21. November 2017 | 1967 wurde der Grundstein für den Link ins All gelegt

50 Jahre Weilheim "Tor zum Weltall"

  • Die Grundsteinlegung fand am 20.11.1967 gemeinsam mit Franz Josef Strauß in Weilheim statt.
  • Dr. Marcel Huber, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben eröffnet den Festakt.
  • Schwerpunkte: Raumfahrt, Navigation, Kommunikation, Gesellschaft

Am 20. November 1967 wurde der Grundstein für die Bodenstation Weilheimvom damaligen Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß gelegt. "Dies war ein Symbol für den Eintritt der Bundesrepublik Deutschland in das Zeitalter der Weltraumfahrt und -forschung", so Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. "Der Standort Weilheim ist für das DLR eine wesentliche Kommunikationsverbindung zwischen Erde und Weltraum. Damit ist sie von besonderer Bedeutung für die nationale und internationale Raumfahrt."

Ein halbes Jahrhundert Erfolgsgeschichte

50 Jahre später blickt die Bodenstation auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Wer Weitblick beweisen will, darf an der Erdatmosphäre nicht Halt machen. Das hat der Freistaat Bayern früh erkannt und kräftig in die Luft- und Raumfahrt investiert. Heute feiern wir in Weilheim 50 Jahre im Dienst des Fortschritts. Auch künftig wird Bayern mit seinen drei DLR-Standorten die Raumfahrt und Raumfahrtforschung verlässlich stärken. Hier steckt die Zukunft. Das zeigt alleine die Tatsache, dass in Weilheim bereits vor 50 Jahren begonnen wurde, was im Moment in aller Munde ist: Digitalisierung und Big Data", sagte Dr. Marcel Huber, Leiter der Bayerische Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben, der gemeinsam mit Professor Ehrenfreund die Veranstaltung eröffnete. An über 165 Satellitenstarts war die Bodenstation Weilheim beteiligt. DLR-eigene Satelliten und Satelliten anderer Weltraumorganisationen wie NASA (USA), CNES (Frankreich), JAXA (Japan) sowie einige Sonden zu erdfernen Planeten oder Astroiden wurden und werden unterstützt. Auch kommerzielle Satellitenorganisationen wie Telesat, Intelsat, Eutelsat oder SES Astra nutzen die Bodenstation Weilheim zur Positionierung für Ihre Kommunikationssatelliten und bei Notfallsituationen im Satellitenbetrieb.

"Weilheim ist ein gefragter Partner, weil hier nicht nur Betrieb gemacht wird, sondern auch aktiv Forschung und Entwicklung betrieben wird, um den Stand der Technik mit zu gestalten", so Prof. Dr. Felix Huber, Direktor des DLR-Raumflugbetriebs und Astronautentraining.

In den letzten 50 Jahren hat sich Deutschland eine hohe Kompetenz im Satellitenbau erarbeitet - sowohl im Bereich der Extraterrestrik als auch in der Erdbeobachtung.
Neben der Rolle als Daten-Link ins All hat die Bodenstation Weilheim heute eine neue Aufgabe: Tests von im Orbit befindlichen Satelliten.

Warum Weilheim?

Die Standortwahl fiel auf die Lichtenau - ein abgelegenes Hochplateau etwa fünf Kilometer nordwestlich von Weilheim. Dieses Gelände erwies sich für das Vorhaben als besonders geeignet, da es nur dünn besiedelt war und in seiner näheren Umgebung größere Industriebetriebe weder vorhanden noch geplant waren. Für den Erwerb der ausgewählten Fläche mussten – teilweise sehr schwierige und langwierige – Verhandlungen mit 15 Grundeigentümern geführt werden. Dank der Unterstützung der Ministerien, Ämtern und Verbänden konnte der sehr enge Terminplan eingehalten werden und die Bauarbeiten an der Satellitenbodenstation begannen am 2. November 1967.

Kontakt

Miriam Poetter

Kommunikation Oberpfaffenhofen, Augsburg, Weilheim
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Münchener Straße 20, 82234 Weßling
Tel: +49 8153 28-2297

Martin Häusler

Bodenstation Weilheim, Leitung