird man das Ereignis nahezu vom gesamten nord- und südamerikanischen Kontinent und den angrenzenden Ozeanen als partielle Sonnenfinsternis verfolgen können. Sogar auf den Azoren, Madeira, den Kapverdischen und westlichen Kanarischen Inseln sowie vom westlichen Afrika aus lässt sich mit etwas Glück wenige Minuten vor Sonnenuntergang eine geringfüge partielle Verdunklung der hellen Sonnenscheibe durch den Mond erkennen. weiterlesen

Raumfahrt | 09. August 2023 | von Manfred Gaida

Seit 25 Jahren: DLR-Reisen durchs Weltall mit Schulklassen im Planetarium Köln-Nippes

Quelle: Costa Belibasakis
Die Weite des Kosmos spiegelt sich gleichsam in der Weite des Hauptgangs des Kölner Schulplanetariums wider, der zum Kuppelsaal führt. Bis unter die Decke sind an den Wänden selbstgebaute Schautafeln, Bilder und Modelle zu verschiedenen Themen der Astronomie und Astrophysik angebracht.

Der Keller des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums in Köln ist ein besonderer Ort. Hier hat der frühere Schulleiter Dr. Hermann Gundermann (†1968) einen lang gehegten Traum verwirklicht und Mitte der 1960er-Jahre ein Planetarium eingerichtet. Seit einem Vierteljahrhundert bietet das DLR dort spezielle Führungen für Schülerinnen und Schüler an, um sie für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Anlässlich des Wissenschaftsjahres 2023 „Unser Universum“ und seiner Roadshow „Universe on Tour“ sei diese mit Herzblut für die Astronomie ausgestaltete Einrichtung hier vorgestellt. weiterlesen

Raumfahrt | 14. Juni 2023 | von Rolf Hempel

Rendezvous von Mond und Jupiter

Quelle: Rolf Hempel (CC BY-NC-ND 3.0)
Konjunktion von Mond mit Jupiter

Eigentlich wollte ich heute Morgen kurz vor vier Uhr nur die Fenster öffnen, um die kühle Nachtluft hereinzulassen. Zufällig sah ich neben dem aufgehenden Mond einen hellen Lichtpunkt, den ich zuerst für ein Flugzeug hielt. weiterlesen

Raumfahrt | 26. Oktober 2022 | von Rolf Hempel

SoFi 22 hinterm Wolkenschleier

Quelle: Rolf Hempel (CC BY-NC-ND 3.0)
Aufnahme der partiellen Sonnenfinsternis über Deutschland am 25. Oktober 2022.

Die Aufnahmebedingungen für die partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober 2022 waren zwar nicht ideal, da es die ganze Zeit über bewölkt war, aber das hat mich trotzdem nicht davon abgehalten, das Schauspiel am Himmel zu fotografieren. Das gelang allerdings nur in einigen wenigen kleinen Wolkenlücken. Aber eigentlich finde ich, dass die Wolken vor der Sonne den Bildern auch einen besonderen Reiz geben. weiterlesen

Raumfahrt | 21. Oktober 2022 | von Manfred Gaida

Partielle Sonnenfinsternis über Europa

Quelle: Rolf Hempel (CC BY-NC-ND 3.0)
Aufnahme der partiellen Sonnenfinsternis in Deutschland am 10. Juni 2021.

Am 25. Oktober 2022 ist es wieder soweit. Nahezu über ganz Europa bis nach Westasien und dem gesamten indischen Subkontinent sowie über dem nordöstlichen Afrika und dem Vorderen Orient wird sich im Zeitraum von circa 11 bis 15 Uhr MESZ für jeweils rund zwei Stunden eine partielle Sonnenfinsternis ereignen. In Deutschland wird sie bei guter Sicht zwischen 11:06 und 13:22 Uhr MESZ zu sehen sein. Im Südwesten bei Basel werden zehn Minuten nach zwölf Uhr maximal 18 Prozent der Sonnenscheibe bedeckt, auf Rügen sind es wenige Minuten später maximal knapp 36 Prozent, die hinter dem Mond "verschwinden". In Köln werden um 12:07 Uhr MESZ nur 22,1 Prozent der Sonnenscheibe bedeckt, in Berlin um 12:14 Uhr MESZ dagegen 32,2 Prozent. Die Sonne steht dabei der Jahres- und Tageszeit entsprechend jeweils rund 25 Grad über dem Horizont. Allgemein nimmt der Grad der Bedeckung durch den Mond von Südwesten nach Nordosten zu. weiterlesen

Raumfahrt | 07. Juni 2022 | von Manfred Gaida

100 Jahre Neuordnung des Himmels

Quelle: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Kolorierte Darstellung des nördlichen Himmels (Holzschnitt von Albrecht Dürer, 1515)

