Artikel zu "Artemis"

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Raumfahrt | 28. Februar 2024 | von Matthias Grott

Nach erster kommerzieller Mondlandung: Deutsches Instrument fliegt mit privater Mondmission IM-2 Ende 2024 zum Mond-Südpol

Aufnahme der Landestelle des Landers der IM-1-Mission
Quelle: NASA/Goddard/Arizona State University
Die Landestelle des Landers der IM-1-Mission und ihre Umgebung zwischen den Kratern Malapert A und Malapert C. Das Bild wurde mit der Lunar Reconnaissance Orbiter Camera (LROC) an Bord der gleichnamigen NASA-Mission aufgenommen und bildet ein Gebiet von knapp einem Quadratkilometer ab.

Das US-amerikanische New-Space Unternehmen Intuitive Machines ist am 22. Februar 2024 als erstes privates Raumfahrtunternehmen weltweit mit seiner Mission IM-1 „Odysseus“ auf dem Mond gelandet. Die Landestelle befindet sich etwa 800 Kilometer nördlich des Mond-Südpols, östlich des Kraters Malapert A. Nach Aussage von Intuitive Machines erfolgte die Landung nur 1.500 Meter neben der vorgesehenen Landestelle. Damit befindet sich Odysseus im Süden des über 2.000 Kilometer durchmessenden South Pole-Aitken-Einschlagsbeckens. Die genaue Position liegt bei 80,13 Grad südlicher Breite und 1,44 Grad östlicher Länge auf einer um 12 Grad geneigten Fläche in einer topografischen Höhe von 2579 Metern über dem Referenz-Selenoid (einer modellierten ‚Mondoberfläche‘ mit identischer Anziehungskraft). weiterlesen

Raumfahrt | 16. November 2022 | von Tom Uhlig

Artemis I: Wir sind wieder unterwegs zum Mond!

Mission Artemis I - NASA-SLS launches in Florida
Quelle: NASA/Bill Ingalls
Die SLS-Rakete der NASA, das Orion-Raumschiff an Bord, startet nach zweimaliger Verschiebung am Mittwoch, 16. November 2022 vom Startkomplex 39B im Kennedy Space Center der NASA in Florida zum Artemis-I-Flugtest. Die Mission ist der erste integrierte Flugtest der Orion sowie der SLS-Rakete und -Bodensysteme.

Eins der eindrucksvollsten Dinge, die ich bisher erleben durfte: Ich war in der Lunar Sample Laboratory Facility der NASA und bin den Mondsteinen der Apollo-Missionen gegenübergestanden, nur ein paar Zentimeter vor meiner Nase, nur durch eine Panzerglasscheibe vom „Mond“ getrennt. weiterlesen

Raumfahrt | 11. Mai 2022 | von Thomas Berger

Mondflug für MARE: Unser Strahlungsmessgerät M-42 mit smarter Lösung zum Stromsparen

DLR-Strahlungsmessgerät M-42
Quelle: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)
Ein Flugmodell des M-42-Strahlungmessgeräts des DLR mit den zwei eingestöpselten Batterien und der Batteriehalterung

Ein Teil des MARE-Experiments sind die 16 Strahlungsmessgeräte mit dem Namen M-42, die unsere Arbeitsgruppe Biophysik der Abteilung Strahlenbiologie am DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin entwickelt, getestet und jetzt auch final für die NASA-Mission Artemis-1 gebaut hat. M-42 ist ein aktives Strahlungsmessgerät. Es braucht also Strom, um den Strahlungsdetektor (eine kleine Si-Diode) und die dazugehörige Mess-Elektronik zu versorgen, um die dabei generierten Messdaten abzuspeichern. Die Stromzufuhr kann entweder direkt über ein USB-Kabel oder über Batterien erfolgen, die einfach an zwei Anschlüssen in unser M-42 eingestöpselt werden.

Das klingt im Prinzip alles ganz einfach. Aber jeder, der schon einmal gehofft hat, sein Handy möge bis zur nächsten Lademöglichkeit durchhalten, weiß um unsere Abhängigkeit von Batterien beziehungsweise Akkus und deren Kapazität. In diesem Zusammenhang haben wir gerade bei dieser Mission ein großes Problem: Unsere M-42-Messgeräte und unsere Messkörper Helga und Zohar sind zwar Teil der NASA-Mission Artemis-1, aber wir bekommen keine Daten- und Stromschnittstelle zum Orion-Raumschiff. weiterlesen

Raumfahrt | 27. April 2022 | von Thomas Berger

Projekt MARE: Mit der Orion zum Mond – und wieder zurück

NASA-Raumschiff ORION
Quelle: NASA
Mit dem Raumschiff Orion soll die unbemannte NASA-Mission Artemis-I innerhalb von 42 Tagen zum Mond und wieder zurück zur Erde fliegen

Im Sommer des Jahres 2022 ist es endlich soweit: Unser MARE-Experiment fliegt mit der NASA-Mission Artemis-I einmal um den Mond. Seit Jahren haben wir auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet und mussten damit zu leben lernen, dass es bei Weltraumprojekten immer wieder zu Verzögerungen kommt. Auch hatten wir sehr mit den Auswirkungen der Coronakrise zu kämpfen. Sie stellte uns bei der Fertigstellung des Experiments vor große und ganz neue Herausforderungen.

MARE ist das Matroshka AstroRad Radiation Experiment, mit dem wir mit den zwei "nicht-menschlichen Passagieren" Helga und Zohar die Strahlenbelastung auf dem Mondflug der Orion-Kapsel messen werden. Die beiden 95 Zentimeter großen, weiblichen Phantome sind in ihrem Inneren schichtweise (genauer: in 38 Schichten) mit Kunststoffelementen verschiedener Dichte ausgerüstet. Diese Elemente simulieren die Knochen und Organe des Körpers, zum Beispiel Lunge, Magen, Gebärmutter und Knochenmark. Zohar wird auf dem Orion-Mondflug mit der Schutzweste AstroRad, Helga ohne Schutz fliegen. So sammeln die baugleichen Modelle vergleichbare Datensätze, um die Wirksamkeit der Schutzweste bewerten und verbessern zu können. weiterlesen