Zu­rück zum Mond mit Ar­te­mis I

Auf dem Weg zum Mond
Auf dem Weg zum Mond
Bild 1/8, Credit: ©NASA, Bildmontage: DLR

Auf dem Weg zum Mond

Das Ori­on-Raum­schiff soll den Mond mehr­mals um­run­den und dann wie­der zur Er­de zu­rück­keh­ren.
Rück­kehr zum Mond - Ar­te­mis und die Be­tei­li­gung Deutsch­lands
Video 2/8, Credit: © DLR. Alle Rechte vorbehalten
NASA-Mission Artemis 1
NA­SA-Missi­on Ar­te­mis 1
Bild 3/8, Credit: NASA

NASA-Mission Artemis 1

Mit dem Rei­se­ziel Mond wird die NA­SA-Missi­on Ar­te­mis 1 der ers­te un­be­mann­te Raum­flug des NA­SA-Raum­schiffs Ori­on sein, der die erd­na­hen Or­bits ver­lässt.
Orions Weg zum Mond
Ori­ons Weg zum Mond
Bild 4/8, Credit: Deutsche Raumfahrtagentur im DLR

Orions Weg zum Mond

Bei sei­ner ers­ten Rei­se zum Mond ist Ori­on – an­ge­trie­ben von ESM-1 „Bre­men“ – erst­mals un­be­mannt zum Mond un­ter­wegs. Das Raum­fahr­zeug soll den Erdtra­ban­ten mehr­fach um­run­den und an­schlie­ßend zur Er­de zu­rück­keh­ren. Erst bei der zwei­ten Missi­on wer­den Astro­nau­ten in der Kap­sel zum Mond rei­sen und ihn um­run­den. Un­ter dem Ar­te­mis-Pro­gramm will die NA­SA bis 2024 erst­mals ei­ne Frau und die nächs­ten Män­ner auf dem Mond lan­den las­sen.
Logo der Mission Artemis I
Lo­go der Missi­on Ar­te­mis I
Bild 5/8, Credit: NASA

Logo der Mission Artemis I

Ar­te­mis I ist die ers­te in ei­ner Rei­he von Missio­nen des Ar­te­mis-Pro­gramms der NA­SA. Bei die­ser noch un­be­mann­ten Missi­on wer­den al­le neu ent­wi­ckel­ten Sys­te­me im Zu­sam­men­spiel ge­tes­tet – das Ori­on-Raum­schiff, die Groß­ra­ke­te SLS (Space Launch Sys­tem) und die Bo­den­sys­te­me.
SLS-Rakete der NASA
SLS-Ra­ke­te der NA­SA
Bild 6/8, Credit: ©NASA

SLS-Rakete der NASA

Die neue SLS-Ra­ke­te an der Star­tram­pe 39B des Ken­ne­dy-Space-Cen­ter.
Helga und Zohar auf ihren Plätzen im Cockpit des Orion-Raumschiffs
Hel­ga und Zo­har auf ih­ren Plät­zen im Cock­pit des Ori­on-Raum­schiffs
Bild 7/8, Credit: NASA/LM/DLR

Helga und Zohar auf ihren Plätzen im Cockpit des Orion-Raumschiffs

Die bei­den DLR-Strah­lungs­mess­pup­pen Hel­ga und Zo­har des Ex­pe­ri­ments MA­RE sind nun be­reit für ih­ren Flug zum Mond und wie­der zu­rück.
Orion im Kennedy Space Center
Ori­on im Ken­ne­dy Space Cen­ter
Bild 8/8, Credit: NASA/Radislav Sinyak

Orion im Kennedy Space Center

Wenn die USA im Früh­ling 2022 ihr ers­tes, zu­nächst noch un­be­mann­tes Ori­on-Raum­schiff zur Vor­be­rei­tung von zu­künf­ti­gen astro­nau­ti­schen Missio­nen in die Um­lauf­bahn un­se­res Erdtra­ban­ten schi­cken, wird es von deut­scher Tech­no­lo­gie an­ge­trie­ben und auf Kurs in Rich­tung Mond ge­bracht. Für sei­ne ers­te Rei­se wird Ori­on ge­ra­de mit die­ser An­triebs- und Ver­sor­gungs­ein­heit – dem so­ge­nann­ten Eu­ro­pean Ser­vice Mo­du­le (ESM) – am Ken­ne­dy Space Cen­ter in Flo­ri­da vor­be­rei­tet.

Knapp 50 Jahre ist es her, dass Astronauten zum letzten Mal den Mond betreten haben (, Dezember 1972). Das soll sich noch in diesem Jahrzehnt ändern: Das Artemis-Programm der NASA sieht vor, wieder Menschen auf unserem Trabanten zu landen. Dieses Mal wird auch die erste Frau dabei sein, die zum Mond fliegt. Aber nicht nur das: Gemeinsam mit internationalen Partnern soll ein dauerhaftes Basislager auf dem Mond errichtet werden, und zusammen mit dem Lunar Gateway, einer Raumstation in der Mondumlaufbahn, die sowohl zur Forschung als auch als „Umsteigebahnhof“ zwischen Raumfähre und Mondoberfläche dient, wird der nächste große Schritt der Menschheit vorbereitet: der erste Flug von Astronautinnen und Astronauten zum Mars.

