14. Dezember 2018

Erster Energieforschungsdialog des Landes Nordrhein-Westfalen bringt wichtige Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an einen Tisch

  • Für das DLR nahm Professor Bernhard Hoffschmidt teil und brachte unter anderem das Thema "Stromspeicherung in ehemaligen Kohlekraftwerken" in die Diskussion ein.
  • Schwerpunkt(e): Energiewende, Energieforschungsoffensive NRW

Was braucht es, damit die Energiewende in Nordrhein-Westfalen gelingt? Was sollten die Schwerpunkte der Energieforschung sein? Wie sollte die Förderung aussehen? Diese und weitere Fragen diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft am 10. Dezember im NRW-Wirtschaftsministerium auf Einladung von Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.

Dazu Christoph Dammermann, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium NRW: "Nordrhein-Westfalen will seinen technologischen Vorsprung bei Forschung und Entwicklung für die Energiewende und den Klimaschutz halten und weiter ausbauen. Dazu wollen wir die starke Wissenschaftslandschaft und Spitzenforschung weiter fördern. Das ist eine Grundlage für ein modernes Energiesystem und damit für den Wohlstand in unserem Land."

Nordrhein-Westfalen startete die Dialogveranstaltung "Plattform Energieforschung NRW" als Teil seiner Energieforschungsoffensive am 10. Dezember. Sie hat das Ziel, den Austausch zwischen den Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die strategische Ausrichtung der Energieforschung in Nordrhein-Westfalen zu stärken. Sie soll zukünftig in regelmäßig wechselnder Besetzung stattfinden.

Nordrhein-Westfalen ist Energieland Nummer eins: Hier wird mehr Energie umgewandelt und genutzt als in jedem anderen Bundesland. Für eine erfolgreiche Energiewende sind Innovationen zur Transformation des Energiesystems unverzichtbar. Daher besitzt Energieforschung für das Land NRW einen hohen Stellenwert.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) berät das Land Nordrhein-Westfalen hinsichtlich der Frage, inwieweit aktuelle Kohlekraftwerke in große Wärmespeicherkraftwerke umgewandelt werden können. Dafür nutzt es seine Expertise auf den Gebieten Energiespeicherforschung, Energiesystemanalyse und Solarkraftwerke. Wärmespeicherkraftwerke können Überschussstrom aus erneuerbaren Energien in Form von Wärme speichern und bei Bedarf ins Stromnetz einspeisen. Ein weiterer Vorteil des Szenarios "Umwandlung statt Stilllegung" ist, dass die getätigten Investitionen in Kraftwerks- und Netzinfrastruktur nicht verloren gehen. Dies betrifft insbesondere die Kraftwerke jüngeren Baudatums, die mit hocheffizienter Kraftwerkstechnik ans Netz gingen.

In Nordrhein-Westfalen forscht das DLR in unterschiedlichen Bereichen für eine erfolgreiche Energiewende. In Jülich betreibt das es seit 2011 den Solarturm Jülich zu Forschungszwecken. Ebenfalls in Jülich befindet sich Synlight, die größte Anlage für Experimente mit künstlichem Sonnenlicht. Auf dem Solarturm und in Synlight testet das DLR gemeinsam mit Partnern aus der Industrie neue Komponenten und Systeme für solarthermische Kraftwerke und Verfahren zur chemischen Speicherung von Sonnenenergie in Brennstoffen, zum Beispiel Wasserstoff oder Synthesegas. Letzteres kann als ein Ausgangsprodukt für die Herstellung von Flugbenzin genutzt werden.

Kontakt

Elke Reuschenbach

Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Solarforschung

Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt

Solar-Institut Jülich (SIJ), FH Aachen, Aachen University of Applied Sciences