Artikel zu "GSOC"

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Raumfahrt | 29. Mai 2015 | von Tom Uhlig

Schauen sie noch Videos - oder "streamen" sie schon?

Quelle: NASA
NASA-Astronaut Scott Kelly an Bord der Internationalen Raumstation ISS.

Machen wir doch mal einen Test zusammen, ob Sie ein "Innovator" sind (in unserer Uni-Arbeitsgruppe damals ein schwer umkämpfter Titel: Wer hatte die neuesten technischen Gimmicks...): Haben Sie eigentlich noch einen Videorecorder? Einen mit richtigen Bändern? Kassetten? Oder sagt Ihnen das gar nichts mehr? Bandsalat, rotierende Schreib-Leseköpfe und die Schreibschutzlasche sind Ihnen böhmische Dörfer? Naja, das qualifiziert Sie heutzutage wohl noch nicht wirklich zum "Innovator", aber Sie sind diesem wohl schon ein Stück näher als ein "VHS-Freak". weiterlesen

Raumfahrt | 10. März 2015 | von Tom Uhlig

Höhenluft atmen

Quelle: NASA
Samantha arbeitet an der Vorbereitung der Airway Monitoring-Gerätschaften

Ich erinnere mich noch gut der länglichen Diskussionen, die wir vor vielen Jahren bei uns in der Wasserrettung hatten, in der ich ehrenamtlich aktiv bin: Sollten wir als Nicht-Mediziner einem Herzpatienten das berühmte "Nitrospray" verabreichen oder das lieber sein lassen? Auf der einen Seite kann das Spray bei bestimmten Herzkrankheiten schnelle Linderung verschaffen - auf der anderen Seite kann der Blutdruck des Patienten schnell abfallen, was im Notfall tunlichst vermieden werden sollte. Wir haben uns damals dagegen entschieden - und wohl gut daran getan.

Das "Nitrospray" wirkt letztendlich über Stickstoffmonoxid (NO) gefäßerweiternd, wobei NO eine körpereigene Substanz ist. Sie wird durch unseren Körper selbst generiert - und ist ein guter Indikator für Entzündungen der Atemwege: Ein höherer NO-Anteil in der ausgeatmeten Luft weist auf einen Entzündungsherd hin. Der genaue Wirkungsmechanismus, die Auswirkungen von unterschiedlichen  Luftdrücken und auch von fehlender Erdanziehung und damit veränderter Lungendurchblutung waren Inhalt und Forschungsziel des aufwändigen "Airway Monitoring"-Experiments, welches letzten Freitag auf der ISS durchgeführt wurde. weiterlesen

Raumfahrt | 14. Februar 2015 | von Tom Uhlig

Servus, ATV!

ATV-4 Wiedereintritt 2013. Quelle: ESA/NASA

Zeit für Abschiede!! Nachdem Anfang der Woche schon das Transportraumschiff „Dragon“ die ISS verlassen hat, war es heute für den europäischen Transporter ATV so weit: Das Raumschiff mit dem klangvollen Namen Georges Lemaître wurde von der ISS abgekoppelt und wird nach mehreren Orbits in die Erdatmosphäre eintauchen. Dort wird das Raumfahrzeug durch die enorme Reibungswärme, verursacht durch die Abbremsung durch die oberen Luftschichten, in einem riesigen Feuerball aufgehen – ein würdiger Abschluss der Mission, die den Namen eines der Urväter der Urknalltheorie trägt! weiterlesen

Raumfahrt | 15. Januar 2015 | von Jan Wörner

Motto des Tages: "Don't Panic"

"Don’t panic" steht in grossen Lettern auf dem Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis", zumindest erzählt das der gleichnamige Science Fiction-Kultroman von Douglas Adams, den sich die derzeitige ISS-Besatzung als Pflichtlektüre verschrieben hat. "Don’t Panic" war auch das Motto des gestrigen Tages am Columbus-Kontrollzentrum (Col-CC) in Oberpfaffenhofen, wie auch in den anderen ISS-Kontrollzentren in Houston, Huntsville, Moskau und Tsukuba.  weiterlesen

Raumfahrt | 28. November 2014 | von Tom Uhlig

Ты говоришь по-русски? (Sprichst Du Russisch?)

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Maxims Baklanenko an der Col-Flight-Konsole unterstützt die russischen Kosmonauten bei der Installation des PK-4-Experiments im Columbus-Modul

Haben Sie's parat? Hätten Sie's gewusst? Die drittschlechteste Dichtkunst im Universum ist...?  Eigentlich ja ganz einfach: Vogonisch! (Kann ich bestätigen - ich erinnere mich noch lebhaft an das Textanalyse-Referat eines Klassenkameraden in der K13 über das Gedicht "Oh Du zerfreddelter Grunzwanzling"...!) So steht es zumindest im 'Reiseführer' "Per Anhalter durch die Galaxis", den sich die derzeitige Besatzung der ISS - wohl aus Ermangelung eines entsprechenden Baedekers oder Lonely Planets - zu ihrem programmatischen Standardwerk erkoren hat.

