Artikel zu "Bettruhestudie"

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Raumfahrt | 04. April 2023 | von Bettruhestudien

Bettruhestudie SANS-CM: Radeln gegen die Schwerelosigkeit

Die Gegenmaßnahme Radfahren ist Gegenstand der 3. Kampagne der NASA-Bettruhestudie CANS-CM
Quelle: © DLR: Alle Rechte vorbehalten
Mit der dritten und vierten Kohorte an Probandinnen und Probanden wird die Gegenmaßnahme Radfahren (45 Minuten) mit anschließendem Tragen von Druckmanschetten an den Oberschenkeln (sechs Stunden) getestet

Die dritte Kampagne der großen NASA-Bettruhestudie SANS-CM geht gerade zu Ende, der vierte und letzte Durchgang wird Anfang Mai starten. Insgesamt zwölf Personen pro Kampagne sind für die Studie zu terrestrischen Astronautinnen und Astronauten geworden. Sie sind Teil der aktuellen Bettruhestudie zur Erforschung von Gegenmaßnahmen gegen den körperlichen Abbau bei einem Langzeitraumflug und -aufenthalt in der Schwerelosigkeit. Die Studie findet im :envihab, der luft- und raumfahrtmedizinischen Forschungseinrichtung des DLR in Köln, statt.

Für insgesamt 59 Tage sind die Probandinnen und Probanden dort: Nach einer 15-tägigen Vorbereitungsphase liegen sie für insgesamt 30 Tage ohne Unterbrechung im Bett, dann stehen sie wieder auf und bleiben für weitere 14 Tage für Reha und Nachuntersuchungen im :envihab. Zur Erinnerung: Während der Bettruhe ist das Kopfende des Betts um sechs Grad nach unten geneigt, es gibt kein Kissen. So verteilen sich die Flüssigkeiten im Körper wie in der Schwerelosigkeit: von den Beinen in Richtung Kopf. weiterlesen

Raumfahrt | 17. März 2022 | von Bettruhestudien

Probandin berichtet aus der Bettruhe: Grüße von einer irdischen Weltraumreise

Quelle: © DLR
In der Kontrollgruppe der Bettruhestudie sitzen sechs Probandinnen und Probanden täglich zwei Mal drei Stunden aufrecht.

Eine der Probandinnen der zweiten Kampagne der SANS-Bettruhestudie ist im „wahren“ Leben Altenpflegerin und hat unter anderem aus diesem beruflichen Hintergrund an der Studie teilgenommen: Sie wollte die andere Seite kennenlernen, indem sie selbst bettlägerig und immobilisiert und auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Eine ganz besondere Erfahrung für sie, die sie bereits in den ersten Tagen der Bettruhe an eine Kollegin folgendermaßen schilderte: weiterlesen

Raumfahrt | 02. März 2022 | von Bettruhestudien

Zurück auf die Erde für täglich sechs Stunden: Die Unterdruckkammern der SANS-CM-Bettruhestudie

Die DLR-Unterdruckkammern LBNP (Lower Body Negative Pressure)
Quelle: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)
Die am DLR entwickelten und gebauten Unterdruckkammern

Geht man in diesen Tagen durch die Hallen und Gänge der luft- und raumfahrtmedizinischen DLR-Forschungseinrichtung :envihab, hört man ein tiefes Brummen, das immer deutlicher wird, je näher man der Probandenstation kommt. Dort findet derzeit die NASA-Bettruhestudie SANS-CM statt, bei der aktuell die Liegephase der zweiten Gruppe von Probandinnen und Probanden läuft. Die elf Personen verbringen nun ihre 30 Tage konstant in sechs Grad Kopftieflage im Bett, ohne ihre liegende Position zu verlassen. Und das Brummen hat mit dieser Studie zu tun. Es kommt von Pumpen, die außerhalb der Probandenzimmer stehen und Unterdruck erzeugen. weiterlesen

Raumfahrt | 15. Dezember 2021 | von Bettruhestudien

Bettruhestudie SANS-CM: Liegend dem Weltraum-Augenleiden auf der Spur

Messung der Veränderung der Augachsenlänge mittels objektive Refraktion zum Ausschluss einer Verkürzung des Augapfels
Quelle: © DLR: Alle Rechte vorbehalten
Eine Vielzahl an Augenuntersuchungen erwartet die Probandinnen und Probanden der aktuellen Bettruhestudie. Das Bild zeigt die Messung der Veränderung der Augachsenlänge mittels der sogenannten objektiven Refraktion zum Ausschluss einer Verkürzung des Augapfels.

