Artikel zu "Antarktis"

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Raumfahrt | 12. November 2018 | von Jean-Pierre Paul de Vera

Antarktisexpedition GANOVEX 13: Die ersten Probennahmen - Teil 3

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Meereis vor der Zucchelli-Station

Montag, 05. November 2018, 07:30 Uhr: Der Morgen begann sehr stürmisch, sodass wir in der Station ungeduldig auf den Wetterbericht warteten, ob für uns überhaupt ein Einsatz mit dem Helikopter zu den interessanten Lokalitäten unserer Feldstudien möglich wäre. Nachdem wir bereits alle auf der Station anwesenden GANOVEX-Teilnehmer mit einem Vortrag über unsere beabsichtigte Mars-analoge Feldforschung informiert hatten, bekamen die Piloten von mir eine Liste mit den nötigen GPS-Daten für die Orte, die wir für unsere Feldforschung aufsuchen wollten. Das kam offensichtlich bei unserem Piloten Hamish sowie beim Chefpiloten Lee sehr gut an. Als die beiden Piloten die GPS-Daten gesichtet hatten, waren sie äußerst beruhigt, dass wir keine ausgefallenen und weit entfernten Orte ansteuern wollten und wir offensichtlich sehr gut organisiert waren. Auch gaben uns beide Piloten zu verstehen, dass es für sie auch wichtig gewesen sei, etwas über unsere Arbeit zu erfahren, was ihnen den Kontext eröffnete und ihre Arbeit mit uns erleichterte. So könnten sie uns nämlich bei Bedarf Alternativen nennen, falls in einigen Tälern aufgrund der katabatischen Winde, Nebel oder tief hängenden Wolken keine Operationen möglich wären. weiterlesen

Raumfahrt | 07. November 2018 | von Ernst Hauber

Antarktisexpedition GANOVEX 13: Ankunft in der Antarktis - Teil 2

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
"Eiswüste" Antarktis: Einzelne, bis zu 3000 Meter hohe Bergspitzen ragen aus dem südpolaren Eispanzer hervor.

Donnerstag, 1. November, 16:00 Uhr: Der erste Termin auf unserer Expedition! Bei einem "preflight briefing" sollten alle Passagiere in spe genaue Instruktionen zum kommenden Flug erhalten. Das Wichtigste waren natürlich die Gewichtsgrenzen für das Gepäck, die bei Jean-Pierre für eine gewisse Beunruhigung sorgten: 20 Kilogramm für das Hauptgepäck, 15 Kilogramm für ein weiteres Gepäckstück, das auch in die Kabine mitgenommen werden konnte und die Kleidung für kaltes Wetter enthalten sollte, sowie sieben Kilogramm für herkömmliches Handgepäck. Ohne Extremkleidung kein Boarding, wurde uns unmissverständlich mitgeteilt (aber im Endeffekt dann doch nicht wirklich kontrolliert).

Um 9:00 Uhr am nächsten Morgen sollten wir uns am Sammelpunkt, einem Hotel, treffen, um dann in einem Bus zum Flughafen gebracht zu werden. Der Abflug war für 12:00 Uhr geplant. Als wir dann am 2. November aus unserem Hotel ausgecheckt hatten und in dem anderen Hotel warteten, bekam ich im Computerraum - ich wollte ein letztes Mal meine E-Mails abfragen - unfreiwillig die Unterhaltung unserer Piloten mit der italienischen Mario-Zucchelli-Station in der Antarktis mit, die das Ziel des Flugs war. Der dortige Meteorologe hatte schlechte Nachrichten: Es schneite, die Sicht war schlecht, und unter diesen Bedingungen war an eine Landung auf der Landebahn auf dem Meereis vor der Station nicht zu denken. weiterlesen

Raumfahrt | 02. November 2018 | von Jean-Pierre Paul de Vera

Antarktisexpedition GANOVEX 13: Anreise und Standby in Tasmanien -Teil 1

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Sicht vom Mount Wellington auf den Meeresarm bei Hobart (Tasmanien)