Mancher Himmelsbeobachter und Sternfreund mag sich schon einmal gefragt haben, warum der Fixsternhimmel in 88 Sternbilder, auch Konstellationen genannt, unterteilt ist, die offiziell mit lateinischen Namen bezeichnet und jeweils mit drei Buchstaben abgekürzt werden. Der Anlass für die heutige Ordnung des Himmels liegt noch gar nicht solange zurück. Denn als vor 100 Jahren im Mai 1922 die Internationale Astronomische Union (IAU) in Rom zu ihrer allerersten Generalversammlung zusammenkam, legten die anwesenden Astronomen die Anzahl und Bezeichnungen der Sternbilder explizit fest und gaben ihnen eine eindeutige Nomenklatur, die bis heute weltweit gilt. Auch ein ganz banaler, ökonomischer Grund spielte damals eine Rolle: Das Ausschreiben der vollen Sternbildnamen hatte bei der Vielzahl der astronomischen Veröffentlichungen zunehmend die Druckkosten erhöht, dem durch die Verwendung schlüssiger Kurzformen entgegengewirkt werden konnte. Da in der astronomischen Pionierzeit der Stellarspektroskopie nicht wenige Sterntabellen und -kataloge in manueller Schreibarbeit angefertigt wurden, führte ihre Verwendung auch zu einer gewissen Einsparung an Zeit, die sich für astronomisch wertvollere Arbeiten verwenden ließ. weiterlesen

Raumfahrt | 02. Dezember 2021 | von Manfred Gaida

Schwarze Sonne über dem weißen Kontinent

Bei einer totalen Finsternis wird die Korona der Sonne sichtbar
Quelle: ESO
Ma­gi­scher Mo­ment: Bei ei­ner to­ta­len Son­nen­fins­ter­nis ist für ei­nen kur­zen Mo­ment, wenn sich der Mond kom­plett vor die Son­ne ge­scho­ben hat, die Ko­ro­na zu se­hen - der die Son­ne um­ge­ben­de Strah­len­kranz aus heißem Gas­p­las­ma. Die­se Auf­nah­me der Eu­ro­päi­schen Süd­stern­war­te ESO stammt von der to­ta­len Son­nen­fins­ter­nis in Deutsch­land am 11. Au­gust 1999.

Sonnenfinsternisse ziehen seit jeher die Menschen in ihren Bann, doch bei der totalen Verfinsterung, die sich am 4. Dezember 2021 in der sommerlichen Antarktisregion abspielt, werden sicherlich nicht viele dem Naturereignis an Ort und Stelle zuschauen. Astronomisch angekündigt hat sich diese entlegene Sonnenfinsternis bereits durch die partielle Mondfinsternis am 19. November 2021, die sich in Europa von Grönland, dem nordwestlichen Island und vom norwegischen Nordkap aus vollständig in ihrer partiellen Phase verfolgen ließ. Jetzt, vierzehn Tage später, hält sich der Mond wieder nah genug an einem seiner beiden Bahnknoten auf - diesmal im absteigenden - sodass die himmelsmechanischen Voraussetzungen für eine weitere Finsternis gegeben sind. weiterlesen

Raumfahrt | 10. Juni 2021 | von Rolf Hempel

Ideale Aufnahmebedingungen für die SoFi 2021

Quelle: Rolf Hempel (CC BY-NC-ND 3.0)
Aufnahme der partiellen Sonnenfinsternis in Deutschland am 10. Juni 2021. Für eine hochaufgelöste Ansicht auf Flickr bitte hier klicken.

Heute war die erste Gelegenheit seit März 2015, in Deutschland eine Sonnenfinsternis zu beobachten. Zudem stand die Sonne sehr hoch am Himmel, und die Luft war außergewöhnlich ruhig. Damit waren die Voraussetzungen ideal für detailreiche Fotos. Schnell hatte ich im Garten mein Teleskop aufgebaut. Es ist ein sogenannter "apochromatischer Refraktor", also ein Linsenteleskop mit besonders hoher Farbreinheit und kontrastreichem Bild. weiterlesen

Raumfahrt | 09. Juni 2021 | von Manfred Gaida

Eine Sonnenfinsternis ohne Korona

Quelle: ESO/Smrgeog
Eine ringförmige Sonnenfinsternis tritt auf, wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt, aber die Sonnenscheibe nicht vollständig bedeckt, sodass ein Ring aus Licht entsteht.

Am 10. Juni 2021 ereignet sich von Kanada über Grönland und den Nordpol bis nach Sibirien hinwegziehend eine ringförmige Sonnenfinsternis. Der Mond befindet sich hierbei im erdfernen Abschnitt seiner Bahn und kann die Sonnenscheibe nicht vollständig bedecken. In weiten Teilen Nordamerikas, Europas und Asiens ist die Finsternis partiell sichtbar. Dabei gilt, je nördlicher der Beobachtungsstandort ist, desto größer und länger ist die partielle Phase. In Deutschland beginnt die partielle Finsternis um zirka 11:20 Uhr MESZ und endet gegen 13:50 Uhr MESZ. Die genauen Zeiten können hiervon für den jeweiligen Standort abweichen. Die nächste Sonnenfinsternis, die man von Europa (Ostgrönland, Westisland und Nordspanien) aus total sehen kann, findet am 12. August 2026 statt.

Eine ringförmige Sonnenfinsternis hat für jeden Beobachter einen besonderen Reiz. Anders als bei einer totalen Sonnenfinsternis leuchtet kein strahlender Kranz, keine Korona um die vom Mond bedeckte Sonnenscheibe auf, sondern der Sonnenrand selber wird zu einem auffallend hellen Feuerring um die dunkle Neumondscheibe herum. Das ganze Schauspiel wird überall, wo man sich in der maximal 527 Kilometer breiten Ringschattenzone, der Antumbra des Mondes, befindet, bis zu knapp vier Minuten dauern. Und freilich wird auch dort der Taghimmel dann ein wenig dunkler werden, wenngleich nicht so sehr wie im Kernschatten einer totalen Sonnenfinsternis. weiterlesen