Artikel zu "Astronomie"

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Raumfahrt | 13. Dezember 2017 | von Heinz-Theo Hammes

Warum hat SOFIA einen Buckel?

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
SOFIA beim Tag der Luft- und Raumfahrt in Köln

SOFIA ist sozusagen der Quasimodo unter den Flugzeugen, denn die Maschine hat im Gegensatz zu ihren eleganten Kollegen, die wir aus dem normalen Flugverkehr kennen, einen Buckel. Heißt das, SOFIA ist unattraktiv? Vielleicht! Ich bin allerdings der Meinung, dass der Buckel die Maschine erst richtig interessant macht, denn hier sind die inneren Werte von SOFIA verborgen: das Teleskop, die Sternkameras und nicht zuletzt das Türsystem - mit allem was dazu gehört. weiterlesen

Raumfahrt | 27. April 2017 | von Ulrich Köhler

Eine Feuerkugel am Abendhimmel

Meteorit-Sichtung von Alina Boeder
Quelle: Alina Boeder
Alina Boeder hat am Dienstagabend möglicherweise einen Feuerball über Salzwedel fotografiert. Dass es eine Feuerkugel gab, wurde durch mehrere Meldungen bestätigt.

Das kann kein Zufall sein: Pünktlich zum 90. Geburtstag des Asterix-Zeichners Alberto Uderzo am 25. April wäre uns doch beinahe "der Himmel auf den Kopf gefallen" - also das passiert, wovor sich die Gallier mehr gefürchtet haben, als vor den ganzen Kohorten römischer Legionäre. Über Norddeutschland leuchtete ein bis zwei Sekunden lang ein heller Lichtstrahl auf: Er rührte von einer sogenannten Feuerkugel her, einem Meteor. Ein Objekt war in die Erdatmosphäre eingedrungen und verglühte dort. Auch, wenn viele Augenzeugen davon überzeugt waren, dass in unmittelbarer Nähe ein Meteorit eingeschlagen sein müsste: Das ist sehr unwahrscheinlich. weiterlesen

Raumfahrt | 26. April 2017 | von Heinz-Theo Hammes

SOFIA feiert gleich zwei Jubiläen in einer Woche

SOFIA Take-off
Quelle: NASA
SOFIA beim Start zum Functional Check Flight am 26. April 2007

Zweimal können wir uns in dieser Woche mit SOFIA freuen. Erst gestern jährte sich der Erstflug vom 25. April 1977 der "Flugzeugbasis" von SOFIA: Unter dem Kennzeichen N536PA flog die Boeing 747 SP für die ehemalige Fluggesellschaft PAN AM vor allem auf den langen Strecken nach Asien oder Südamerika. Es gibt auch Bilder des Flugzeugs in der Original-Lackierung und eine detaillierte Historie des Airframe 21441-306.

Und heute vor zehn Jahren, am 26. April 2007, hob die Boing das erste Mal mit dem SOFIA-Observatorium an Bord ab, nachdem das Flugzeug stark modifiziert und der Einbau von Teleskop und Türsystem abgeschlossen war. weiterlesen

Raumfahrt | 15. Februar 2017 | von Fabian Walker

Video: Die fliegende Sternwarte SOFIA

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die fliegende Sternwarte SOFIA wird in den NASA-Hangar in Palmdale gezogen.

Wie funktioniert die fliegende Sternwarte SOFIA? Was ist Infrarot-Astronomie? Wie unterscheidet sich SOFIA  von anderen Weltraumobservatorien und wie läuft ein typischer Flugtag ab?

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Raumfahrt | 17. April 2015 | von Heinz-Theo Hammes

Flug Nr. 200 von SOFIA

Quelle: DLR (CC-By 3.0)
Auf dem SOFIA-Flug Nummer 200 stehen wissenschaftliche Beobachtungen mit dem Instrument FIFI-LS an.

In der Nacht vom 12. auf den 13. März 2015 konnte ich auf dem Flug Nr. 200 von SOFIA mitfliegen. Es war gleichzeitig der zweite Flug der neuen Beobachtungs-Kampagne mit dem Wissenschafts-Instrument FIFI-LS der Universität Stuttgart. Ich war allerdings weniger an der Wissenschaft interessiert sondern daran, wie sich SOFIA nach der langen Überholung auf der Lufthansa-Flugwerft in Hamburg "anfühlt". Als Teil der Überholung waren Klimaanlage und Kabinenverkleidung nahezu komplett erneuert worden. Während des Mission-Briefings berichtete der Meteorologe über mögliche Turbulenzen im nördlichen Teil der Flugroute. Darauf hatte ich gehofft, wollte ich doch das Teleskop "in Action" sehen. Bisher hatte ich nur davon gehört, wie das Teleskop auch bei unruhigem Flug fest auf das Beobachtungsziel ausgerichtet blieb. Der Flugplan sah interessant aus, mit Wendepunkten über Seattle und San Francisco im Norden, sowie Albuquerque, Texas Panhandle und Las Vegas im Süden.

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Raumfahrt | 26. März 2015 | von Rolf Hempel

SoFi 2015 - Geht das auch schärfer?

Maximale Bedeckung der Sonne am 20. März 2015
Quelle: Rolf Hempel (CC-BY 3.0)
Kurz nach der maximalen Bedeckung ist die Sonne nur noch als schmale Sichel zu sehen.