Obwohl das Eis in der Antarktis nahezu den gesamten Kontinent bedeckt, gibt es im ewigen Eis trotzdem Gebiete, die für die Planetenforschung von höchstem Interesse sind. Diese Regionen werden oft wegen geologischer bzw. geomorphologischer Ähnlichkeiten, wegen der tiefen Temperaturen, der höheren UV-Einstrahlung sowie extremen Trockenheit als analoge Gebiete zu Mars oder gar Eismonden von Jupiter und Saturn bezeichnet. Bisher sind insbesondere aufgrund intensiver jahrzehntelanger Forschungskampagnen durch die NASA die Trockentäler der Dry Valleys in der Antarktis bekannt. Für die Expedition GANOVEX 13 unter der Leitung des BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) sind Ende Oktober 2018 zwei Forscher des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin in Richtung Südpol aufgebrochen, um für die internationale Planetenforschung noch unbekannte antarktische Gebiete zu erkunden und gemäß ihrer geologisch-geomorphologischen Besonderheiten mit Strukturen auf dem Mars zu vergleichen. Sobald eindeutige Mars-analoge Gebiete vom Geologen Ernst Hauber klassifiziert wurden, wird der Astrobiologe Jean-Pierre de Vera in diese Regionen vordringen, um dort Proben für das nächste Weltraumexperiment BIOSIGN (Biosignatures and habitable Niches) sowie für Experimente im Mars-Simulationslabor am Berliner Standort Adlershof zu sammeln und mit Spezialkameras und Spektrometer diese Instrumente testen. Damit wollen sie herausfinden, ob neben der Mineralogie vorhandenes Leben in diesen extremen Gebieten detektiert werden kann. Wenn die Instrumente den Test bestehen, könnten sie bei zukünftigen Missionen für die Suche nach Leben auf dem Mars oder gar der Eismonde von Jupiter und Saturn eingesetzt werden. weiterlesen

Raumfahrt | 10. Oktober 2017 | von Kathrin Höppner

Larsen C: Antarktischer Riese in Bewegung

Quelle: Copernicus data (2017) / ESA
Verschiebung des Eisbergs am Larsen-C-Schelfeis zwischen Juli und Oktober 2017

Es war eine Weile ruhig um den Larsen-C-Eisberg mit der Nummer A68. Nachdem sein Abbruch im Juli 2017 für ein starkes Medienecho sorgte, wird nun erneut über ihn berichtet. Was ist geschehen? Er hat sich bewegt. Ist minimal geschrumpft. An sich nichts Außergewöhnliches - und doch ist es einen weiteren Blogbeitrag wert.

Betrachtet man eine Sequenz von Satellitenaufnahmen über die letzten zwei Monate, so ist es beeindruckend, was dort passiert. Immerhin ist der Eisberg mit 5800 Quadratkilometern siebenmal größer als Berlin. Trotz seiner Größe ist er ständig in Bewegung. Immer wieder ist der Eisberg mit dem Eisschelf kollidiert, wobei kleinere Eisstücke abgebrochen sind. weiterlesen

Raumfahrt | 25. Juli 2017 | von Kathrin Höppner

Larsen C: TerraSAR-X beobachtet Abbruch des Eisbergs

Eisberg am Larsen-C-Schelfeis an der Antarktischen Halbinsel
Quelle: DLR
Nach dem Abbruch: TSX-ScanSAR-Aufnahme vom letzten Samstag, 22. Juli 2017, 23:40 UTC

Wir haben in den letzten Tagen viel in den Medien über den riesigen Eisberg lesen können, der sich am Larsen-C-Schelfeis an der Antarktischen Halbinsel gelöst hat. Dass Eisbergabbrüche von Eisschelfen natürliche Vorkommnisse sind und diese in der Antarktis immer wieder vorkommen, wurde in den Medienberichten richtig dargestellt. Und doch war dieses Ereignis präsenter als die bisherigen. Woran liegt das? Vermutlich daran, dass wir Wissenschaftler seit Monaten mithilfe von Satellitendaten dieses Gebiet der Antarktis verstärkt beobachten und regelrecht darauf gewartet haben, dass es endlich passiert. Außerdem ist diesmal doch ein verhältnismäßig großes Stück Eis abgebrochen, ungefähr sieben Mal so groß wie die Stadt Berlin. weiterlesen