Artikel aus "2014"

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Raumfahrt | 05. November 2014 | von Christian Grimm

Ein letzter Blick - Abschied von MASCOT

Quelle: DLR
Anziehen der letzten Sicherung vor dem Start

Die letzten Handgriffe sind getan und die letzten Funktionstests beendet. Nach der erfolgreichen Integration von MASCOT auf dem Trägersatelliten Hayabusa2 in Sagamihara, fanden noch letzte Vorbereitungen am Startplatz des Tanegashima Space Center in Japan statt. Mit der finalen Anbringung der Solarsegel, die sich für den Start im gefalteten Zustand behutsam über MASCOT legen, bot sich die letzte Möglichkeit MASCOT noch einmal mit eigenen Augen zu sehen.

Für das Entwicklungsteam ist es ein merkwürdiges Gefühl nun Abstand nehmen zu müssen. Zweieinhalb Jahre haben wir MASCOT großgezogen, haben sie wachsen sehen und haben sie eine Menge gelehrt. Nun war es aber an der Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes "loszulassen" und sie auf die schwierige Mission zu schicken, bei der wir leider nicht mitreisen können.

Doch wie verabschiedet man sich von einem Objekt, welches im biologischen Sinn zwar nicht lebendig ist, aber dennoch die Persönlichkeiten von so vielen Personen beinhaltet, die es über die Entwicklungszeit so innig begleitet haben. weiterlesen

Raumfahrt | 03. November 2014 | von Jan Wörner

Eine sehr bewegte Zeit...

Philae landet auf dem Kometen
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Das Landegerät Philae der Mission Rosetta setzt auf dem Kometen auf (Video-Still aus "Mission ins Ungewisse II – Der Kometenlander Philae").

"If everything is under control you are just not (driving) fast enough", dieses Zitat wird vielen zugeschrieben, beispielsweise auch dem Rennfahrer Stirling Moss. Mir dient es in diesen Tagen als kleine Beruhigung in einer durch viele unterschiedliche Themen geprägten und mich sehr beanspruchenden Zeit: Zum einen gilt es, die strategische Ausrichtung des DLR, die im Sommer veröffentlicht wurde, weiterzuentwickeln und vor allem die noch fehlenden Teile, insbesondere die Ausrichtung der verschiedenen fachlichen und strukturellen Bereiche, zu diskutieren und formulieren. Darüber hinaus sind die Konsequenzen auf organisatorischer Ebene, die "Governance", zu betrachten. Parallel zu diesen wichtigen internen Arbeiten benötigen die externen Aktivitäten die volle Aufmerksamkeit und das zugehörige Engagement. weiterlesen

Energie | 31. Oktober 2014 | von Jan Oliver Löfken

Mehr Sonnenwärme für deutsche Heizungen

Beispiel für solares Heizen in Deutschland: Energiebunker in Wilhelmsburg

Wind- und Solarparks sowie Biogasanlagen und Holzheizkraftwerke deckten im ersten Halbjahr 2014 über 30 Prozent der bundesdeutschen Stromerzeugung. Trotz Querelen um verzögerten Netzausbau, Ausbaukorridore und sinkende Förderbeträge schreitet die Energiewende im Strommarkt weiter voran. In dem wichtigen Bereich Wärme lässt sich diese Dynamik leider nicht beobachten. Prozesswärme für die Industrie und Raumwärme für Häuser wird noch viel zu wenig aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt. weiterlesen

Raumfahrt | 06. Oktober 2014 | von Tom Uhlig

Die Nacht vor dem Ausstieg

Alexander Gerst im Raumanzug EMU
Quelle: NASA
"Thumbs up" - Alex ist bereit für sein Abtenteuer im Weltall

Eine Nacht trennt Alex Gerst jetzt noch von einem der absoluten Höhepunkte seines Astronautenlebens. Morgen wird der Geophysiker etwas machen, das nur eine Handvoll Menschen vor ihm erlebt haben: Er wird in seinem Raumanzug aus der Internationalen Raumstation aussteigen und beinahe freifliegend mit 28.000 km/h über die Erde hinwegschweben. Alles, was er in seinem Studium je an Bergen, Kontinenten, Gletschern, Landschaften, Städte, Vulkane kennengelernt hat, wird er unter sich vorbeiziehen sehen. weiterlesen

Raumfahrt | 02. Oktober 2014 | von Fabian Walker

Video: Wie funktioniert… ein Raumanzug?

Der Raumanzug EMU
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Der Raumanzug EMU im Schwebelabor (NBL) der NASA in Houston, Texas.

Wenn der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst am 7. Oktober 2014 zu seinem ersten Weltraumausstieg die Internationale Raumstation verlässt, trägt er einen Raumanzug der NASA, den sogenannten EMU (Extravehicular Mobility Unit). Im Video erklärt der ehemalige Astronaut Hans Schlegel die Funktionen dieses Anzugs. weiterlesen

Raumfahrt | 01. Oktober 2014 | von Andrea Haag

Fragen an einen Astronauten

Alexander Gerst auf Facebook
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)

So heißt unsere kleine Videoreihe, die wir gemeinsam mit dem ESA-Astronauten Reinhold Ewald im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) produzieren. Unser Protagonist war viele Jahre als Leiter des ESA Columbus-Kontrollzentrums in Oberpfaffenhofen für den Betrieb des Forschungslabors Columbus auf der Internationalen Raumstation ISS zuständig. Heute unterstützt er die Missionen der ESA-Astronauten, insbesondere die wissenschaftlichen Inhalte, vom EAC in Köln aus.

