Artikel zu "Hayabusa2 \ MASCOT"

zur Startseite
Raumfahrt | 03. Dezember 2020 | von Ulrich Köhler

»Sample Return« - Königsklasse der Raumfahrt

Abtrennen der Probenkapsel bei der Rückkehr der japanischen Raumsonde Hayabusa2 zur Erde am 5. Dezember 2020
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Abtrennen der Probenkapsel bei der Rückkehr der japanischen Raumsonde Hayabusa2 zur Erde am 5. Dezember 2020 (künstlerische Darstellung).

Wenn es 2020 eine Branche oder Wissenschaftsdisziplin gibt, in der das vermaledeite "C-Wort" relativ wenige Spuren hinterlassen hat, dann ist es: die Raumfahrt. Alles fliegt und fällt, Newton und Kepler lassen grüßen. Es führt halt auch kein Weg daran vorbei: Wenn mal eine der teuren Metallkisten in der Erdumlaufbahn oder in den Tiefen des Sonnensystems unterwegs ist, mit oder ohne wertvolle humanbiologische Fracht, dann muss sich jemand am Ende und am Boden auch darum kümmern, dass es weitergeht. Aus naheliegenden Gründen darf die Kontrolle darüber nicht einfach aufgegeben werden, denn das würde ja in den meisten Fällen zum Totalverlust des immer sehr wertvollen Fluggeräts führen. weiterlesen

Raumfahrt | 02. Oktober 2018 | von Tra-Mi Ho

MASCOT - Nur noch wenige Stunden bis zur Separation

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Ready for #asteroidlanding - das MASCOT-Kontrollzentrum in Köln.

Vor ungefähr sieben Jahren, als der MASCOT (MSC)-Lander seine "ersten Schritte" in Form einer CAD-Zeichnung machte, da war dieser Moment - zumindest für einige von uns - noch unvorstellbar. Im Kontrollraum zu sitzen und den langsamen Abstieg des Hayabusa2 (HY2)-Raumschiffs, das unser kleines Landepaket trägt, durch die zurückgesendeten Housekeeping-Daten zu verfolgen. Und doch ist es nun so weit. weiterlesen

Raumfahrt | 01. Oktober 2018

Das "Comet and Asteroid French Expertise-Team" der MASCOT-Mission

Quelle: CNES

Willkommen in unserem CAFET (Comet and Asteroid French Expertise Team) im FOCSE (French Operations Centre for Science and Exploration) in Toulouse! Keine Sorge, die Wände des Kellers wurden nicht in einem Moment der Verzweiflung von unserem Team verziert ... Die beiden Künstler Nicolas und Agathe, die normalerweise Bücher illustrieren, waren so von der Hayabusa2-Poesie und der MASCOT-Mission ergriffen, dass sie diese wunderschöne Wandtapete zeichneten. Abgesehen davon, dass diese Wandtapete zeigt, wie kreative Raumfahrtmissionen sein sollten, macht sie unser kleines Zentrum gemütlicher und einmaliger. weiterlesen

Raumfahrt | 28. September 2018 | von Nicole Schmitz

Teamwork: Hayabusa2 & Mascot und welche Rolle die Kamera des Landers spielt

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die Mascot Kamera MASCAM, eingebaut im Mascot Lander.

Zur Untersuchung von Ryugu bilden Hayabusa2 und Mascot ein starkes Team: Während Hayabusa2 die Asteroidenoberfläche aus der Position über dem Asteroiden untersucht und Bodenproben nimmt,  wird Mascot die Asteroidenoberfläche direkt vom Boden aus untersuchen. Unsere Mascot Kamera, genannt MASCAM, hat dabei eine wichtige Aufgabe, denn sie soll von ihrer Position direkt auf dem Boden hochaufgelöste Aufnahmen der Umgebung der Bodenproben liefern, die Hayabusa2 später zur Erde zurückbringt. Das ist wichtig, um später die Proben im Labor auf der Erde im richtigen Kontext interpretieren zu können. Die Aufnahmen der Kamera von der Oberfläche sind also das Bindeglied zwischen den niedriger aufgelösten Aufnahmen der Hayabusa2-Sonde aus einiger Entfernung zum Asteroiden und den Labor-Aufnahmen von den zur Erde zurückgebrachten Proben. weiterlesen

Raumfahrt | 26. September 2018 | von Matthias Grott

Was misst das MASCOT-Radiometer MARA?

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Temperaturmessung mit dem MASCOT Radiometer MARA. Der Fleck auf der Oberfläche wird auch von der MASCOT Kamera beobachtet.

Ein Radiometer ist ein Gerät zur Bestimmung der von einer Oberfläche abgegebenen Strahlung. Hierbei ist das Ziel, die Temperatur der Oberfläche berührungslos zu messen. Wenn MASCOT am 3. Oktober 2018 von der Hayabusa 2 Sonde abgekoppelt wird, ist das MASCOT Radiometer MARA bereits eingeschaltet und wird während des Abstiegs, der Landung und der Ruhephasen die Temperatur der Oberfläche des Asteroiden Ryugu vermessen. Die Oberflächentemperatur messen, das klingt eher altbacken und nicht besonders spektakulär. Was aber können wir aus der Temperatur über den Asteroiden lernen? Um das zu verstehen, muss man sich überlegen, welche Faktoren die Oberflächentemperatur auf einem atmosphärelosen Körper bestimmen. Zum einen ist natürlich die Sonneneinstrahlung ein wichtiger Faktor, zum anderen aber die Eigenschaften des Oberflächenmaterials, des sogenannten Regoliths. Hier ist vor allem die Geschwindigkeit der Ableitung der Wärme in den Untergrund entscheidend, eine Eigenschaft, die als thermische Trägheit bezeichnet wird. weiterlesen

Raumfahrt | 24. September 2018 | von Friederike Wolff

Fortbewegung auf einem unbekannten Himmelskörper

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Der Schwungarm an Lander Mascot

Die Fortbewegung auf Asteroiden und anderen kleinen Körpern ist schwierig, weil die Gravitation und damit auch die Reibung zwischen einem Lander und dem Boden sehr klein sind. Herkömmliche Fortbewegungstechniken mittels Räder oder Ketten basieren auf Traktion durch Reibung und sind daher für Asteroiden ungeeignet. Für MASCOT wurde ein alternativer Mobility-Mechanismus entwickelt, um Fortbewegung in einer solchen Umgebung zu ermöglichen: Innerhalb des Landers befindet sich ein Schwungarm, durch den eine exzentrisch angebrachte Masse beschleunigt und abgebremst wird. Durch die resultierenden Reaktionskräfte wiederum kann sich der Lander vom Boden abstoßen. Da die Gravitation sehr gering ist, können schon kleine Abstoßgeschwindigkeiten große Sprünge herbeiführen: Mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 5 cm/s kann MASCOT bereits eine Distanz von 17 m erreichen. Die Fallbeschleunigung auf der Oberfläche von Ryugu beträgt nur 0.00015 m/s2 und ist damit 60.000 Mal kleiner als auf der Erde (9.81 m/s2). weiterlesen

Raumfahrt | 21. September 2018 | von Michael Maibaum

Was wird vor und während der Landung im Mascot-Kontrollraum geschehen?