Menschen im All – das bedeutet eine enorme Belastung für den Körper. Er ist unter anderem der Weltraumstrahlung ausgesetzt, baut Muskeln ab und Körperflüssigkeiten verschieben sich Richtung Kopf. Zum Schutz vor der Strahlung wird international an Schutzwesten geforscht, zum Beispiel bei der MARE-Mission. Gegen den Muskelschwund sind effektive Trainingsprogramme entstanden, sodass Astronautinnen und Astronauten heute auch nach Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS kaum noch Schwierigkeiten nach der Rückkehr zur Erde haben. Allerdings kann der durch die veränderte Flüssigkeitsverteilung erhöhte Druck im Kopf zu dauerhaften Problemen führen – insbesondere für die Augen. Raumfahrende berichten immer wieder über eine Verschlechterung der Sehkraft. Es kommt bei etwa 70 Prozent zu Augenveränderungen. Temporär während des Aufenthalts im All oder auch dauerhaft.

Die Ursachen sind bislang unklar. Es gibt einige Theorien, aber keine Nachweise, warum diese Effekte einige Astronauten treffen, andere nicht. Fakt ist aber, dass es zu dem Augenleiden kommen kann. Denken wir an die Zukunft der astronautischen Raumfahrt mit Missionen zu Mond und Mars, werden Aufenthalte in Schwerelosigkeit perspektivisch immer länger dauern. Auch dann müssen Gesundheit und Sicherheit der Raumfahrerinnen und Raumfahrer erhalten bleiben. Verlässliche Präventions- und Gegenmaßnahmen sind nötig. weiterlesen

Raumfahrt | 08. Dezember 2021 | von Bettruhestudien

Bettruhestudie SANS-CM: Von Andockmanövern im Liegen, Gitarrenkonzerten und Wackelpudding in den Beinen

Probandin der SANS-CM-Bettruhestudie in der Unterdruckkammer LBNP
Quelle: © DLR: Alle Rechte vorbehalten
Sechs Testpersonen verbringen während der Liegephase pro Tag zweimal drei Stunden in Unterdruckkammern. Sie wurden vom DLR in Abstimmung mit der NASA gebaut und sie sorgen dafür, dass die Körperflüssigkeiten in die untere Körperhälfte "gezogen" werden.

Die erste Kampagne der SANS-CM-Bettruhestudie ist vorbei und die Vorbereitungen der Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR für die nächste im Frühjahr 2022 laufen bereits. Während die Probandinnen und Probanden ihre letzten Tage nach ihrer 30-tägigen Bettruhe auf der Probandenstation des :envihab verbringen, arbeitet das Team an der Aufbereitung der umfangreichen Daten und der Fortsetzung der Studie mit neuen Testpersonen. Bevor sie ihre Koffer für ihren Auszug Ende November packen, um ihr eigentliches Leben wieder aufzunehmen, haben wir die Teilnehmenden nach ihren Erfahrungen befragt. weiterlesen

Raumfahrt | 01. Dezember 2021 | von Bettruhestudien

Bettruhestudie SANS-CM: Proband D1 blickt auf seine 30 Tage im Bett zurück

medizinische Untersuchungen während der Bettruhestudie SANS-CM am DLR Köln
Quelle: © DLR: Alle Rechte vorbehalten
Auf der Tagesordnung der Bettruhestudie stehen eine Menge medizinischer Untersuchungen wie Augeninnendruckmessung (Bild 1), MRT (2), die Bestimmung des Herzschlagvolumens mit der sogenannten Inertgas-Rückatmung (3) oder auch Ultraschallmessungen (4)

Einfahrt auf das Gelände des DLR in Köln. Irgendwie wirkt alles noch unwirklich. Hinter mir wird sich gleich für acht Wochen die Tür des :envihab schließen. Ein komisches Gefühl steigt in mir auf, gepaart mit Neugier und Spannung. Trotz der langen Zeit, die es gedauert hat, bis die Studie endlich angefangen hat, kam es mir fast vor, als wenn mich grade jemand gefragt hat, ob ich teilnehmen möchte. Jetzt ist es soweit: Ab heute bin ich Proband D1 der neuen Bettruhestudie am DLR.

