Über den Autor

Ernst Hauber

Ernst Hauber

Ernst Hauber arbeitet als Geologe vor allem an der Erforschung der Entwicklungsgeschichte des Mars. Dabei interessiert er sich für eine Vielzahl an Prozessen, wobei das Spektrum über die endogene Dynamik, also der vulkanischen und tektonischen Aktivität, bis zu verschiedenen Aspekten der exogenen Dynamik reicht. Hier stehen vor allem Prozesse im Vordergrund, die vor relativ kurzer Zeit und womöglich noch heute die von Permafrost geprägten obersten Bereiche der Marskruste beeinflussten. Hierfür wertet er Bilder und topographische Daten von Weltraumexperimenten aus, vor allem die Stereobilder der HRSC Kamera (High Resolution Stereo Camera), die am DLR entwickelt wurde und mittlerweile seit über 10 Jahren betrieben wird. Er leitet die Geoscience Working Group des HRSC Teams, und plant seit Missionsbeginn die Aufnahmen der Kamera. An weiteren Kamera- und Laseraltimetrie-Experimenten der ESA und NASA ist er ebenfalls als sogenannter Co-Investigator beteiligt. Er ist Mitglied in der Planetary Protection Working Group der ESA, und hat als Mitglied der ExoMars Landing Site Selection Working Group der ESA die Aufgabe, eine sichere und wissenschaftlich attraktive Landestelle für den ambitionierten Rover ExoMars zu identifizieren. Seine geologischen Studien führen ihn immer wieder zu Feldarbeiten an sogenannten terrestrischen Analogen, die in jeweils spezifischer Weise bei der Interpretation von Beobachtungen der Marsoberfläche helfen. Bereits sechsmal besuchte er die Permafrostlandschaften Spitzbergens in der Arktis, um dort Phänomene wie Frostmusterböden oder Blockgletscher zu studieren.

Beiträge von Ernst Hauber

Raumfahrt | 19. November 2018

Antarktisexpedition GANOVEX 13: Flechten, Tafoni und eine beeindruckende Forschungsstation - Teil 6

14. November 2018: Das Wetter sieht gut aus, und wir beratschlagen, wo wir heute arbeiten könnten. Schnell einigen wir uns auf den Mount Emison, den Jean-Pierre schon von GANOVEX 10 kennt. Auf dem mehr als 2000 Meter hohen Gipfel hatte er damals Flechten gefunden, in einer Höhe, in der dies nicht unbedingt zu erwarten war. Für mich wiederum sind die Eiskeilpolygone interessant, die laut einer früheren Publikation dort zu finden sein sollen. weiterlesen

Raumfahrt | 13. November 2018

Antarktisexpedition GANOVEX 13: Polygone, Gletscher und jede Menge Wind - Teil 4

7. November 2018: Unser Ziel heute ist die Black Ridge, ein dunkler Felssporn, der sich einige hundert Meter hoch über dem Priestley-Gletscher erhebt. Hier hat Jean-Pierre schon vor neun Jahren während der GANOVEX 10-Expedition gearbeitet und möchte Proben nehmen. Ich bin ebenfalls an der Lokalität interessiert, ist doch jedes auch nur einigermaßen flache Geländestück hier von Frostmusterböden geprägt. Wir fliegen um 9:30 Uhr los und erreichen nach wenigen Minuten ein etwa 25 Kilometer entferntes flaches Gletschertal. Es befindet sich auf dem nordöstlichen Ausläufer der Black Ridge in einer Höhe von circa 1400 Metern. Als wir den Helikopter verlassen, bläst uns starker Wind ins Gesicht. Das kommt nicht ganz überraschend, denn diese Stelle liegt genau in der Verlängerung des Priestley-Gletschers, an der dieser einen Knick hat - die katabatischen Winde, die den Gletscher fast permanent herabwehen, treffen also direkt auf die Black Ridge. Zum Glück liegt die Stelle, die sich für unsere Untersuchungen am besten eignet, in einer kleinen Senke, die wenigstens halbwegs vom Wind geschützt ist. Zwar ist es in den letzten Tagen mit fortschreitender Jahreszeit kontinuierlich wärmer geworden, und an der Gondwana-Station in Meereshöhe hatten wir sehr "milde" minus zehn Grad, doch hier in 1400 Metern Höhe zeigt das Thermometer des Helikopters minus 19 Grad Celsius an. Wenn dazu noch starker Wind kommt, wird das Arbeiten schnell unangenehm. weiterlesen