In einzelnen Episoden nimmt Reinhold Ewald die Kommentare auf der Facebook-Seite seines Kollegen Alexander Gerst unter die Lupe. Der deutsche ESA-Astronaut befindet sich seit 4 Monaten an Bord der ISS und postet beeindruckende Fotografien von seiner Blue Dot Mission. Ob grüne Polarlichter, majestätische Bergmassive oder atemberaubende Wolkenschatten. Der Geophysiker hält vieles in Bildern fest und teilt seine Erlebnisse fast täglich mit uns auf der Erde. Seine einmaligen Eindrücke werfen natürlich auch Fragen auf und sorgen für jede Menge Likes und Kommentare. weiterlesen

Raumfahrt | 24. September 2014

Erfolgreiche Formationsänderung der Satelliten

Den Missionen TerraSAR-X und TanDEM-X standen wieder Tage der Veränderung ins Haus - und zwar die Änderung der Flugformation des Raumsegments. Der Grund dafür war der Übergang in eine neue Phase der Mission nachdem die Aufnahmen für das globale Höhenmodell Mitte September abgeschlossen wurden. Bis Ende 2015 werden mit der TanDEM-X-Mission neuartige Radartechniken und innovative Anwendungen erprobt.

Die veränderbare Fluggeometrie der beiden Satelliten bietet ein großes Spektrum an Möglichkeiten. Anstatt in einer Formation mit einem, aufgrund des Relativorbits, sehr geringen Mindestabstandes von 120 Metern zwischen TerraSAR-X und TanDEM-X, sollten die beiden nunmehr im Abstand von 76 Kilometern hintereinander fliegen - im sogenannten Pursuit Monostatic Mode. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Satelliten auf ihrer Bahn entspricht das einem zeitlichen Versatz von circa zehn Sekunden. Um TanDEM-X zu ermöglichen, die identische Szene auf der Erdoberfläche zu beobachten wie es der vor ihm befindliche TerraSAR-X getan hatte, muss die innerhalb der zehn Sekunden auftretende Drehung der Erdoberfläche kompensiert werden. Das wird durch eine seitliche Verschiebung der TanDEM-X-Bahn (Drehung des aufsteigenden Knotens) um etwa fünf Kilometer erreicht. Die Orbits beider Satelliten sind daher in der Form und Größe nahezu identisch (der TanDEM-X-Satellit fliegt weiterhin eine Helix), nicht jedoch hinsichtlich ihrer jeweiligen Lage im Raum. Insgesamt wurden von TanDEM-X 15 Bahnmanöver ausgeführt, um die neue Formation mit TerraSAR-X einzustellen. weiterlesen

Luftfahrt | 29. August 2014 | von Peter Pletschacher

Ohains erstes Strahltriebwerk als technologische Pionierleistung

Quelle: Privat
Nach dem Erstflug wird Hans von Ohain von Heinkel-Mitarbeitern gefeiert

Die Erfindung des Strahltriebwerks durch Hans von Ohain war zweifellos die wichtigste Innovation der Luftfahrt. Die Technologie des Flugzeugantriebs mit Kolbenmotoren und Propellern war in den 1930er Jahren an ihre technischen Grenzen gestoßen, und ohne die Revolution der Jets wäre der heutige globale Luftverkehr nicht denkbar. Das gleiche Grundprinzip der Gasturbine wird aber auch in allen Turboprop-Flugzeugen und als Antrieb von Hubschraubern angewandt.

Ohain hat versucht, mit einfachsten Mittel nachzuweisen, dass der Strahlantrieb für Flugzeuge möglich ist. Er wählte deshalb die Bauart mit einem Radialverdichter, während Junkers und BMW später mit Axialverdichtern arbeiteten, die allerdings einen wesentlich höheren Entwicklungsaufwand erforderten. Bei seinem letzten und leistungsfähigsten Triebwerk He S011 im Jahr 1944 kombinierte von Ohain die radiale und axiale Bauart und schuf damit erstmals ein Standard-Konzept, das heute als Antrieb in allen Business-Jets, Turboprop-Flugzeugen und Hubschraubern angewandt wird. Nur die Strahltriebwerke hoher Leistung für größere Jets arbeiten mit reinen Axialtriebwerken. Zu Ohains Konstruktionsprinzipien, die heute noch als technologischer Standard für sämtliche Triebwerke gelten, gehört aber auch die Ringbrennkammer mit einem einzigen Brennraum, während andere Hersteller viele Jahre lang Einzelbrennkammern wählten, die heute längst obsolet sind. weiterlesen

Raumfahrt | 26. August 2014 | von Reinhold Ewald

Die deutschen Raumfahrer verlieren einen Freund und Kollegen

Die Crew der D1-Mission
Quelle: NASA
Die Crew der D1-Mission (hintere Reihe, von links nach rechts): Pilot Steven R. Nagel, Missionsspezialist Guion S. Bluford, Jr., Nutzlast-Spezialisten Ernst Messerschmid und Wubbo J. Ockels; (vordere Reihe, von links nach rechts): Nutzlast-Spezialist Reinhard Furrer, Missionsspezialisten Bonnie J. Dunbar und James F. Buchli und Kommandant Henry W. Hartsfield, Jr.

"Steve Nagel war auch für Deutschland von besonderer Bedeutung, da er sowohl bei der D1-Mission als auch bei der D-2-Mission in verantwortlicher Position zum Erfolg der beiden Spacelab-Missionen sehr wesentlich beigetragen hat. Wir sind ihm zu Dank verpflichtet und werden ihn in ehrendem Angedenken bewahren", Prof. Dr.-Ing Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). weiterlesen