Ich bin 42 Jahre alt und im „normalen Leben“ angestellter Elektro-Meister im Facility Management eines Krankenhauses für Herz- und Kreislaufkrankheiten. Hauptsächlich bin ich dort zuständig für Gebäudeleittechnik und Energieversorgung. Wenn man wie ich an Technik interessiert ist, hat man auch eine gesunde Neugier. Ich bin auch bereit, mich 30 Tage dafür hinzulegen. weiterlesen

Raumfahrt | 25. November 2021 | von Bettruhestudien

Bettruhestudie SANS-CM: 30 Tage Liegen für die Raumfahrt

DLR-Unterdruckzylinder LBNP (Lower Body Negative Pressure Device)
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die Betten der aktuellen Bettruhestudie im DLR: Das Kopfende ist wie gewohnt um sechs Grad nach unten geneigt. Neu sind die Unterdruckzylinder, die den Körper ab Taille abwärts umschließen. Angewandt werden sie bei Probandinnen und Probanden für sechs Stunden pro Tag.

Was passiert mit uns in der Schwerelosigkeit? Welche Auswirkungen haben die Verhältnisse im Weltraum auf den menschlichen Körper? Wie verhindern wir unerwünschte Effekte bei einem Langzeit-Raumflug? Das sind Fragen, die sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch auf der Erde stellen. Und sie finden Antworten, trotz der Schwerkraft, die hier herrscht. Die Forschenden können sie überlisten – wie bei der aktuellen Bettruhestudie im :envihab, unserer luft- und raumfahrtmedizinischen Forschungseinrichtung. Acht Männer und vier Frauen legen sich ohne Unterbrechung 30 Tage ins Bett. Das Kopfende ist um sechs Grad nach unten geneigt, es gibt kein Kissen. Dann verteilen sich die Flüssigkeiten im Körper wie in Schwerelosigkeit: von den Beinen in Richtung Kopf. Und schon ist man irdische Astronautin oder irdischer Astronaut. weiterlesen

Raumfahrt | 02. Oktober 2019 | von Bettruhestudien

AGBRESA geht in die zweite Runde: Erfahrungsbericht eines Probanden

Quelle: DLR
Das DLR erforscht auf der Erde, wie sich der Körper in der Schwerelosigkeit verändert - die Bettruhe simuliert diesen Zustand

Die Pause zwischen den beiden AGBRESA-Kampagnen war schnell vorbei. Das Team verbrachte sie mit der Vorbereitung der zweiten Kampagne und begrüßte Anfang September die nächsten Probandinnen und Probanden im :envihab. Auf ein Neues! Mittlerweile haben alle Probandinnen und Probanden ihre Betten bezogen, in denen sie nun 60 Tage am Stück verbringen. Hier ein Bericht von Proband V. weiterlesen

Raumfahrt | 02. Juli 2019 | von Friederike Wütscher

AGBRESA: Nach dem Liegen ist vor dem Liegen

Quelle: DLR.
Einer der AGBRESA-Probanden beim REHA-Sport

Die erste Kampagne der AGBRESA-Bettruhe-Studie ist vorbei, die zwölf Probandinnen und Probanden sind wieder ausgezogen, alle Utensilien, Betten, Anlagen und Instrumente werden geprüft und verstaut. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine Verschnaufpause, bevor im August die Vorbereitungen für die zweite Kampagne, die Anfang September losgeht, wieder starten. Zeit für ein Fazit der Beteiligten zur ersten Kampagne. weiterlesen

Raumfahrt | 19. Juni 2019 | von Bettruhestudien

AGBRESA: Ein Proband berichtet: Am Ende des Horizontalen

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Das :envihab auf dem DLR-Gelände in Köln

Zunächst ist da kein göttergesandtes Licht, kein Bouquet voll nasser Blumen, weder Trommelwirbel noch Fanfaren. Nein, am Ende kommt die große Entkabelung. Stück für Stück entfernt man die Elektroden von meinem Körper, die Blutdruckmanschette, den Sensor um den Zeigefinger. Das letzte horizontale Experiment ist beendet. Es ist Montagmorgen. Noch liege ich. Zwanzig Augen blicken mich an und gratulieren mit dem feuchtblauen Funkel der Begeisterung, der um ihre Pupillen kreist. Am Ende also, jetzt weiß ich es, steht die große Erwartung. weiterlesen