Im Projekt FAST20XX arbeiten aktuell 16 europäische Partner zusammen, um das Know-How sowie die Technologien des suborbitalen Raumfluges weiterzuentwickeln und die Grauzone zwischen Luftfahrt und Raumfahrt zu schließen. Es wird von der europäischen Weltraumagentur ESA koordiniert. Der Fokus wird dabei auf zwei verschiedene Raumfahrzeugkonzepte gelegt:
ALPHA ist ein Fahrzeug, das auf einem Trägerflugzeug in größere Höhen transportiert wird. Dort wird sein hybrider Raketenantrieb gezündet, der einen suborbitalen Flug ermöglicht. Anschließend gleitet das Fahrzeug wieder zur Erde zurück.
SPACELINER ist ein Fahrzeug mit zweistufigem Raketenantrieb, das vertikal startet und horizontal landet. Es ermöglicht 50 Passagieren, in kürzester Zeit sehr weite Strecken zurückzulegen.
Das Forschungsvorhaben beinhaltet eine breite Palette an unterschiedlichsten Themen und Disziplinen, wie Raumfahrtantriebe (Hybride Raketenantriebe), Raumfahrtmedizin, Raumfahrzeugentwurf (Konzeption, Stufentrennung im Flug), Raumfahrzeugsicherheit, Raumfahrzeugtechnologien (Strömungskontrolle, verbesserter Hitzeschutz und innovative Kühlmethodiken, Wiedereintritt), Technologien zur Flugführung und Navigation, Wirtschaftlichkeitsanalyse und Zertifizierung bzw. Gesetzeslage und Haftung. Das Projekt wird durch das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm finanziert.
Spezifische Arbeitsinhalte der Abteilung Raumfahrt Systemintegration innerhalb FAST20XX sind hauptsächlich die Weiterentwicklung aktiver Kühlkonzepte für thermisch hochbeanspruchte Strukturen. Üblicherweise werden solche Strukturen bei Wiedereintritts-Fahrzeugen aus faserverstärkter Keramik hergestellt. Im Falle des SPACELINER Konzepts sind die auftretenden Wärmeströme aber so hoch, dass ohne aktive Kühlung die Materialeinsatzgrenzen überschritten wären. Deshalb sollen im Rahmen dieses Projekts transpirationsgekühlte Fahrzeug-Strukturen, dessen Kühlmedium einen Phasenwechsel erfährt, entworfen und sowohl experimentell als auch numerisch untersucht werden. Diese Arbeiten laufen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Über- und Hyperschalltechnologie des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik in Köln.