Die Pause zwischen den beiden AGBRESA-Kampagnen war schnell vorbei. Das Team verbrachte sie mit der Vorbereitung der zweiten Kampagne und begrüßte Anfang September die nächsten Probandinnen und Probanden im :envihab. Auf ein Neues! Mittlerweile haben alle Probandinnen und Probanden ihre Betten bezogen, in denen sie nun 60 Tage am Stück verbringen. Hier ein Bericht von Proband V.
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Zunächst ist da kein göttergesandtes Licht, kein Bouquet voll nasser Blumen, weder Trommelwirbel noch Fanfaren. Nein, am Ende kommt die große Entkabelung. Stück für Stück entfernt man die Elektroden von meinem Körper, die Blutdruckmanschette, den Sensor um den Zeigefinger. Das letzte horizontale Experiment ist beendet. Es ist Montagmorgen. Noch liege ich. Zwanzig Augen blicken mich an und gratulieren mit dem feuchtblauen Funkel der Begeisterung, der um ihre Pupillen kreist. Am Ende also, jetzt weiß ich es, steht die große Erwartung.
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Bettruhetag siebenundvierzig. Noch 13 Tage - und der Rest von heute. Gestern Abend habe ich mit meiner Frau telefoniert, sie kann sich immer noch nicht vorstellen, sechzig Tage freiwillig liegend im Bett zu verbringen, und das auch noch ohne Kissen. "Hast du denn nie den Drang aufzustehen?" will sie wissen. Etwas Ähnliches fragte mich einer der Probandenbetreuer neulich auch. Also wäre es vielleicht einmal Zeit für ein kleines Resümee, mit nicht einmal zwei Wochen bis zum Ende der Liegephase darf man das. Und das Fazit lautet in meinem Fall: Es kam genau so, wie ich mir es vorgestellt hatte.
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Ich sah zum Fenster und wusste, dass etwas anders war....
Dieser Blogbeitrag stammt von unserem Probanden E, einem Teilnehmer der laufenden AGBRESA-Studie, der in seinem irdischen Leben Schriftsteller ist.
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In der AGBRESA-Studie wird erstmals in einer Langzeit-Bettruhe die DLR-Kurzarm-Human-Zentrifuge als Gegenmaßnahme gegen die negativen Effekte der Schwerelosigkeit, die durch die Bettruhe provoziert werden, getestet. Dabei fahren acht der insgesamt zwölf terrestrischen Astronautinnen und Astronauten, unsere AGBRESA-Probanden, täglich 30 Minuten im Kreis, und zwar im Liegen mit dem Kopf nach innen, bei 2g außen an den Füßen und 1g am Körpermittelpunkt. Dadurch erfahren sie künstliche Schwerkraft, Artificial Gravity, die in der Zukunft eine mögliche neue Trainingsmethode für Langzeitmissionen im All sein könnte. Am Ende ihrer 60-tägigen Bettruhe werden die Probandinnen und Probanden in insgesamt 1800 Minuten 54000 Runden auf der Zentrifuge gedreht haben.
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Der heutige Tag, an dem ich diesen Text hier schreibe, ist der 29. April. Am 29. März war ich zum letzten Mal draußen an der frischen Luft und hab die letzten Sonnenstrahlen genossen. Das heißt: Ich bin seit einem Monat hier. 17 Tage davon liegend. Das erste Drittel der Studie habe ich somit seit heute hinter mir und bald auch ein Drittel der Liegezeit! Zwar rechnet jeder von uns hier dem Ende der Bettruhe entgegen, allerdings bin ich mir schon jetzt sicher, dass jeder von uns dieses Abenteuer vermissen wird und wir es nie vergessen werden: Unsere Zimmer und wie wir sie eingerichtet haben, um an alles Wichtige vom Bett aus zu kommen, das jederzeit hilfsbereite und lustige Personal und natürlich auch die anderen Mit-Probanden wird man in der ersten Zeit draußen bestimmt sehr vermissen.
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