Raumfahrt | 07. November 2018

Antarktisexpedition GANOVEX 13: Ankunft in der Antarktis - Teil 2

Donnerstag, 1. November, 16:00 Uhr: Der erste Termin auf unserer Expedition! Bei einem "preflight briefing" sollten alle Passagiere in spe genaue Instruktionen zum kommenden Flug erhalten. Das Wichtigste waren natürlich die Gewichtsgrenzen für das Gepäck, die bei Jean-Pierre für eine gewisse Beunruhigung sorgten: 20 Kilogramm für das Hauptgepäck, 15 Kilogramm für ein weiteres Gepäckstück, das auch in die Kabine mitgenommen werden konnte und die Kleidung für kaltes Wetter enthalten sollte, sowie sieben Kilogramm für herkömmliches Handgepäck. Ohne Extremkleidung kein Boarding, wurde uns unmissverständlich mitgeteilt (aber im Endeffekt dann doch nicht wirklich kontrolliert). weiterlesen

Raumfahrt | 24. Februar 2016

Der lange Weg zurück nach Norden - Teil 11

Am 11. Februar begann der letzte Teil unserer antarktischen Expedition. Gemeinsam mit uns und unseren Kollegen war auch ein Großteil der italienischen Wissenschaftler und Techniker der Mario Zucchelli-Station wieder an Bord der Italica gegangen. Der Rest der Mannschaft wurde über die amerikanische McMurdo-Station ausgeflogen, da die Mario Zucchelli-Station in wenigen Tagen schließt. weiterlesen

Raumfahrt | 26. Januar 2016

Muren in der Antarktis: Terrestrische Analoge für "Gullies" auf dem Mars - Teil 7

Wie schnell sich die Situation doch ändern kann: Gestern noch ein herrlicher Tag mit strahlendem Sonnenschein und "warmen" Temperaturen, bei denen man stundenlang ohne Handschuhe arbeiten konnte, und heute (21. Januar) ein Schneesturm, der die Sicht auf wenige Meter begrenzt und das gesamte Team in die Zelte zwingt... Eine gute Gelegenheit also, um unsere Arbeiten der letzten Tage Revue passieren zu lassen. weiterlesen

Raumfahrt | 20. Januar 2016

Frostmusterböden und Panoramaaufnahmen mit der Marskamera - Teil 6

Nach einer ersten Erkundung der Helliwell Hills hatten wir in den letzten Tagen ausgiebig Gelegenheit, die Umgebung des Lagers weiter zu untersuchen. Das Wetter war ideal dafür, denn wir hatten wenig Wind, viel Sonnenschein und angenehme Temperaturen. weiterlesen

Raumfahrt | 09. Januar 2016

Angekommen: Wir sind in der Antarktis - Teil 3

Am 29. Dezember 2015 sind wir endlich angekommen! Es hat 13 Tage gedauert, bis wir von Neuseeland an die Küste der Antarktis gekommen sind. Das Schiff musste durch einige Gürtel von Eisbergen hindurch manövriert werden, was eine sehr heikle Angelegenheit war (und das ist noch vorsichtig ausgedrückt!). Aber wir haben dabei auch Wale gesehen, Seelöwen, Seeleoparden, Pinguine ... das war eine echte Schau! weiterlesen