Artikel zu "Abenteuer Forschung"

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Raumfahrt | 20. Januar 2016 | von Ernst Hauber

Frostmusterböden und Panoramaaufnahmen mit der Marskamera - Teil 6

Antarktis-Karte
Quelle: Landsat Image Mosaic Of Antarctica (LIMA) / DLR
Antarktis-Karte mit den in Rot markierten Antarktis-Stationen. Rechts unten in Gelb gekennzeichnet ist die Lage der Helliwell Hills.

Nach einer ersten Erkundung der Helliwell Hills (Blogeintrag vom 12.01.2016) hatten wir in den letzten Tagen ausgiebig Gelegenheit, die Umgebung des Lagers weiter zu untersuchen. Das Wetter war ideal dafür, denn wir hatten wenig Wind, viel Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Der Wetterbericht, der jeden Tag von der Mario Zucchelli-Station durchgegeben wird, gibt Maximaltemperaturen von etwa minus fünf Grad Celsius an, die sich bei der geringen Luftfeuchtigkeit (20 bis 40 Prozent) durchaus nicht kalt anfühlen. Das sind beste Bedingungen, um längere Zeit an einer Stelle im Freien zu arbeiten. weiterlesen

Raumfahrt | 12. Januar 2016 | von Nicole Schmitz

Forschen unter extremen Bedingungen - Teil 5

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Frische Luft garantiert - Während der Gelände-Exkursionen wohnen die Expeditionsteilnehmer in Zelten, was bei Sturm durchaus ungemütlich werden kann. Dieses Bild stammt von der GANOVEX 10-Expedition aus dem Jahr 2010.

3.1.2016  bis 10.1.2016

Es ist Sonntag, der 10. Januar 2016, 15:30 Uhr, und wir sitzen gerade im warmen Küchen- und Arbeitszelt im Helliwell Hills-Camp, mittlerweile auch scherzhaft "Helliwell Hell" genannt. Draußen tobt seit heute Nacht (was bei der südpolaren Mitternachtssonne natürlich ein relativer Begriff ist) ein Schneesturm mit Windstärken von bis zu 60 Knoten. Der Wind pfeift um unser Zelt, rüttelt an den Zeltwänden, und treibt immer wieder Schnee durch sämtliche Ritzen. Der Wetterbericht, den wir jeden Morgen aus der Mario Zucchelli-Station bekommen, hatte den Sturm zum Glück angekündigt. So konnten wir gestern Abend noch unser technisches Equipment, unter anderem Nicoles Roverkamerasysteme und mein Mikroskop, sicher in wasserdichten Kisten im Laborzelt verstauen. Zum Glück, denn als wir heute Morgen nach einer stürmischen Nacht aufwachten, war in fast alle Zelte Schnee eingedrungen.

Die ersten Frühaufsteher brauchten mehrere Stunden, um die Zelte mit schweren Steinen zusätzlich zu sichern. Unser Duschzelt war bereits zusammengebrochen und hing nur noch lose an den Zeltheringen. Wir konnten es gerade noch einfangen und verstauen. Jetzt sind die wichtigsten Aufräumarbeiten abgeschlossen, und niemand möchte noch heraus, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Unser Küchenchef Maurice hat uns gerade einen deftigen Bohneneintopf mit selbstgebackenem Brot serviert. Jetzt ist die perfekte Zeit zum Bloggen. weiterlesen

Raumfahrt | 10. Januar 2016 | von Nicole Schmitz

Wir betreten den antarktischen Kontinent - Teil 4

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Antarktisches Begrüßungskomitee

Nach zwölf Tagen auf See und weiteren drei Tagen auf dem Schiff konnten wir pünktlich zu Neujahr am 1. Januar 2016 endlich den antarktischen Kontinent betreten. Im Moment genießen wir die Gastfreundschaft unserer italienischen Kollegen in der Mario Zucchelli-Station in der Terra Nova-Bucht, während wir auf gutes Flugwetter warten, um unsere Reise in Richtung der Helliwell Hills fortsetzen zu können. weiterlesen

Raumfahrt | 09. Januar 2016 | von Ernst Hauber

Angekommen: Wir sind in der Antarktis - Teil 3

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Der 2732 Meter hohe Mt. Melbourne

Am 29. Dezember 2015 sind wir endlich angekommen! Es hat 13 Tage gedauert, bis wir von Neuseeland an die Küste der Antarktis gekommen sind. Das Schiff musste durch einige Gürtel von Eisbergen hindurch manövriert werden, was eine sehr heikle Angelegenheit war (und das ist noch vorsichtig ausgedrückt!). Aber wir haben dabei auch Wale gesehen, Seelöwen, Seeleoparden, Pinguine … das war eine echte Schau! weiterlesen

Raumfahrt | 08. Januar 2016 | von Jean-Pierre Paul de Vera

Die Reise in die Antarktis - Teil 2

Robben, ein Seeleopard und ein Polarvogel
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Robben, ein Seeleopard und ein Polarvogel - nette "Begleitung" während der Reise zur Terra Nova-Bucht

22. bis  27. Dezember 2015

Unsere Schiffsanreise dauerte länger als gedacht. Leider trafen wir auf einen viele hundert Kilometer breiten Treibeis-Gürtel vor unserem Ziel, der "Terra Nova Bucht". Da unser Schiff, die "M/V Italica", kein Eisbrecher ist, sondern nur einen verstärkten Bug hat, erforderte die Fahrt durch das Treibeis höchste Konzentration und großen Einsatz der Schiffscrew.

Unser Expeditionsleiter Andreas Läufer erklärte, dass an dieser Situation wohl das "El Niño"-Phänomen Schuld sei. Die ungewöhnlich starke Erwärmung des Pazifiks und die damit einhergehenden Veränderungen der Atmosphäre und Meeresströmungen führen besonders an diesem Jahreswechsel dazu, dass das Packeis im westlichen Rossmeer besonders dick ist. So müssen wir wohl oder übel mindestens ein bis zwei Tage für unsere Ankunft hinzurechnen. Aktuell ist unsere Ankunft für den 28. Dezember abends berechnet worden. weiterlesen

Raumfahrt | 07. Januar 2016 | von Jean-Pierre Paul de Vera

Expedition GANOVEX 11: Astrobiologie und Mars-analoge Studien in der Antarktis - Teil 1

Mitternachtssonne über dem Packeis
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Mitternachtssonne über dem Packeis am 28. Dezember 2015

Obwohl das Eis in der Antarktis nahezu den gesamten Kontinent bedeckt, gibt es im ewigen Eis trotzdem Gebiete, die für die Planetenforschung von höchstem Interesse sind. Diese Regionen werden oft wegen geologischer bzw. geomorphologischer Ähnlichkeiten, wegen der tiefen Temperaturen, der höheren UV-Einstrahlung sowie extremen Trockenheit als analoge Gebiete zu Mars oder gar Eismonden von Jupiter und Saturn bezeichnet. Bisher sind insbesondere aufgrund intensiver jahrzehntelanger Forschungskampagnen durch die NASA die Trockentäler der Dry Valleys in der Antarktis bekannt. Für die Expedition GANOVEX 11 unter der Leitung des BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) sind im Dezember 2015 drei Forscher des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin in Richtung Südpol aufgebrochen, um für die internationale Planetenforschung noch unbekannte antarktische Gebiete zu erkunden und gemäß ihrer geologisch-geomorphologischen Besonderheiten mit Strukturen auf dem Mars zu vergleichen. Sobald eindeutige Mars-analoge Gebiete vom Geologen Ernst Hauber klassifiziert wurden, werden die Ingenieurin Nicole Schmitz und der Astrobiologe Jean-Pierre de Vera in diese Regionen vordringen, um dort Proben für das nächste Weltraumexperiment BIOSIGN (Biosignatures and habitable Niches) sowie für Experimente im Mars-Simulationslabor am Berliner Standort Adlershof zu sammeln und mit Spezialkameras und Spektrometer diese Instrumente testen. Damit wollen sie herausfinden, ob neben der Mineralogie vorhandenes Leben in diesen extremen Gebieten detektiert werden kann. Wenn die Instrumente den Test bestehen, könnten sie bei zukünftigen Missionen für die Suche nach Leben auf dem Mars oder gar der Eismonde von Jupiter und Saturn eingesetzt werden. weiterlesen

Luftfahrt | 14. August 2015

HALO auf den Malediven

HALO auf Gan, einer Insel der Malediven
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
HALO auf dem Flughafen Gan

The art of doing nothing - Das Motto von Gan, der südlichsten Insel der Malediven. Für einen Urlaubsaufenthalt das Paradies, für die Durchführung einer anspruchsvollen HALO-Kampagne eher eine Herausforderung.

