Artikel zu "Landing robot"

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Raumfahrt | 23. November 2023 | von Tom Uhlig

Rochade im Weltall

Quelle: © DLR. Alle Rechte vorbehalten
Unser Team im Columbus-Modell in Oberpfaffenhofen, das sich monatelang die Tage (und auch die Nächte) um die Ohren geschlagen hat, um den „Rack-Dance“ vorzubereiten.

Mir fällt der Namen des Schiebespiels nicht ein, bei dem man in einem Quadrat angeordnete Plättchen in die richtige Ordnung bringen muss, und dabei nur immer genau eine Lücke hat, in die man jeweils eins der Plättchen schieben kann. Der Halbleiterphysiker würde es „Lochwanderung“ nennen, weil man – ein bisschen verquer gedacht – sich das Ganze ja auch nicht als sich verschiebende Plättchen, sondern wie eine wandernde Lücke vorstellen kann... Details über die Verbindung zu Halbleitern erspare ich uns. So eine Art Lochwanderung hatten wir vor Kurzem in unserem Columbus-Modul auf der Internationalen Raumstation ISS – und an deren Nachwirkungen arbeiten wir momentan immer noch. weiterlesen

Raumfahrt | 10. November 2023 | von Tom Uhlig

Ohne Einleitung: Medienpreis Luft- und Raumfahrt

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Kurze Talkrunde mit unserer Vorstandsvorsitzenden

Heute gibt’s keine Einleitung in meinem Blog. Überhaupt halte ich den Blog heute sehr einfach und sachlich. Manchmal verwende ich einiges an Zeit dafür auf, einen netten Einstieg zu finden, irgendwie aus dem Leben oder es darf auch mal etwas Lustiges sein. Es soll ja kein langweiliger Text werden, sondern eher etwas Lesenswertes. Nach der Einleitung muss man dann den Inhalt bringen, seine Message transportieren. Und wenn ich beim Schluss dann irgendwie wieder den Anfang aufgreifen kann oder zu irgendeiner Pointe für den letzten Satz finde, dann ist‘s super. Heute lasse ich das alles weg. Hat ja alles keinen Sinn. Andere können es tausendmal besser. Weiß ich seit gestern... weiterlesen

Raumfahrt | 03. November 2023 | von Ulrich Köhler

Lucy-Vorbeiflug mit Entdeckung: Dinkinesh hat einen Begleiter

Der Asteroid Dinkinesh und sein Begleiter
Quelle: NASA/Goddard/SwRI/Johns Hopkins APL/NOAO
Das Bild zeigt den „Mondaufgang“ des Begleiters von Dinkinesh, wie er hinter dem Asteroiden auftaucht und von der Kamera, dem Lucy Long-Range Reconnaissance Imager (L'LORRI) festgehalten wurde. Das Bild wurde aus einer Entfernung von etwa 430 Kilometer um 17.55 Uhr MEZ (16:55 UTC) am 1. November 2023 aufgenommen, eine Minute nach der größten Annäherung. Aus dieser Perspektive befindet sich der Satellit hinter dem primären Asteroiden. Das Bild wurde geschärft und bearbeitet, um den Kontrast zu erhöhen.

Die NASA-Raumsonde Lucy passierte am Abend des 1. November 2023 wie geplant um 17.54 Uhr MEZ in 425 Kilometer Entfernung ihr erstes Ziel, den Hauptgürtel-Asteroiden (152830) Dinkinesh mit einer Geschwindigkeit von 16.200 Kilometer in der Stunde. Erste zur Erde übertragene Aufnahmen der Kamera an Bord von Lucy offenbarten eine Überraschung, oder genauer, sie bestätigten eine Vermutung: Dinkinesh, mit seinem größten Durchmesser von etwa 790 Metern, wird von einem kleineren Begleiter mit etwa 220 Metern Durchmesser umkreist. weiterlesen

Raumfahrt | 03. November 2023 | von Fiona Brömer

Erde statt Weltraum: Satelliten-Software am Teilchenbeschleuniger getestet

Blick auf das Paul Scherrer Institut
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Blick auf das Paul Scherrer Institut

