Raumfahrt | 07. August 2018 | von Freya Scheffler-Kayser

Immer wieder samstags... ALLtag auf der ISS

Astro_Alex auf Flickr: Image%2dID: 362D5956; Credits: ESA/NASA
Quelle: ESA/NASA
Samstags auf der ISS: ESA-Astronaut Alexander Gerst beim wöchentlichen "Hausputz" im All
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Die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde einmal alle 90 Minuten. Die Astronauten erleben also an einem Tag 16 Mal, wie die Sonne auf und wieder untergeht. Dabei haben Astro_Alex und seine Kollegen nahezu den gleichen Tagesrhythmus wie wir in Europa. Sie sind wach, wenn wir wach sind und schlafen, wenn auch wir schlafen. An Bord der Raumstation gilt die UCT, die koordinierte Weltzeit. Wenn wir in Deutschland Sommerzeit haben, sind wir der UCT zwei Stunden voraus, in der Winterzeit nur eine Stunde. Wenn wir also auf dem Weg zur Arbeit sind, stehen die sechs Astronauten an Bord der ISS gerade auf.##markend##

Wie die meisten von uns, so haben auch die Raumfahrer auf der ISS eine Fünftagewoche. Samstagsvormittags steht Putzen für alle an: Also Staubsaugen an den Lüftungseinlässen ist angesagt, denn dort sammeln sich zum Beispiel Staub, Haare und Partikel der Kleidung. Oberflächen sind gründlich zu reinigen und auch ein allgemeines Aufräumen steht auf dem Programm. Oft befinden sich auf den Lufteinlässen auch kleine, verlorene Gegenstände wieder. Der Rest des Wochenendes ist Freizeit und bietet Gelegenheit für Videotelefonate mit Familien und Freunden. Aber manchmal sind auch Experimente geplant. Außerdem werden oft Videos - sogenannte Recorded Messages - aufgezeichnet, entweder für Presse-Events oder für Jugend-Experimente.

Für die Crew-Mitglieder ist jede einzelne Minute über detaillierte Zeitpläne komplett getaktet, von 06:00 Uhr in der Früh bis 21:30 Uhr am Abend. Bereits bevor der Wecker um 6:00 Uhr klingelt, können die Astronauten vom "Bett" aus Körpertemperatur oder Ruhepuls messen. Geschlafen wird in Schlafsäcken, die sich in winzigen Kabinen befinden. Schließlich soll die Crew nicht unkoordiniert in der Raumstation herumschweben. Von Zeit zu Zeit verschiebt sich der Schlafrhythmus, beispielsweise wenn ein Frachter oder eine Crew zu nächtlichen Zeiten ab- oder andocken. Dann gibt es zum Ausgleich einen zusätzlichen Mittagsschlaf und die Nachtruhe beginnt etwas später.

Was die Astronauten den Tag über an Bord der Raumstation machen? Lesen Sie nächste Woche Teil 2 hier im DLR-Blog.

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Über den Autor

Freya Scheffler-Kayser arbeitet als Missionsmanagerin der horizons-Mission beim DLR in Bonn. Sie hat Physik studiert und war 15 Jahre lang in der Raumfahrtindustrie tätig, unter anderem 1993 als Prozeduren-Ingenieurin für die deutsche D-2-Mission, bevor sie 2002 ins DLR Raumfahrtmanagement wechselte. zur Autorenseite

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