Artikel zu "Forschungsflugzeug"

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Luftfahrt | 29. August 2014 | von Peter Pletschacher

Ohains erstes Strahltriebwerk als technologische Pionierleistung

Quelle: Privat
Nach dem Erstflug wird Hans von Ohain von Heinkel-Mitarbeitern gefeiert

Die Erfindung des Strahltriebwerks durch Hans von Ohain war zweifellos die wichtigste Innovation der Luftfahrt. Die Technologie des Flugzeugantriebs mit Kolbenmotoren und Propellern war in den 1930er Jahren an ihre technischen Grenzen gestoßen, und ohne die Revolution der Jets wäre der heutige globale Luftverkehr nicht denkbar. Das gleiche Grundprinzip der Gasturbine wird aber auch in allen Turboprop-Flugzeugen und als Antrieb von Hubschraubern angewandt.

Ohain hat versucht, mit einfachsten Mittel nachzuweisen, dass der Strahlantrieb für Flugzeuge möglich ist. Er wählte deshalb die Bauart mit einem Radialverdichter, während Junkers und BMW später mit Axialverdichtern arbeiteten, die allerdings einen wesentlich höheren Entwicklungsaufwand erforderten. Bei seinem letzten und leistungsfähigsten Triebwerk He S011 im Jahr 1944 kombinierte von Ohain die radiale und axiale Bauart und schuf damit erstmals ein Standard-Konzept, das heute als Antrieb in allen Business-Jets, Turboprop-Flugzeugen und Hubschraubern angewandt wird. Nur die Strahltriebwerke hoher Leistung für größere Jets arbeiten mit reinen Axialtriebwerken. Zu Ohains Konstruktionsprinzipien, die heute noch als technologischer Standard für sämtliche Triebwerke gelten, gehört aber auch die Ringbrennkammer mit einem einzigen Brennraum, während andere Hersteller viele Jahre lang Einzelbrennkammern wählten, die heute längst obsolet sind. weiterlesen

Raumfahrt | 16. Mai 2014 | von Falk Dambowsky

Gruppenfoto mit NASA-Chef Charlie Bolden

Quelle: NASA
Gemeinsam mit Charlie Bolden vor der Falcon

Parallel zu den gemeinsamen Flugversuchen von DLR und NASA, hatte die amerikanische Raumfahrtbehörde in Kalifornien am 13. Mai 2014 einen besonderen Termin im Kalender. Dieser Tag war der großen Legende Neil Armstrong gewidmet. Nachdem Armstrong im August 2012 mit 82 Jahre verstorben war, ehrte die NASA ihren "First Man on the Moon" nun mit der Umbenennung eines ihrer Forschungszentren.

Das ehemalige Drydon Flight Research Center in Kalifornien auf der Edwards Air Force Base wurde in Armstrong Flight Research Center umbenannt. Von hier startete der spätere Ausnahmeastronaut Anfang der 50er-Jahre zu Testflügen mit den Raketenflugzeugen Bell X-1 und North American X-15. Eine Veranstaltung mit NASA-Administrator Charlie Bolden würdigte Armstrongs Verdienste und vollzog die offizielle Namensänderung des NASA-Forschungszentrums von Dryden in Armstrong Flight Research Center. weiterlesen

Luftfahrt | 15. Mai 2014 | von Falk Dambowsky

Ein Morgen an der Falcon

Der Himmel über Palmdale zeigt sich in einer malerischen Mischung aus weiß und blau. Ein Netz aus Kondensstreifen durchkreuzt ihn. Die Atmosphärenforscher sind gespannt auf ihre Messungen. Wird der Biotreibstoff im Flug weniger Rußpartikel im Abgas und weniger Eiskristalle in den Kondensstreifen zeigen? Um acht Uhr morgens ist die Falcon des DLR schon ausgehallt, wie es im Fliegerdeutsch treffend heißt.

Die Vorbereitungen von Technikern und Wissenschaftlern für den Messflug laufen. "Zur Vorbereitung und Durchführung eines Messfluges ist das Zusammenwirken vieler Kollegen vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre und der DLR-Forschungsflugabteilung nötig", erzählt Missionsleiter Hans Schlager auf dem Weg zur Falcon. Für 11:30 Uhr ist der Start geplant.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Dieselaggregat und externe Klimaanlage vor der Falcon

Nähert man sich dem Forschungsflieger über das Vorfeld, verstärkt sich mit jedem Schritt das Dröhnen eines Dieselaggregats. Die Messinstrumente der Falcon benötigen Strom. Ein Teil der Geräte muss schon Stunden vor dem Start warmlaufen, um während des Flugs verlässlich zu arbeiten. Daneben befindet sich eine externe Klimaanlage, die die Abwärme der Messgeräte aus der Kabine transportiert und die Temperaturen für die Wissenschaftler beim Kalibrieren ihrer Geräte erträglich macht. weiterlesen

Luftfahrt | 08. Mai 2014 | von Falk Dambowsky

First Take-Off

Erreicht man am Morgen den NASA-Hangar in Palmdale, grüßt davor schon Sofia - zurück vom nächtlichen Forschungseinsatz. Auch für die vier Forschungsflieger der ACCESSII-Mission stehen die Zeichen auf Flug. Eine erste Testformation ist geplant. Die Piloten wollen sich aufeinander einspielen, denn drei Messflugzeuge hinter einem Vierstrahler in dessen Kondensstreifen hineinfliegen zu lassen ist schon eine deutliche Herausforderung.

