7. Oktober 2015

DLR lädt zu multidisziplinärem Diskussionsabend zur Rolle Deutschlands und Europas in der Weltraum-Exploration

Unter dem Titel "Welche Rolle spielen Deutschland und Europa zukünftig in der robotischen und astronautischen Erkundung des Weltraums" lud das DLR am Mittwoch, 7. Oktober 2015, zu einem multidisziplinären Diskussionsabend im Europäischen Raumfahrt-Kontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt.

Sowohl hochrangige Manager internationaler Raumfahrtagenturen, Wissenschaftler, Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Industrievertreter als auch Persönlichkeiten aus raumfahrtfernen Sektoren unterstrichen die Wichtigkeit der Internationalen Raumstation ISS, die so lange wie möglich genutzt werden sollte. Nichtsdestotrotz sei es angesichts der langen Entwicklungszeiten von internationalen Raumfahrtprojekten an der Zeit, über mögliche gemeinsame Schritte nach der ISS nachzudenken. Für Deutschland, das DLR und die ESA gelte es heute, sich über Prioritäten klar zu werden und sich für mögliche Rollen zu positionieren, um auch in Zukunft gefragte Partner in Weltraumwissenschaften, System- und Hochtechnologieentwicklung zu sein. Eine besondere Rolle wird dabei die beginnende Kommerzialisierung der Raumfahrt spielen, die derzeit von den USA ausgeht und besonders auf die Nutzung des niedrigen Erdorbits (LEO) fokussiert.

Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, eröffnete den Abend. In ihrer Keynote empfahl sie, die ISS so lange wie möglich zu nutzen und für die Zeit danach auf eine breite internationale Kooperation in der Exploration zu setzen.

Im Anschluss stellte Thomas Reiter, Direktor für Bemannte Raumfahrt und Betrieb der ESA, die neue Explorationsstrategie der ESA vor.

Vor diesem Hintergrund diskutierten Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Generaldirektor der ESA, Ito Yasuyuki, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der japanischen Raumfahrtagentur JAXA, Dr. Samuel Ting, CERN, Nobelpreisträger für Physik, und Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e.V., Begründungen und Prioritäten der Exploration.

In einer zweiten Paneldiskussion zum Thema "Zukünftige Exploration und die Rolle von Deutschland und Europa" diskutierten Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement, William Gerstenmaier, NASA Associate Administrator für bemannte Raumfahrt, Klaus-Peter Willsch MdB, Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Deutschen Bundestag, und Robert Guntlin, Geschäftsführer Access e.V..

Prof. Dr. Heinz Riesenhuber MdB, Alterspräsident des Deutschen Bundestages, forderte in seinem Schlusswort zukünftige Nutzungskonzepte der ISS gemeinsam mit der Industrie zu realisieren und den Nutzen der Forschung für die Gesellschaft noch sichtbarer zu machen.

Die offene Diskussion des Abends hat das komplexe Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und stellt somit einen interessanten Beitrag zur zukünftigen Positionierung Deutschlands und Europas in internationaler Exploration dar.

Am Ende des offiziellen Teils hatten ausgewählte Gäste aus Politik und Wirtschaft die Möglichkeit, mit hochrangigen Vertretern internationaler Raumfahrtagenturen, der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und des DLR zum Thema ins Gespräch zu kommen.

Verwandte Links

Kontakt

Dr. Nina-Louisa Remuß

Stellvertretende Leitung Büro Berlin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Bundespolitik
Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin