11. März 2015

So­lar­turm Jü­lich als vor­bild­li­ches Kli­ma­schutz­pro­jekt aus­ge­zeich­net

Spiegelbild des Solarturms
Spie­gel­bild des So­lar­turms
Bild 1/3, Credit: DLR (CC-BY 3.0).

Spiegelbild des Solarturms

Der So­lar­turm Jü­lich des Deut­schen Zen­trums für Luft- und Raum­fahrt (DLR) ist der 43. von 1.000 "Schrit­ten" in ei­ne kli­maf­reund­li­che Zu­kunft.
Über­ga­be der Aus­zeich­nung
Bild 2/3, Credit: DLR (CC-BY 3.0).

Übergabe der Auszeichnung

Prof. Bern­hard Hoff­schmidt, Di­rek­tor am DLR-In­sti­tut für So­lar­for­schung nahm die Aus­zeich­nung von Wolf­gang Jung (rechts im Bild), Ge­schäfts­füh­rer der Kli­ma­Ex­po.NRW ent­ge­gen.
Son­ni­ge Aus­sich­ten
Bild 3/3, Credit: DLR (CC-BY 3.0).

Sonnige Aussichten

Die kon­zen­trie­ren­de So­lar­tech­no­lo­gie hat ein großes Po­ten­zi­al zur CO2 -Ein­spa­rung: Wenn die Er­war­tun­gen der In­ter­na­tio­na­len Ener­gie­agen­tur (IEA) sich er­fül­len – 1.000 Gi­ga­watt so­lar­ther­mi­scher Kraft­werks­leis­tung welt­weit bis 2050 – wür­de dies zwei Mil­li­ar­den Ton­nen CO2 jähr­lich ein­spa­ren, et­wa ein Drit­tel der CO2 -Emis­sio­nen in Eu­ro­pa.

Der Solarturm Jülich des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist der 43. von 1.000 "Schritten" in eine klimafreundliche Zukunft, die die KlimaExpo.NRW bis zum Jahr 2022 aufzeigt. Symbolisch für diese Leistung und den Beitrag zu den Klimaschutzaktivitäten des Landes nahm die Landesinitiative dem verantwortlichen Prof. Bernhard Hoffschmidt, Direktor am DLR-Institut für Solarforschung, seinen Schuhabdruck ab – und überreichte ihm die Urkunde "Wir sind dabei" der KlimaExpo.NRW.

Überzeugt hat die Kli­ma­Ex­po.NRW insbesondere die Bedeutung der Forschungsanlage für den Ausbau der solarthermischen Stromerzeugung: Der Solarturm Jülich ist eine Testanlage für viele kommerzielle Kraftwerke – weit über Deutschland hinaus.
Die konzentrierende Solartechnologie hat ein großes Potenzial zur CO2 -Einsparung: Wenn die Erwartungen der Internationalen Energieagentur (IEA) sich erfüllen – 1.000 Gigawatt solarthermischer Kraftwerksleistung weltweit bis 2050 – würde dies zwei Milliarden Tonnen CO2 jährlich einsparen, etwa ein Drittel der CO2 -Emissionen in Europa.

Zusammenarbeit von Forschung und Industrie

Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie erproben die DLR-Solarforscher in Jülich neue Technologien. Ihr Ziel ist es, den Strom aus solarthermischen Kraftwerken billiger zu machen um damit zukünftig den Strom aus fossilen Energiequellen Öl, Kohle und Erdgas zu ersetzen.
Damit die Rechnung aufgeht, ist jedoch sehr viel Solarstrahlung nötig, in Jülich nicht genug für den Betrieb eines kommerziellen Kraftwerks. Solarstrom aus solarthermischen Kraftwerken kann erst dann einen Teil der deutschen Stromversorgung decken, wenn transnationale Stromnetze den Solarstrom aus Südspanien oder Nordafrika nach Deutschland leiten. Mit ihrer Arbeit leisten die Jülicher Solarforscher daher einen wichtigen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz.

"Hier in Jülich ist aber nicht nur ein Leuchtturm für die Solarforschung entstanden, sondern es eröffnen sich auch neue Marktchancen für heimische Unternehmen", erläutert Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW. Beispielsweise können die in Jülich verwendeten Wärmespeicher des DLR auch in anderen industriellen Anwendungen ihren Einsatz finden, Komponentenhersteller können ihre Produkte hier unter (fast) realen Bedingungen testen.

Zukunftsfähige Speichertechnologie

Der größte Vorteil der konzentrierenden Solartechnologie gegenüber anderen regenerativen Energien wie Windkraft und Photovoltaik besteht in der Speicherbarkeit der erzeugten Wärme. Denn in Verbindung mit Wärmespeichern ist eine größere Flexibilität gegeben. Wärmespeicher können die erzeugte Wärme für viele Stunden vorhalten, so dass auch dann Strom produziert werden kann, wenn die Sonne einmal nicht scheint, also zum Beispiel bei Wolkendurchzügen oder nachts. "Eine hochinteressante Technologie und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um den Energiefluss aus erneuerbaren Energiequellen zu verstetigen", erklärt Wolfgang Jung.

Auch Margit Thomeczek, Leiterin Netzwerk Kraftwerkstechnik der EnergieAgentur.NRW, hebt die große Bedeutung des Jülicher Solarturms für die zukünftige Gestaltung des Energiesystems hervor: "Aufgrund der großen Gemeinsamkeiten zwischen Solarthermischen Turmkraftwerken und fossil basierten Kraftwerken begleitet ein eigener Arbeitskreis im Netzwerk Kraftwerkstechnik der EnergieAgentur.NRW die Forschungsarbeiten im Solarturm Jülich seit vielen Jahren. Synergien zwischen Solarturm und konventionellem Kraftwerk gibt es z.B. in der Werkstoffentwicklung, bei Turbinenweiterentwicklungen und bei der Gestaltung der Komponenten des Wasser-Dampfkreislaufes. Darüber hinaus können Hybridisierungs- und/oder Speicherkonzepte die Wirtschaftlichkeit von Solarthermischen Kraftwerken erhöhen. Als Mitglied beim Rhein Ruhr Power e.V. arbeitet das DLR daher gemeinsam mit Experten beider Kraftwerksrichtungen am Solarthermischen Kraftwerk der Zukunft, das im Sonnengürtel der Erde zum Einsatz kommen soll."

Die KlimaExpo.NRW durchleuchtet die Projektlandschaft in NRW nach Vorzeigeprojekten, die den "Fortschrittsmotor Klimaschutz" besonders gut illustrieren. Die so identifizierten Projekte verknüpft die Landesinitiative zu Themenrouten. Auf diese Weise entsteht eine kontinuierlich wachsende, dezentrale Leistungsschau für den Standort NRW.
Über breite Kommunikationsmaßnahmen von der regionalen bis zur internationalen Ebene werden diese Vorzeigeprojekte zu Musterbeispielen des Klimaschutzes in NRW. Sie setzen Impulse, die neue Projekte anstoßen und den Fortschrittsmotor Klimaschutz weiter antreiben.

Kontakt
  • Michel Winand
    Kom­mu­ni­ka­ti­on Köln, Bonn, Jü­lich, Aa­chen, Rhein­bach und Sankt Au­gus­tin
    Deut­sches Zen­trum für Luft- und Raum­fahrt (DLR)

    Kom­mu­ni­ka­ti­on
    Telefon: +49 2203 601-2144
    Linder Höhe
    51147 Köln
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  • Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt
    In­sti­tuts­di­rek­tor
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    Fax: +49 2203 601-4141
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