Angetrieben von einem Lycoming-Kolbenmotor mit 200 PS war die einmotorige LFU 205 ab 1984 beim Flugbetrieb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig im Einsatz. Als erstes Flugzeug dieser Klasse in Kunststoffbauweise diente sie als Entwicklungsträger für laminare Tragflügelprofile. Seit Juni 2017 ist die Maschine in der Flugwerft des Deutschen Museums in Oberschleißheim. Offiziell findet die Übergabe am 8. März 2018 statt.
Das Flugzeug wurde in den 60er Jahren gemeinsam vom DLR und der Leichtflugtechnik-Union (LFU) entwickelt. Der Erstflug fand 1968 statt. Die in Braunschweig betriebene LFU 205 ist der Prototyp dieses Luftfahrzeugs und wurde als Einzelstück gefertigt.
Die Tragflügel der DLR-LFU wurden durch die Installation eines so genannten "Handschuhs" mit modernen Laminarprofilen verändert. Zur Untersuchung der daraus resultierenden geänderten Profil- und aerodynamischen Eigenschaften wurde eine Bordmessanlage integriert.
Bei Testflügen mit der LFU 205 messen DLR Wissenschaftler unter anderem die Druckverteilung und den Widerstand an Tragflügelprofilen. Hinzu kommen Grenzschichtuntersuchungen, die weitere Erkenntnisse über den Einfluss der Reibung am Tragflügelprofil zum Ziel haben. Dabei erfolgt auch die Untersuchung der laminaren und turbulenten Strömungen an der Tragfläche, sowie deren Übergänge mit Hilfe von Infrarot-Technik. Von besonderem Interesse ist dabei der Umschlag von laminaren zu turbulenten Strömungen. Diese können sich beispielsweise durch die Verschmutzung des Tragflügelnasenbereichs, wie sie durch Insekten oder Vereisung entsteht, verändern. Dabei verursacht eine turbulente Umströmung des Tragflügelprofils infolge von Verwirbelungen und Querströmungen einen höheren Reibungswiderstand und somit einen höheren Treibstoffverbrauch. Ziel ist es, die Strömung um das Profil über eine möglichst lange Strecke laminar zu halten. Das bedeutet, Verwirbelungen und Querströmungen zu verhindern, um dadurch den Reibungswiderstand zu minimieren.
Missionen - Forschungsschwerpunkte
Mit der LFU 205 werden unter anderem folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Messungen der Druckverteilung und des Widerstands an Tragflügelprofilen
- Grenzschichtuntersuchungen, mit denen der Einfluss von Reibung am Tragflügelprofil gemessen wird
- Beobachtungen des laminar-turbulenten Umschlags mittels Infrarot-Technik
- Untersuchungen zur Beseitigung des laminar-turbulenten Umschlags, der beispielsweise durch Verschmutzung des Tragflügelnasenbereichs, wie sie durch Insekten oder Vereisung entsteht, hervorgerufen wird.
- Die turbulente Umströmung eines Tragflügelprofils erzeugt infolge von Verwirbelungen und Querströmungen einen höheren Reibungswiderstand (hohen Treibstoffverbrauch). Man ist daher bestrebt, die Strömung um ein Profil über eine möglichst lange Strecke laminar zu halten, das heißt, Verwirbelungen/Querströmungen zu verhindern und dadurch den Reibungswiderstand zu minimieren.
Technische Daten | LFU 205 |
Länge: | 7,44 Meter |
Höhe: | 2,30 Meter |
Spannweite: | 10,50 Meter |
Kabinenlänge | 2,20 Meter |
Kabinenbreite: | 1,10 Meter |
Kabinenhöhe: | 1,25 Meter |
Sitzplätze: | 3 |
Leergewicht: | 947 Kilogramm |
Gesamtgewicht: | 1280 Kilogramm |
Antrieb: | Lycoming IO-360-Kolbenmotor mit 200 PS Leistung |
Propeller: | Verstellpropeller Hartzell HC-C2YK-1 B |
Reichweite: | circa 1000 Kilometer |
Flughöhe: | maximal 3600 Meter (12.000 Fuß) |
Geschwindigkeit: | maximal 325 Kilometer pro Stunde |
Flugdauer: | 3:30 Stunden |
Tankkapazität: | zwei x 96 Liter |
Ursprüngliche Nutzung: | zivile Nutzung |
Flugbetrieb: | Braunschweig |