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einem Teilchenbeschleuniger so nahekommen würde – und doch stehe ich hier am Paul Scherrer Institut in der Schweiz an solch einer beeindruckenden Anlage. Normalerweise bin ich als Entwicklerin von Onboard-Software für Raumfahrzeuge schon froh, wenn die richtigen Lämpchen blinken. Auch hier sind Lämpchen, aber es ist dennoch ganz anders. Mitten in der Nacht arbeiten wir in einer fast völlig menschenleeren, riesigen Forschungsanlage. Das heißt nicht, dass es ruhig ist: Durch die vielen technischen Anlagen, die rund um die Uhr laufen, gibt es immer eine Kulisse aus blinkenden Statuslichtern, laut rauschenden Lüftungsanlagen und vereinzelt piependen Geräten. Tagsüber ist der von der Beschleunigeranlage erzeugte Protonenstrahl für Krebspatientinnen und -patienten, die eine Protonentherapie erhalten, reserviert. Und in vier Nächten erzeugt er nun für das DLR-Projekt ScOSA Weltraumbedingungen. weiterlesen

Raumfahrt | 02. November 2023

Was gibt es Neues über die deutschen Radar-Satelliten?

Die Mission TanDEM-X
Quelle: DLR
Die Satellitenzwillinge TerraSAR-X und TanDEM-X fliegen im engen Formationsflug mit nur einigen hundert Metern Abstand und erfassen so Daten für digitale Höhenmodelle.

Unsere Erde ist ein komplexes und dynamisches System, und die Radar-Fernerkundung ist darauf ausgerichtet, quantitative 3D- und 4D-Informationen der Erdoberfläche zu liefern. Während des TerraSAR-X und TanDEM-X Science-Team-Workshops im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt vom 18. bis 20. Oktober 2023 wurden die neuesten Forschungsergebnisse und Informationsprodukte aus den hochaufgelösten Daten der deutschen Satelliten vorgestellt. weiterlesen

Raumfahrt | 30. Oktober 2023 | von Ulrich Köhler

Neues, erstes Ziel für die Sonde Lucy: Besuch bei Dinkinesh, „der Wunderbaren“

Vorbeiflug der Raumsonde Lucy am Asteroiden Dinkinesh
Quelle: NASA/GSFC
Am 1. November 2023 wird die NASA-Raumsonde Lucy in 425 Kilometern am nur etwa 760 Meter großen Asteroiden (152830) Dinkinesh vorbeifliegen und dabei zum einen das Zielsystem für die wissenschaftlichen Experimente testen, aber auch Aufnahmen machen und Messungen durchführen (künstlerische Darstellung).

Vor fast genau zwei Jahren startete die NASA die Mission Lucy mit einer bei der Erforschung des Sonnensystems neuen, ungewöhnlichen Aufgabe: Die Raumsonde wird von 2027 bis 2033 einige als „Trojaner“ bezeichnete Asteroiden untersuchen, die dem Planeten Jupiter auf dessen Bahn um die Sonne 60 Bogengrad vorauslaufen und hinterhereilen. Lucy, das ist dieses Mal nicht, wie sonst so häufig, eine Abkürzung für eine Aneinanderreihung technischer Begriffe, sondern die Benennung der Mission nach einem fossilen Bindeglied zwischen aufrecht gehenden Menschenaffen und den ersten Menschen. Im übertragenen Sinne geht es bei dieser Mission, wie so oft bei der Untersuchung von Asteroiden, darum, die früheste Zeit des Sonnensystems besser zu verstehen. Wie sind vor etwas mehr als viereinhalb Milliarden Jahren aus Molekülketten, dann Staub und Gas und bald darauf den ersten Planetesimalen schließlich die Planeten unseres Sonnensystems entstanden? Jetzt wird Lucy aber erst einmal an einem ‚konventionellen‘ Asteroiden im Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter vorbeigelenkt. weiterlesen

Raumfahrt | 24. Oktober 2023

Von innovativen Referenzzielen und analysefertigen Radardaten

Dual-Band (L/X) Kalibrierungstransponder zur Unterstützung zukünftiger Satelliten-SAR-Missionen

Führende Experten für die Kalibrierung satellitengestützter Satelliten-SAR-Systeme in Oberpfaffenhofen

Quelle: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)
Kürzlich aufgebauter innovativer Dual-Band (L/X) Kalibrierungstransponder zur Unterstützung zukünftiger Satelliten-SAR-Missionen (Ausschnitt)

Wie definiert und sichert man die Datenqualität modernster satellitengestützter Radarsatelliten? Wie können dabei Synergien zwischen den verschiedenen aktuellen und zukünftigen Radarmissionen genutzt werden? Wie stellt man die Vergleichbarkeit zwischen den Daten der Radarmissionen der vielen nationalen und internationalen Raumfahrtagenturen her? Und wie können komplexe Datensätze von Radarsatelliten so aufbereitet werden, dass sie auch von Nicht-Radarexperten genutzt werden können?

Zur Diskussion dieser und vieler weiterer Fragen aus dem Bereich der Kalibrierung (Vermessung) von Radarsatellitenmissionen traf sich eine internationale Gemeinschaft von Radarexperten vergangene Woche am Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen zum jährlichen Treffen der „CEOS WGCV SAR-Untergruppe zur Kalibrierung und Validierung von hochauflösenden Radarsensoren mit synthetischer Apertur (SAR)“. weiterlesen

Raumfahrt | 12. Oktober 2023 | von Manfred Gaida

Sonnenfinsternis über Yucatán

Ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005
Ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005
Quelle: Abel Pardo Lopez; CC-BY-2.0
Die Aufnahme zeigt die ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005.

Am 14. Oktober 2023 wird vom Nordostpazifik über die Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko, Mittelamerika, Kolumbien und Brasilien hinweg bis 500 Kilometer in den atlantischen Ozean hinein eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen sein. Der Mond befindet sich noch im erdfernen Teil seiner Bahn und kann die Sonnenscheibe, die alljährlich ihren maximalen scheinbaren Durchmesser am 4. Januar erreicht, zentral nicht vollständig bedecken. Außerhalb einer bis zu 245 Kilometer breiten Ringschattenzone, der Antumbra, wird man das Ereignis nahezu vom gesamten nord- und südamerikanischen Kontinent und den angrenzenden Ozeanen als partielle Sonnenfinsternis verfolgen können. Sogar auf den Azoren, Madeira, den Kapverdischen und westlichen Kanarischen Inseln sowie vom westlichen Afrika aus lässt sich mit etwas Glück wenige Minuten vor Sonnenuntergang eine geringfüge partielle Verdunklung der hellen Sonnenscheibe durch den Mond erkennen. weiterlesen

Raumfahrt | 10. Oktober 2023 | von Tom Uhlig

Vom Mond nach Hause telefonieren

30-Meter-Antenne in Weilheim
Quelle: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)
Die 30-Meter-Antenne in Weilheim kann Raumfahrzeuge anfunken, die in den Tiefen des Weltalls unterwegs sind.

Nach Hause telefonieren – wenn die zukünftigen Forscherinnen und Forscher das während der ersten Mondlandungen im dritten Jahrtausend tun wollen, dann wird das über ein europäisches Kommunikationsterminal an der Gateway-Station im Mondorbit passieren. Dieses wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Oberpfaffenhofen betreut. weiterlesen

Raumfahrt | 09. Oktober 2023 | von Ulrich Köhler

Öfter mal was Neues: Die NASA-Sonde Psyche startet, um ab 2029 erstmals einen Asteroiden aus Metall zu untersuchen

Die Raumsonde Psyche untersucht ab 2029 den gleichnamigen Asteroiden.
Quelle: NASA/JPL-Caltech
Wenn die Raumsonde Psyche den gleichnamigen Asteroiden (16) Psyche ab 2029 untersuchen wird: Werden die Landschaften auf diesem metallreichen Asteroiden so bizarr aussehen, wie es sich ein Künstler für die jüngste NASA-Mission auf Grundlage der von der Wissenschaft angenommenen Modelle vorstellt? Was auch immer von Psyche zur Erde an Fotos übertragen wird – diese Mission ist ein Novum in der Raumfahrt und Planetenforschung.

Wer denkt, dass es in der nunmehr 66 Jahre „alten“ Raumfahrt alles schon einmal gegeben hat, der kann auch heute immer noch Überraschungen erleben. Am 12. Oktober 2023 beginnt die NASA-Mission Psyche, die ab 2029 einen Himmelskörper untersuchen wird, dessen Eigenschaften bei allen bisherigen Objekten der Planetenforschung noch nie angetroffen wurden. Es handelt sich um den Asteroiden (16) Psyche, einen etwa 226 Kilometer durchmessenden Planetoiden im ausgedehnten Asteroiden-Hauptgürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Nach allem, was man bisher weiß, besteht er fast vollständig oder zumindest zu sehr großen Anteilen aus den Metallen Eisen, Nickel und Kobalt, und auch die begehrten Edelmetalle Gold, Silber und Platin dürften vorhanden sein. Also ein richtig „schwerer Brocken“ im Vergleich zu den Hunderttausenden anderen Asteroiden. weiterlesen