Gan ist eine Insel im Addu Atoll, knappe 80km südlich des Äquators, und war einst ein Stützpunkt der englischen Luftstreitkräfte und diente vor allem als Zwischenstopp für Flugzeuge während des zweiten Weltkriegs. Alte Gebäude, ein Denkmal und sogar ein verlassenes Astra Kino erinnern an diese Zeiten. Dementsprechend ist ein Flughafen vorhanden, der 2007 zu einem internationalen Flughafen ausgebaut wurde. Auf Gan selbst leben einheimische Malediver, meist in alten Baracken der Briten. Auf den benachbarten Inseln, die über Dämme erreicht werden können, sind landestypische Siedlungen. Sie sind eng bebaut mit kleinen, sehr spartanischen Hütten. weiterlesen

Luftfahrt | 21. Mai 2015

Grönland-Kampagne "ARCTIC15" - unterwegs im ewigen Eis

Forschungskampagne in Grönland
Quelle: Silvan Leinss
Die schöne Seite eines Außeneinsatzes: Minus 22 Grad Celsius können sich bei Windstille an einem sonnigen Tag sehr warm und gemütlich anfühlen. Perfekte Arbeitsbedingungen!

Grönlands Eisschild ist zum Teil mehr als drei Kilometer dick und wichtig für die weltweite Klimaforschung. Im Rahmen der Forschungskampagne ARCTIC15, vom DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme Radarsysteme in Kooperation mit der Danish Defence Acquisition and Logistics Organization (DALO) initiiert und gemeinsam mit der ETH Zürich und mit Unterstützung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) durchgeführt, werden deshalb hier neue Abbildungsverfahren mit dem Radarsystem F-SAR getestet.

Diese sollen es zukünftig ermöglichen, die dreidimensionale Beschaffenheit von Schnee und Eis bis in eine Tiefe von 50 Metern aus der Luft zu vermessen. Dadurch soll sich auf lange Sicht der Einfluss des Klimawandels auf die interne Schichtung von Schnee, Firn und Eis bestimmen lassen. Interessant ist das beispielsweise, um zu untersuchen, wie viel Wasser des an der Oberfläche tauenden Schnees beim Einsickern wieder gefriert und somit nicht zum Meeresspiegelanstieg beiträgt. weiterlesen

Raumfahrt | 10. Februar 2015 | von Volker Kratzenberg-Annies

Fenster in eine andere Welt

50000ste Schüler des DLR_School_Lab Köln
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
50.000-ster Schüler im DLR_School_Lab Köln

Kürzlich konnten zwei DLR-Schülerlabore - die DLR_School_Labs in Köln und Göttingen - jeweils ihren 50.000-sten jugendlichen Gast begrüßen. Nun sind solche "Jubiläen" eigentlich eher etwas für die Statistik - aber in diesem Fall drücken die Zahlen tatsächlich auch substanziell etwas aus: Sie zeigen, dass wir auf diesem Wege viele junge Menschen erreichen. Immerhin haben alle zwölf DLR_School_Labs - acht davon an DLR-Standorten und vier an befreundeten Hochschulen - zusammen inzwischen über 230.000 Schülerinnen und Schüler betreut. weiterlesen

Raumfahrt | 26. Januar 2015 | von Jan Wörner

Eine Woche mit vielen Erlebnissen

bundesweiten Gewinnern von „Jugend forscht“ im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die bundesweiten Gewinnern von "Jugend forscht" im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen

Was zunächst nach einer ganz "normalen" Woche aussah (die Tage vom 19. bis 25. Januar), entpuppte sich als eine Zeitspanne, bei der die "Spanne" eher "Spannung" bedeutete... Neben den regelmäßigen Treffen gab es einige Tagesordnungspunkte auf dem Programm, die sich allesamt als spannend und wichtig herausstellten. Den Abschluss dieser Arbeitswoche bildete dann noch eine tolle Überraschung. weiterlesen