21. Juni 2018

UNISPACE+50 - Konferenz zur Erforschung und friedlichen Nutzung des Weltraums in Wien

Wissenschaftler, Ingenieure, Diplomaten und Regierungsvertreter aus der ganzen Welt treffen sich vom 18. bis 21. Juni 2018 bei den Vereinten Nationen in Wien zu der Konferenz "UNISPACE+50". Die Veranstaltung findet anlässlich des Jubiläums der ersten UN-Konferenz über die Erforschung und friedliche Nutzung des Weltraums statt: 50 Jahre nach der ersten Weltraumkonferenz der UN im Jahre 1968 wurde jetzt in Wien der Grundstein für eine "Space2030"- Agenda gelegt - ein Rahmen für die globale Zusammenarbeit in der Weltraumforschung zum Wohle der Menschheit.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war durch die Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund und Dr. Walther Pelzer, Vorstand des DLR Raumfahrtmanagements in Bonn, vertreten.

Prof. Pascale Ehrenfreund nahm unter anderem am 18. Juni am "Space for Women”-Panel teil und betonte: "Die Förderung von Frauen und Gleichstellung ist ein wichtiger Beitrag, um die Potenziale für Forschung, Technologie und Innovation zu heben und um eine nachhaltige Entwicklung erfolgreich zu gestalten. Das DLR hat bereits einige Maßnahmen eingeleitet und erfolgreich implementiert, wir müssen unsere Anstrengungen hier weiter ausbauen, auch im Kontext der internationalen Zusammenarbeit."

In dem UNISPACE+50-Side-event "My Planet My Future: Space for Sustainable Development Goals” informierte die DLR-Vorstandsvorsitzende über konkrete Raumfahrtanwendungen, die für eine nachhaltige Entwicklung eingesetzt werden können. Dabei unterstrich sie, dass gerade Erdbeobachtung und künstliche Intelligenz Schlüsseltechnologien für die systematische Beobachtung einer Vielzahl der Indikatoren der UN-Nachhaltigkeitsziele sind. Das DLR beteiligt sich in diesem Kontext auch an einer Ausstellung mit Beiträgen der Raumfahrt für die Nachhaltigkeitsziele am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York.

DLR-Raumfahrtmanagement-Vorstand Dr. Walther Pelzer sprach am 19. Juni beim Panel der Heads of Space Agencies. Er betonte dabei, die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit sei eines der Leitmotive der deutschen Raumfahrtpolitik: "Es ist offensichtlich, dass kein Land Probleme wie z.B. Space Debris allein lösen kann. Deshalb können alle von der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen und Know-how profitieren. Das Weltraumbüro der Vereinten Nationen, UNOOSA, verfügt über die Erfahrung und das Netzwerk, Weltraumakteure aus der ganzen Welt zusammenzubringen und so die Zusammenarbeit voranzubringen."

MdB Klaus-Peter Willsch, Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages, sagte in seiner Funktion als Gastgeber des diesjährigen International Meeting for Members of Parliament (MoP) des International Astronautical Congress (IAC) 2018 in Bremen: "Raumfahrt ist ein Instrument, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Astronautische Raumfahrt bringt unschätzbaren Nutzen weit über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus. Wir Abgeordnete werden unsere legislativen und budgetären Möglichkeit nutzen und eine zentrale Rolle für die Zukunft des Raumfahrtsektors spielen."

An der UNISPACE+50-Eröffnungsfeier, die gleichzeitig den Start eines zweitätigen "High Level Segments" von UNCOPUOS, dem Weltraumausschuss der Vereinten Nationen, darstellte, nahmen der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen, hochrangige Regierungsvertreter wie der deutsche Botschafter bei den UN in Wien, Friedrich Däuble, und andere Würdenträger wie der ehemalige NASA-Astronaut Scott Kelly, teil. Thomas Jarzombek (MdB), der Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt kam ebenfalls nach Wien und erklärte, die Raumfahrt sei ein Schlüssel zur Lösung globaler Herausforderungen. Deutschland setze sich dafür ein, den Aufbau eines verlässlichen internationalen Rahmens für die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Raumfahrtaktivitäten zu fördern. UNCOPUOS sei ein herausragendes Forum, um den Konsens zu vielen dringenden Themen zu fördern.

In drei internationalen Konferenzen zur friedlichen Nutzung und Erkundung des Weltraums haben die UN seit 1968 diesen Prozess begleitet. UNISPACE+50 ist eine Gelegenheit, neue Herausforderungen und Chancen im Weltraum heute zu adressieren.

Mit 84 UN-Mitgliedstaaten ist UNCOPUOS die größte internationale Raumfahrtplattform. Das Komitee wurde 1959 gegründet und dient dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der internationalen Kooperation zur friedlichen Nutzung des Weltraums. Das DLR wirkt mit bei der Erarbeitung von Richtlinien und Empfehlungen zur nachhaltigen Nutzung des Weltraums und global brisanten Themen wie dem Umgang mit der potenziellen Gefahr durch erdnahe Objekte oder Weltraummüll, bei Fragen zu Katastrophenmanagement, Weltraumwetter und Gesundheitsforschung. Ein weiterer Schwerpunkt sind weltraumjuristische Fragestellungen, zu deren Ausgestaltung das DLR mit seiner Expertise beiträgt und dabei die Bundesrepublik Deutschland vertritt.

Am Rande der Sitzung vereinbarten Prof. Pascale Ehrenfreund und Dr. Walther Pelzer mit Simonetta di Pippo, der Direktorin von UNOOSA, Themenschwerpunkte ihrer zukünftigen Zusammenarbeit und unterzeichneten ein "Memorandum of Understanding".

Begleitet wurde die Veranstaltung mit einer Ausstellung von Raumfahrtaktivitäten der Mitgliedstaaten, bei der Deutschland mit einem Stand "Germany in Space" nationale Weltraumprojekte und ihre Beiträge zu den Nachhaltigkeitszielen der UN präsentierte. Am Samstag, 23. Juni 2018, wird die UNISPACE+50 Ausstellung von 9.00 bis 12.30 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. An diesem Tag wird von 10 bis 11 Uhr auch der ehemalige NASA-Astronaut und aktuelle "United Nations Champion for Space" Scott Kelly anwesend sein und für Fotos sowie Autogramme bereit stehen.

Noch bis zum 12. September 2018 zeigt das DLR zudem im Naturhistorischen Museum in Wien die Ausstellung "KOMETEN - die Mission Rosetta".

Kontakt

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Silke Hüttemann

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