26. Mai 2015

Experten diskutieren in Bonn über Erdbeobachtung und globale Herausforderungen

2015 ist ein politisches Schlüsseljahr für das Weltklima: Die Vereinten Nationen definieren eine globale Entwicklungsagenda mit den sogenannten "Sustainability Development Goals", haben im März im japanischen Sendai einen Aktionsplan mit dem Ziel beschlossen, weltweit die Schäden von Katastrophen zu reduzieren, und richten vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris die nächste Weltklimakonferenz aus, um über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen zu entscheiden.

Vor diesem Hintergrund befasst sich auch eine von den Vereinten Nationen, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Bundeswirtschaftsministerium ausgerichtete Internationale Erdbeobachtungskonferenz in Bonn mit Lösungsansätzen für nachhaltige Entwicklungen - besonders in von Armut und Krisen betroffenen Gesellschaften. Vom 26. bis 28. Mai 2015 diskutieren rund 130 Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern, vor allem aus Afrika, Asien, Lateinamerika, der Karibik und Europa über die Rolle und Bedeutung satellitenbasierter Erdbeobachtung für Klimawandel und Umweltschutz, Katastrophenhilfe und Nachhaltigkeit. Bei all diesen Themen spielt Erdbeobachtung eine wichtige Rolle als Lieferant einzigartiger globaler und aktueller Daten unserer Erdoberfläche.

"Erdbeobachtung kann signifikant bei globalen Herausforderungen wie in der Katastrophenhilfe, beim Klimawandel und der nachhaltigen Entwicklung helfen. Die Konferenz ist auch ein Ergebnis unserer mehr als zehnjährigen engen Kooperation mit dem Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen, UNOOSA, und dem Satellitendaten für das Katastrophenmanagement (UN-SPIDER)-Büro in Bonn. Das DLR ist international mit an der Spitze bei Entwicklung und Förderung neuer Technologien im Bereich Radar, optischer Systeme und Laser. Wir entwickeln Systeme und Algorithmen, um die stetig wachsenden Datenmengen zu verarbeiten, zu archivieren und zeitnah zur Verfügung zu stellen. Die Radar-Interferometrie beispielsweise ermöglicht eine millimetergenaue Erfassung von Bodenbewegungen. Diese treten zum Beispiel bei Erdbeben, wie kürzlich in Nepal, auf", verdeutlichte der DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner anlässlich der Eröffnung.

Alexander Gerst, deutscher ESA-Astronaut und ebenfalls Teilnehmer der Konferenz, brachte ein wesentliches Resultat seiner Blue-Dot-Missionso auf den Punkt: "Eines der wertvollsten Dinge, das wir im All finden können, ist eine neue Perspektive auf unseren Planeten. Und zwar jene von einem kleinen blauen Planeten mit sehr begrenzten Ressourcen, umrundet von einer hauchdünnen Luftschicht und einem hochzerbrechlichen Ökosystem. Wir erhalten einen besonderen Blick auf den bisher einzigen uns bekannten Ort im Universum an dem wir Menschen dauerhaft leben können, und auf dem alles mit einander zusammenhängt."

Simonetta Di Pippo, Direktorin des UNOOSA-Büros und Mitveranstalterin der Konferenz, betonte unter anderem den Aspekt der Integration von satellitenbasierter Erdbeobachtung und deren Anwendungen in institutionalisierte nationale und globale Programme - die Konferenz in Bonn bildete hierfür eine wertvolle Plattform.

Kontakt

Elisabeth Mittelbach

Kommunikation & Presse
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR, Gruppenleiterin Kommunikation
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn
Tel: +49 228 447-385

Dr. Christiane Lechtenbörger

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Erdbeobachtung
Königswinterer Straße 522-524, 53227 Bonn

Dr. Alice Fiser

Common Information Unit of the United Nations in Bonn

Anne Pustina

Information and Media Officer
UNOOSA/UN-SPIDER