Michael Maibaum vor jeder Menge Daten
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Jede Menge Daten: Die Teams von MASCOT erhalten die Daten des Landers über die japanische Raumsonde HAYABUSA2

Am 03. Oktober 2018 wird Mascot seine Haupt-, aber auch letzte Missionsphase beginnen. Am frühen Morgen, um 03:58:15 lokaler Zeit, wird Mascot von Hayabusa2 abgetrennt und einige Minuten später auf der Oberfläche von Ryugu landen. Schon vor Beginn des Abstiegs werden die wissenschaftlichen Messungen beginnen und nach der Landung bis zum Ende der Batterielaufzeit kontinuierlich fortgesetzt. Auf der Oberfläche wird Mascot seine Umgebung beobachten und, abhängig davon, ob gerade Nacht oder Tag am Landeplatz ist, verschiedene Messsequenzen ausführen. Ein Asteroidentag von Ryugu beträgt gerade einmal 7:38 Stunden, wobei Mascot, nach lokaler Asteroidenzeit, am frühen Nachmittag landen wird. weiterlesen

Raumfahrt | 17. September 2018 | von Christian Grimm

Point of no Return – Die Separation von MASCOT!

Quelle: DLR.
Christian Grimm mit Kolleginnen und Kollegen am Lander MASCOT

Am 3. Oktober 2018 ist es soweit. Nach knapp 4 Jahren im All wird der deutsch-französische Asteroidenlander MASCOT von der japanischen Muttersonde Hayabusa2 abgetrennt und beginnt im freien Fall zur Oberfläche des Asteroiden Ryugu seine wissenschaftliche Mission. Die Separation, angetrieben durch einen kleinen Mechanismus, ist ein Schlüsselmoment von dem vieles abhängt. Einmal ausgelöst, entsteht eine mechanisch gekoppelte Kettenreaktion die die Mission unwiderruflich einleitet. Dies ist der Moment des "Point-of-no-Return". Funktionsweise des Mechanismus und mögliche Risiken bei der Separation werden hier kurz erläutert. weiterlesen

Raumfahrt | 15. Juni 2018 | von Elke Heinemann

Bald am Ziel: Hayabusa2 und Asteroidenlander MASCOT nähern sich Ryugu

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)

Die Raumsonde Hayabusa2 der japanischen Raumfahrtagentur JAXA und mit ihr der MASCOT-Lander, entwickelt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der französischen Raumfahrtagentur CNES, reisen seit Dezember 2014 gemeinsam durchs All.

Nun sind sie kurz davor, ihr Ziel, den Asteroiden Ryugu, zu erreichen. Am 14. Juni 2018 betrug die Entfernung zu ihm weniger als 770 Kilometer. Das Raumschiff nähert sich Ryugu mit einer Geschwindigkeit von 2,1 Metern pro Sekunde. weiterlesen

Raumfahrt | 15. Juli 2016 | von Christian Grimm

Halbzeit für MASCOT - die Hälfte der Strecke ist geschafft

Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Die MASCOT-Flugersatzeinheit (FS) während weiterer Tests in Bremen.

Am 3. Dezember 2014 startete der deutsch-französische Asteroidenlander MASCOT mit seiner Trägersonde Hayabusa-2 von Tanegashima, einer Insel rund 40 Kilometer südlich vom japanischen Festland. Seitdem ist viel passiert: Eine kurze Zusammenfassung nach fast der Hälfte der Flugzeit.

Anfang 2015 wurde die Flugersatzeinheit von MASCOT, das sogenannte Flight Spare (FS), überarbeitet und fertig gestellt. Dieser baugleiche "Zwilling" des Asteroidenlanders dient auf der Erde als Referenzsystem zur fliegenden Einheit, dem Flight Model (FM). Die Ersatzeinheit unterlief dabei die gleichen Qualifikationstests wie das Flugmodell und konnte zudem auch für weiterführende Komponententests verwendet werden, welche für das FM auf Grund des engen Zeitplans zuvor nicht mehr möglich gewesen waren. Diese zusätzlichen Tests fokussierten sich hauptsächlich darauf, die bestmögliche Performance aus dem Gesamtsystem zu bekommen und die notwendigen Parameter für die Landung im Oktober 2018 auf den Punkt genau zu kalibrieren. Hierunter fallen zum einen Messkampagnen für die wissenschaftlichen Instrumente. weiterlesen