Auf der Raumstation ISS ist die Besatzung glücklicherweise nicht intergalaktisch, sondern nur international, was die Sprachvielfalt an Bord freilich eingrenzt. Trotzdem kommt es auch hier immer wieder zu Sprachbarrieren, die überwunden werden müssen. weiterlesen

Raumfahrt | 25. November 2014 | von Tom Uhlig

ITALIA SULLA STAZIONE!

Quelle: ESA/NASA
Erstes Bild von Samatha Christoforetti in der Cupola der ISS

Mit "Italia sulla stazione!" begrüßt uns Laura aus der Nachtschicht überschwänglich, während wir noch ein bisschen verschlafen dreinblicken. Witzig: Beinahe zeitgleich mit uns im Kontrollraum sind die drei Neuen auf der ISS angekommen.

Unter ihnen Samantha Cristoforetti, die europäische Astronautin, die eine für die italienische Raumfahrtbehörde ASI vorgesehene Fluggelegenheit wahrnimmt. Samantha hat unter anderem auch eine Zeitlang an der TU München studiert, weshalb sie auch perfekt Deutsch spricht. weiterlesen

Raumfahrt | 08. August 2014 | von Tom Uhlig

Planung ist das halbe Leben – oder manchmal noch etwas mehr…

>Im Columbus-Kontrollraum an der STRATOS-Konsole
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
An der STRATOS-Konsole im Columbus-Kontrollzentrum

Gestern wurde es amtlich: Der ursprünglich für Ende August geplante Weltraumausstieg von Alexander Gerst, ein absolutes Highlight der Mission, ist verschoben worden wegen noch ausstehender technischer Arbeiten an einem der Raumanzüge. Sicher eine Enttäuschung für die Astronauten – aber die Extravehicular Activity (EVA) ist weiterhin auf dem Plan, nur eben etwas später... Die Astronauten haben sich daher heute in einer positiven Weltsicht geübt und für uns im Kontrollzentrum zehn Gründe zusammengestellt, warum sie über diese Verschiebung eigentlich doch nicht ganz unglücklich sind. Auf Nummer sieben ist gelandet: "Mehr Zeit, um für die Kontrollzentren Horoskope zu erstellen" - eine ihrer neuen Lieblingsbeschäftigungen, mit denen sie uns und sich täglich bei Laune halten. weiterlesen

Raumfahrt | 24. Juli 2014 | von Tom Uhlig

Ausweichen, bevor es kracht!

Bei meinem Auto merke ich schon bei 100 Kilometern pro Stunde, dass ich ganz schön schnell unterwegs bin. In der schönen Limousine unserer Fahrbereitschaft gehen auch schon einmal 160 Stundenkilometer, ohne dass man die Geschwindigkeit irgendwie groß merkt. Klar, denn Geschwindigkeit alleine kann man praktisch nicht wahrnehmen. Beschleunigungen ja, aber wenn man konstant unterwegs ist, merkt man nur relativ zu anderen Dingen, wie schnell man ist. Oder eben daran, dass das Auto zu klappern beginnt. Ähnlich ist es bei der ISS. Die Geschwindigkeit der Raumstation ist noch wesentlich höher - hier braucht es 28.000 Kilometer pro Stunde, damit die Station nicht "herunterfällt". weiterlesen

Raumfahrt | 03. Juli 2014 | von Tom Uhlig

UFO gesichtet!

Eine gute Überschrift ist alles! Endlich habe auch ich mal die Chance, ganz vorne auf der Titelseite zu landen! Dabei kann ich bei meiner Schlagzeile sogar auf das obligate und dezente Fragezeichen am Ende des Satzes verzichten und muss die Wahrheit nicht verbiegen: Die Astronauten haben tatsächlich ein „Unidentified Flying Object“ (UFO) gemeldet.

„Flying“ ist ja ohne Schwerkraft auf der Raumstation sowieso alles. Und „Unidentified“ trifft auch zu: Die Crew hat einen kleinen Gegenstand gefunden, den sie nicht zuordnen kann, hat ein Bild davon gemacht - und jetzt sind wir am Boden gefragt: Was ist das? Wer erkennt das Teil wieder? weiterlesen

Raumfahrt | 02. Juni 2014 | von Tom Uhlig

Und die Aussichten für die kommenden Tage: Sonne pur...

Die ersten Schichten mit Alex an Bord - wir sind schon gespannt, wie unsere Kollaboration während der "Blue Dot"-Mission aussehen wird. Trotzdem: Heute ist das Wetter fast zu schön, um den Nachmittag im fensterlosen Kontrollraum zu verbringen - da sind Laura Zanardini und ich uns einig. Glücklicherweise haben wir heute mehrere Abrisse der Funkverbindung mit der ISS  - was uns die Gelegenheit bietet, öfters mal hinauszugehen, denn das ist uns nur in diesem Spezialfall erlaubt.

 

Draußen kommen wir plötzlich im Gespräch darauf, dass auch die Raumstation zurzeit sehr viel Sonne genießen kann. Laura kann mir auch den Hintergrund erklären, sie hatte vor kurzem sogar einen wissenschaftlichen Artikel mit einer Kollegin hierzu veröffentlicht: weiterlesen