Am 20. März 2015 war die Erwartung groß: In einem schmalen Streifen über dem Nordatlantik sollte der Mond die Sonne total verfinstern. In Deutschland würden wir eine partielle Finsternis erleben können, bei der immerhin drei Viertel der Sonne bedeckt wären. Günstig war die Tageszeit der Sonnenfinsternis: Während der maximalen Phase würde die Sonne hoch am Vormittagshimmel stehen.

So musste nur noch das Wetter mitspielen, und daran haperte es leider in weiten Teilen Westdeutschlands. An vielen Orten im Rheinland hielt sich zäher Nebel oder Hochnebel bis in die Mittagsstunden. Besser waren die Aussichten weiter östlich, vor allem in höher gelegenen Regionen. Daher beschloss ich kurzfristig, mein Glück im Hochsauerland zu suchen. Auf der Fahrt nach Winterberg klarte kurz hinter Grafschaft der Himmel plötzlich auf. An einer Feldeinfahrt in 500 Metern Höhe fand ich den nahezu idealen Beobachtungsplatz: Die Lage an einem Nordhang verhinderte, dass die Sonne den Boden erwärmen und Luftturbulenzen verursachen konnte. Die Luft war klar und völlig wolkenlos. weiterlesen

Raumfahrt | 06. März 2015

Enge Begegnung von Venus und Uranus am Abendhimmel

Begegnung von Venus und Uranus am Abendhimmel
Quelle: Rolf Hempel (CC-BY 3.0)
Ausschnittsvergrößerung der Aufnahme vom 4. März 2015. Uranus ist der winzige blaue Punkt links neben der helleren Venus. (Aufnahmedaten: Canon 5D MKII, Canon EF 100-400mm f/8 L IS USM, Kenko Telekonverter 1,4x, f=560mm, ISO 1600, 1sec.)
 

Am Abend des 4. März fand die in diesem Jahr engste Begegnung zweier Planeten statt: Von der Erde aus betrachtet zog die Venus sehr dicht am Uranus vorbei. Die Planeten unseres Sonnensystems kreisen unterschiedlich schnell um die Sonne. Da wir selbst mit der Erde an dieser Bewegung teilnehmen, beschreiben die anderen Planeten an unserem Himmel recht komplizierte Bahnen. Gelegentlich kommt es dabei zu Überholmanövern. Man spricht dann von einer "Planetenkonjunktion". weiterlesen

Raumfahrt | 06. Februar 2015 | von Dietmar Lilienthal

Neue Herausforderungen für die runderneuerte Sternwarte

Wartung hat etwas mit Warten zu tun. Kein Wunder also, dass die Wissenschaftler dem Abschluss des rund fünfmonatigen Heavy Maintenance Visit von SOFIA bei der Lufthansa Technik AG in Hamburg mit Ungeduld entgegensahen. Ich war gespannt darauf, inwieweit sich der Wissenschaftsbetrieb mit dem runderneuerten Flugzeugobservatorium verbessern würde. Seit dem 13. Januar 2015 ist SOFIA nun wieder im Einsatz und es zeigt sich: Die Beobachtungsbedingungen an Bord des frisch gewarteten Fliegers haben sich deutlich verbessert.

NASA/CXC/PSU/K.Getman, E.Feigelson, M.Kuhn & the MYStIX team; Infrared:NASA/JPL-Caltech
Flammennebel (NGC2024) im Sternbild Orion. Im dunklen, zentralen Bereich der Wolke wurden erstmals hochaufgelöste Spektren von beispielsweise neutralem Sauerstoff und einfach ionisiertem Kohlenstoff gemessen. Sie liefern genauen Aufschluss über die Zusammensetzung, Tiefenstruktur und Bewegungsverhältnisse in der Wolke.

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Raumfahrt | 06. August 2014 | von Heinz-Theo Hammes

Hundeknochen

Im Zusammenhang mit einem "Weltklasse-Observatorium" fällt einem normalerweise wohl nicht der Begriff "Hundeknochen" ein. Wie so oft, ist bei SOFIA vieles ein wenig anders. Hier werden "Hundeknochen" genutzt, um die Kabine von der Cavity - dem offenen Bereich für die Teleskop-Optik - zu trennen und abzuschirmen.

Während eines Beobachtungsfluges wird die Teleskop-Optik in der Cavity den Umgebungsbedingungen eines Flugzeugs in 12 bis 14 Kilometern Höhe ausgesetzt. Das bedeutet: Temperaturen von -25 bis -50 °C, Windgeschwindigkeiten bis 900 Stundenkilometern und Luftdruck von etwa 15 - 20 Prozent des normalen Luftdrucks. Gleichzeitig befinden sich die Wissenschaftler und die Mission Crew auf der Kabinen-Seite und sind den normalen Umweltbedingungen eines Langstreckenfluges ausgesetzt.

Es muss also etwas geben, das die niedrigen Temperaturen und Drücke in der Cavity von den Normalbedingungen in der Kabine trennt. Dieses "Etwas" ist die Druckgrenze - oder Pressure-Boundary - zwischen Cavity und Kabine. Sie wird auf Flugzeug-Seite durch das Druckschott (Bulkhead) gebildet.  Auf Teleskop-Seite verläuft sie durch das Teleskop und wird, stark vereinfacht ausgedrückt, von dem "Diaphragm-Seal" und dem "Fail-Safe-Seal" des Teleskops gebildet.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Auf dem Bild sind das Diaphragm-Seal (rot) und das Fail-Safe-Sail (schwarz-weiß) gut zu erkennen. Sie bilden die Primär- und die Sekundärdichtung für die Druckgrenze auf der Teleskop-Seite.

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