Der Flugplan ist in etwa folgender: Die DC-8, für den Probeflug betankt mit regulärem Kerosin, startet zuerst, gefolgt von der kleinen wendigen kanadischen T-33, die bereits im Aufstieg hinauf auf Reiseflughöhe mit ihren Instrumenten in den Abgasschweif eintaucht. Danach folgen in jeweils vierzigminütigem Abstand die beiden Falcons.

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die DLR-Falcon vor dem NASA-Hangar in Palmdale/Kalifornien.

Für die Generalprobe am Himmel startet die NASA-Falcon zuerst, danach die Falcon des DLR. In der Luft wird dann zwischen verschiedenen Positionen getauscht und das macht es für die Piloten so anspruchsvoll. Vor allem wechseln sich die Falcons zwischen einer nahen Position knapp hinter der DC-8, dem sogenannten Nahfeld, und einer Position etwa 16 Kilometer entfernt im sogenannten Fernfeld ab. Davor und danach haben sie jeweils alleinige Messzeiten. weiterlesen

Luftfahrt | 07. Mai 2014 | von Falk Dambowsky

Im Hangar der NASA

Es ist eine edle Gesellschaft in der sich die DLR-Falcon hier im Hangar des Armstrong Flight Research Center in Palmdale/Kalifornien befindet, während sie auf den ersten gemeinsamen Forschungsflug vorbereitet wird. Schräg gegenüber parkt die Falcon der NASA, die gemeinsam mit der DLR-Falcon die Vermessungen der Emissionen und Kondensstreifen bei alternativen Treibstoffen übernimmt. weiterlesen

Raumfahrt | 14. März 2014 | von Jan Wörner

SOFIA ... eine Erfolgsgeschichte ist in Gefahr

SOFIA am Flughafen von Christchurch, Neuseeland

Seit 2007 fliegt ein umgebauter Jumbojet, eine Boeing 747 SP, um mit einem an Bord befindlichen Teleskop in die Tiefen des Weltalls zu schauen. Diese fliegende Sternwarte ist eine gemeinsame Aktivität der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Im Zuge der aktuellen Budgetaufstellung der NASA hat man nun aus Washington verlauten lassen, dass der Weiterbetrieb ab 2015 nicht mehr finanziert werden könne. Das wäre nicht nur ein herber Schlag für die Wissenschaft, die für die nächsten Jahre viele interessante astronomische Untersuchungen geplant hat, sondern auch für das Verhältnis zwischen NASA und DLR. weiterlesen

Luftfahrt | 02. Februar 2011

Mit HALO unterwegs

Später Nachmittag in Boulder/Colorado: Eigentlich versinkt um diese Zeit die Sonne hinter den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains im Westen. So wie in den letzten beiden Tagen. Doch plötzlich einsetzender starker Schneefall hat heute selbst die Berge geschluckt. Stille im Cockpit, nur begleitet vom Rauschen der sich im Leerlauf drehenden Triebwerke. Es geht zurück nach Hause. HALO, die Gulfstream 550 D-ADLR des DLR, steht auf der Piste des Rocky Mountain Metropolitan Airport, der Homebase des Flugbetriebes vom National Center for Atmospheric Research (NCAR). Und keiner an Bord ahnt, was es auf diesem Flug noch zu sehen geben wird. Ready for take off. weiterlesen

Luftfahrt | 26. April 2010 | von Jan Wörner

Ein Vulkan bricht aus und beeinflusst ganz Europa - ist der "Spuk" jetzt vorbei?

Zwei Tage nach dem erfolgreichen Flug der DLR-Falcon ist der Luftraum auch über Deutschland wieder freigegeben worden. Zwar spuckt der Vulkan Eyjafjalla immer noch Lava und Asche, doch der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Deutsche Flugsicherung (DFS) und das Verkehrsministerium (BMVBS) haben auf der Grundlage der aktuellen Wetterdaten den Flugbetrieb wieder zugelassen. Das DLR hat nach Auftrag zwei weitere Flüge durchgeführt, die Aufregung hat sich gelegt oder – besser gesagt - verlagert. weiterlesen