19. Oktober 2015

IFAR: Weltweit gemeinsam für die Luftfahrt von Morgen forschen

Führende Vertreter von weltweit 21 Luftfahrtforschungsorganisationen kamen Anfang Oktober im Rahmen des International Forum of Aviation Research (IFAR) auf Einladung der NASA im kalifornischen Moffett Field zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen der weltweiten Luftfahrt zu beraten. Das sechste jährliche Treffen fand im AMES Research Center der NASA statt. Seit der Gründung von IFAR im Jahr 2010 nimmt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei IFAR eine tragende Rolle ein. In diesem Jahr konzentrierte sich IFAR vor allem auf die Themen umweltfreundlicher Luftverkehr, alternative Treibstoffe und Überschallflugzeuge sowie auf einen globalen Ansatz für die Forschung im Bereich Flugführung und unbemannter Lufttransport. Dabei stimmten sich die Mitglieder besonders zu ihren technischen Kooperationsmöglichkeiten und zur verstärkten Zusammenarbeit mit anderen Organisationen der Luftfahrt ab.

Vielfältige Kooperationsperspektiven

Das DLR gab 2010 gemeinsam mit 15 weiteren internationalen Luftfahrtforschungseinrichtungen den Anstoß zur Gründung von IFAR. "Wir freuen uns, dass dieses einzigartige globale Forum für die Luftfahrtforschung mit jetzt 26 Mitgliedern aus Europa, Asien, Amerika, Australien und Afrika wachsende Möglichkeiten bietet, Erfahrungen auszutauschen und internationale Kooperationen anzubahnen", sagt Prof. Rolf Henke, DLR-Luftfahrtvorstand und Leiter der DLR-Delegation vor Ort. "Im Rahmen von IFAR können wir gemeinsam Strategien beraten, um bei der Lösung der Herausforderungen des weltweiten Luftverkehrs voranzukommen."

Beispiele für konkrete Herausforderungen sind dabei Forschungsarbeiten für einen effizienten und klimafreundlichen Flugverkehr sowie für sicheres Fliegen bei ungünstigen Wetterverhältnissen. Diese Themen werden in IFAR-Arbeitsgruppen unter der Leitung des DLR und dem niederländischen NLR aufgegriffen. Eine neue Arbeitsgruppe wurde für den Forschungsbereich Überschallflugzeuge unter Leitung der NASA etabliert.

Nachwuchsforscher vernetzen

"Ein weiteres wichtiges Anliegen von IFAR ist es, junge Luftfahrtforscher und –ingenieure aus verschiedenen Ländern und Kontinenten zusammenzuführen", sagt Dr. Olivia Drescher-Schwenzfeier, Leiterin des beim DLR beheimateten IFAR-Sekretariats. Parallel trafen sich dann auch junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Kalifornien, um ihre Sichtweisen über kommende revolutionäre Luftfahrttechniken auszutauschen. Kontakte der bei IFAR beteiligten Forschungsorganisationen fördert zudem die auch über das DLR mitentwickelte digitale Kommunikationsplattform IFAR-Link. "Mittlerweile haben sich bereits rund 300 Nachwuchsforscher hier vernetzt", so Drescher-Schwenzfeier. "Und wir verzeichnen ein steigendes Interesse auf diesem Weg, weltweit Forschungspartner zu finden."

Nachdem erst das DLR und anschließend die NASA den IFAR-Vorsitz innehatten, ist nun die Japanische Luft- und Raumfahrteinrichtung JAXA für die kommenden zwei Jahre für den Vorsitz gewählt worden. NLR und NASA sind im Führungsgremium auf den Plätzen des stellvertretenden Vorsitzes und des ehemaligen Vorsitzes vertreten. Der erste IFAR-Vorsitzende und damalige DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Joachim Szodruch wurde zudem aufgrund seiner langjährigen Verdienste um die internationale Zusammenarbeit in der Luftfahrtforschung mit dem Titel "IFAR-Founder" geehrt. In dieser Position wird er weiter für das DLR im IFAR-Führungsgremium tätig sein. Das nächste IFAR-Treffen ist für den Herbst 2016 beim Koreanischen Institut für Luft- und Raumfahrtforschung Daejeon in Südkorea geplant.

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Kontakt

Falk Dambowsky

Leitung Media Relations, Presseredaktion
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Linder Höhe, 51147 Köln
Tel: +49 2203 601-3959

Dr. Olivia Drescher-Schwenzfeier

Leitung "German Trainee Programme"
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbüro
Linder Höhe, 51147 Köln