Für dieses gewaltige Unterfangen entwickelte die NASA eine neue Rakete, das sogenannte Space Launch System. Sie kann gleichzeitig ein Raumschiff, Astronautinnen und Astronauten sowie Fracht zum Mond transportieren. Ebenso neu konstruiert für die Missionen zum Mond wurde das Orion-Raumschiff, das Platz für eine vierköpfige Crew bietet.

Artemis I ist die erste in einer Reihe von Missionen des Artemis-Programms der NASA. Bei dieser noch unbemannten Mission werden alle neu entwickelten Systeme im Zusammenspiel getestet – das Orion-Raumschiff, die Großrakete SLS (Space Launch System) und die Bodensysteme. Artemis II wird eine vierköpfige Crew an Bord haben und den Mond umrunden. Mit Artemis III sollen schließlich wieder Menschen auf dem Mond landen.

ESM: Deutsche Technologie treibt Mondmissionen an

Ein zentraler Teil aller Orion-Raumschiffe ist das Europäische Servicemodul ESM. Die Antriebs- und Versorgungseinheit für das Raumschiff wurde im Auftrag der NASA von der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit deutscher Technologie hauptverantwortlich am Standort Bremen gebaut. Es beinhaltet das Haupttriebwerk und liefert über vier Solarsegel den Strom, außerdem reguliert es Klima und Temperatur im Raumschiff und lagert Treibstoff, Sauerstoff und Wasservorräte für die Crew. Das Orion-Raumschiff und damit auch die ESM gelten als zentraler Meilenstein für künftige bemannte Explorationsmissionen zum Mond, aber auch zum Mars und darüber hinaus.

Mit der Artemis-Kooperation greift die NASA zum ersten Mal bei einer kritischen Komponente für astronautische Missionen auf Partner aus anderen Staaten zurück – ein enormer Vertrauensbeweis in die Leistungsfähigkeit der europäischen Raumfahrtnationen. Unter industrieller Führung von Airbus in Bremen hat ein europäisches Industriekonsortium in zehn Staaten die erste Flugeinheit ESM-1 realisiert. Passend trägt ESM-1 den Namen der Hansestadt. Die NASA hat im Rahmen ihres Artemis-Programms bisher sechs europäische Servicemodule bestellt.

Unter den europäischen Mitgliedsstaaten ist Deutschland der wichtigste Partner für die anderen an der ISS beteiligten Raumfahrtnationen (USA, Russland, Japan und Kanada) und war maßgeblicher Unterstützer der Entscheidung für den Bau des ESM auf der ESA-Ministerratskonferenz 2012 in Neapel. Der deutsche Anteil am ESM-Programm beträgt rund 50 Prozent und wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR gesteuert.

Experiment MARE: Der Strahlenbelastung auf dem Weg zum Mond auf der Spur

Die erste Artemis-Mission wird noch ohne eine Besatzung aus Fleisch und Blut stattfinden. Ganz „unbemannt“ ist der (maximal 42-tägige) Flug zum Mond und wieder zurück zur Erde aber nicht - an Bord werden sich zwei weibliche „Phantome“ befinden: Helga und Zohar. Sie sind mit speziellen Strahlungsdetektoren ausgestattete Messkörper, die den weiblichen Torso samt seinen Fortpflanzungsorganen nachbilden, sodass die Strahlungsdosis in den besonders strahlungsempfindlichen Organen gemessen werden kann. MARE (Matroshka AstroRad Radiation Experiment), so der Name des Experiments, das vom DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin geleitet wird, erforscht, welche Strahlenbelastung auf die zukünftigen Artemis-Crews zukommen wird.

Mit MARE wird auch erstmals die Strahlenbelastung auf den weiblichen Organismus außerhalb der Umlaufbahn der Internationalen Raumstation ISS gemessen. Frauen haben ein allgemein höheres Risiko als Männer, an Krebs zu erkranken. Daher ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen für die Besatzungen zukünftiger Langzeitmissionen auf Grundlage dieser Daten zu entwickeln. Die von der israelischen Raumfahrtagentur beigesteuerte Zohar wird mit einer Schutzweste des israelischen Unternehmens StemRad zum Mond fliegen, die DLR-Matroshka Helga ohne jeglichen Schutz. So sammeln die baugleichen Modelle vergleichbare Datensätze. Insgesamt über 6000 aktive Messsensoren sind jeweils auf der Oberfläche und im Innern der Körper angebracht. Nach dem Raumflug um den Mond werden die Strahlungswerte beider Modelle verglichen, um die Wirksamkeit der AstroRad-Schutzweste bewerten zu können. Zum ersten Mal werden mit MARE auch kontinuierlich Messdaten erfasst, mit denen sich bestimmen lässt, wie hoch die Strahlungsbelastung zu bestimmten Zeitpunkten während des Flugs zum Mond innerhalb des Raumschiffs war.

Während der Artemis-I-Mission wird sich das Orion-Raumschiff fast über eine halbe Million Kilometer weit von der Erde entfernen – das ist weiter als jemals zuvor ein Crew-Raumschiff geflogen ist. Beste Voraussetzungen, um mithilfe der Testpuppen jede Menge Daten zu sammeln, die die Reise für die zukünftigen „leibhaftigen“ Besatzungen sicher machen.

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