11. Juni 2019

DLR, Aurelia Turbines und REWAG vereinbaren Zusammenarbeit bei Mikrogasturbinen

  • Das DLR arbeitet in Zukunft eng mit dem Turbinenhersteller Aurelia Turbines und dem regionalen Energieversorger REWAG zusammen.
  • Im Fokus der Zusammenarbeit steht der Einsatz von Wasserstoff in Mikrogasturbinen.
  • Mikrogasturbinen sind eine vielversprechende Technologie für die nachhaltige, dezentrale Energieversorgung.
  • Schwerpunkt(e): Energie, Energiespeicher, Klimawandel, Energieeffizienz

Mikrogasturbinen sind eine zukunftsweisende Technologie für eine nachhaltige, dezentrale Energieversorgung. Diese kleinen Gasturbinen können zum Beispiel in Blockheizkraftwerken zum Einsatz kommen, um Gebäude und kleine wie mittlere Unternehmen mit Wärme und Strom zu versorgen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der finnische Hersteller Aurelia Turbines und die Regensburger Energie- und Wasserversorger (REWAG) wollen in Zukunft eng bei der weiteren Entwicklung dieser Technologie zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen die Partner vor allem den Einsatz von Wasserstoff als Brennstoff in Mikrogasturbinen untersuchen.

"Alleskönner" Mikrogasturbine: Komponente für dezentrale Energieversorgung

Mikrogasturbinen zeichnen sich durch einen hohen Gesamtwirkungsgrad aus. Sie können mit unterschiedlichen Brennstoffen betrieben werden und verbrennen diese besonders effizient und schadstoffarm. Erzeugt man Strom und Wärme beim Verbraucher vor Ort, lassen sich zudem Verluste bei Transport und Umwandlung minimieren. Im Zuge der nachhaltigen Umgestaltung der Energieversorgung wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen: als Brennstoff und Energiespeicher. So kann er beispielsweise mittels Wasserelektrolyse aus gerade nicht benötigtem Strom von Windkraft- oder Fotovoltaikanlagen hergestellt werden.

Spezielle Brennkammersysteme im Fokus

Als erstes gemeinsames Projekt werden die Partner zusammen mit der Regensburger Energie- und Wasserversorgung (REWAG) eine Mikrogasturbine aufstellen und in Betrieb nehmen. Diese Turbine hat eine elektrische Leistung von 400 Kilowatt und einen sehr hohen elektrischen Wirkungsgrad von mehr als 40 Prozent. Sie wird Bestandteil eines Blockheizkraftwerks in Regensburg sein, der produzierte Strom soll eingespeist, die Wärme für ein lokales Wärmenetz genutzt werden. Der Schwerpunkt der DLR-Forscher vom Institut für Verbrennungstechnik in Stuttgart liegt dabei auf der Entwicklung eines speziellen Brennersystems. Es soll zunächst mit einer Mischung aus Erdgas und Wasserstoff und schließlich mit reinem Wasserstoff betrieben werden. "Wasserstoff verbrennt viel schneller als Erdgas. Dies führt in normalen Brennkammern zu hohen Schadstoffemissionen oder Beschädigungen, weil dabei zu hohe Temperaturen entstehen", beschreibt DLR-Wissenschaftler Dr. Peter Kutne, Leiter der Abteilung Gasturbinen.

"Das DLR verfügt über umfangreiches Know-how und langjährige Erfahrung im Bereich der Entwicklung und Optimierung von Brennkammersystemen. Beides wollen wir nutzen, um saubere Verbrennungstechnologien für eine möglichst große Bandbreite an Brennstoffen zu entwickeln", so Peter Kutne weiter. Der Vorstandsvorsitzende von Aurelia Turbines, Matti Malkamäki ergänzt: "Diese Zusammenarbeit ist ein weiterer Schritt, um unseren Kunden die effizientesten kleinen Gasturbinen anbieten zu können, die es auf dem Markt gibt und gleichzeitig die Potenziale erneuerbarer Energieträger wie Wasserstoff frühzeitig zu erschließen."

Kontakt

Denise Nüssle

Presseredaktion
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart
Tel: +49 711 6862-8086

Dr. Peter Kutne

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verbrennungstechnik
Gasturbinen
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart