Über den Autor

Friederike Wolff

Friederike Wolff hat sich schon immer für die Erforschung des Sonnensystems interessiert. Deshalb studierte sie an der TU Delft in den Niederlanden Luft- und Raumfahrttechnik. Für ihren Master-Abschluss zog sie nach Kiruna im Norden von Schweden. Dieser für die meisten unbekannte Ort ist in der Raumfahrt-Welt allen ein Begriff: Im nahe gelegenen Esrange Space Center starten Höhenforschungsraketen- und Ballons, außerdem beherbergt es eine vielgenutzte Bodenstation für die Kommunikation mit Satelliten. Im Rahmen des REXUS/BEXUS-Projekts des DLR sammelte sie dort Erfahrung im Missionsbetrieb von Höhenforschungsballons.

Seit 2015 arbeitet Friederike am DLR und ist als Ingenieurin an verschiedenen Missionen beteiligt, die Planeten und andere Himmelskörper erforschen. Am Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik in Oberpfaffenhofen hat sie an dem Asteroidenlander MASCOT mitgewirkt: auf dem Asteroiden Ryugu, dessen Durchmesser nur knapp 900 Meter misst, ist die Schwerkraft so gering, dass die Aufrichtung und Fortbewegung des Landers einen speziellen Mechanismus erfordert. Dieser muss je nach Gravitationskraft und Bodenbeschaffenheit unterschiedlich angesteuert werden, um die zielgerichtete Bewegung des Landers zu ermöglichen. Für das MASCOT-Projekt hat Friederike Modelle entwickelt, um die Bewegung des Landers zu simulieren damit die Steuerung dieses Systems optimiert. Die Herausforderungen dieser Arbeit hat sie in ihrem TEDx Talk erklärt.

Seit 2019 arbeitet sie beim Institut für Planetenforschung in Berlin, an dem sie als Systemingenieurin die Entwicklung der Weltraumkamera JANUS technisch verantwortet. Die Kamera wird 2022 auf der JUICE-Raumsonde gestartet, um den Jupiter und seine Monde zu erforschen. Für dieselbe Mission ist sie für das Laser-Altimeter GALA aktiv: als AIV-Managerin (Assembly, Integration and Verification) organisiert und begleitet Friederike die Thermal-, Struktur- und Elektroniktests des Instruments, deren erfolgreicher Abschluss Bedingung für den Einbau auf der Raumsonde und den anschließenden Raketenstart ist.

Beiträge von Friederike Wolff

Raumfahrt | 24. September 2018

Fortbewegung auf einem unbekannten Himmelskörper

Die Fortbewegung auf Asteroiden und anderen kleinen Körpern ist schwierig, weil die Gravitation und damit auch die Reibung zwischen einem Lander und dem Boden sehr klein sind. Herkömmliche Fortbewegungstechniken mittels Räder oder Ketten basieren auf Traktion durch Reibung und sind daher für Asteroiden ungeeignet. Für MASCOT wurde ein alternativer Mobility-Mechanismus entwickelt, um Fortbewegung in einer solchen Umgebung zu ermöglichen: Innerhalb des Landers befindet sich ein Schwungarm, durch den eine exzentrisch angebrachte Masse beschleunigt und abgebremst wird. weiterlesen