12. Juli 2019

Mecklenburg-Vorpommern und DLR empfangen europäische Politik in Brüssel

Die Forschung zum Weltraumwetter wird intensiviert und ein Frühwarnsystem zum Schutz terrestrischer Infrastrukturen entwickelt. Wärmespeicher im Kraftwerksmaßstab sollen zur Basis eins CO2-armen Energiesystems werden. Hochautomatisierte, unbemannte Luftfahrzeugsysteme – vom flexiblen und effizienten Frachttransporter bis zum Schwarm "fliegender Augen" – unterstützen den Logistiksektor und Katastrophenhelfer in Krisenregionen.

Forschung, Industrie und die Politik haben sich viel vorgenommen. Beim Jahresempfang 2019 stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) drei seiner sieben kürzlich gegründeten Institute und Einrichtungen und ihre Forschungs- und Technologiethemen 240 Gästen vor. Zusammen mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern hat das DLR Europa-Abgeordnete und Vertreter aus den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen am 9. Juli 2019 nach Brüssel eingeladen.

Die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund eröffnet den Abend und skizziert die Entwicklung des DLR in den letzten Jahren. "Mit den neuen Instituten setzen wir unsere Strategie 2030 um und richten unsere Forschung noch stärker an den wichtigen, globalen Herausforderungen aus", erläutert Ehrenfreund die Idee hinter der Expansion des DLR.

Drei der sieben neuen DLR-Institute werden in den ostdeutschen Bundesländern aufgebaut. Lorenz Caffier, Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern: "Das DLR ist ein Forschungszentrum der Spitzenklasse. Darum freut es mich besonders, dass man sich für die Standorte Neustrelitz, Görlitz, Zittau und Cochstedt entschieden hat." Er betont weiter die Bedeutung für die Stärkung des ländlichen Raums sowie seiner Attraktivität als Arbeits- und Lebensmittelpunkt für Fachleute.

Im Hinblick auf die gerade laufende Vorbereitung des nächsten EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizon Europe, bestätigten die teilnehmenden Abgeordneten des europäischen Parlaments die Wichtigkeit solcher Leuchttürme der Forschung für die Wettbewerbsfähigkeit nationaler Industrien und kleiner mittelständischer Unternehmen im europäischen Kontext.Das Europäische Parlament setze sich sehr stark dafür ein, dass Horizon Europe mit dem dafür benötigten Budget ausgestattet werden soll.

Forschung an Weltraumwetter, der Dekarbonisierung der Industrie und Unbemannten Luftfahrtsystemen

Das Institut für Solar-Terrestrische Physik wird den bereits bestehenden DLR-Standort Neustrelitz erweitern. Die Wissenschaftler erforschen dort die Wechselwirkungen von Sonne und Erde. Dass Sonneneruptionen einen großen Einfluss auf das Magnetfeld der Erde haben, ist klar. Genauer zu untersuchen sind die Zyklen der solaren Aktivitäten, um schnelle Vorhersagen und Gegenmaßnahmen für zum Beispiel die Störung von Navigation und Funksignalen zu entwickeln.

An der Entkopplung der Energiegewinnung und -bereitstellung vom fossilen Rohstoff Kohle für den enormen Energiebedarf der Industrie arbeitet das DLR künftig in Cottbus und Zittau. Im Institut für Dekarbonisierte Industrieprozesse gehen die Energieforscher unter anderem dem Konzept "Third Life für Kohlekraftwerke" weiter nach. Konventionelle Kraftwerke sollen als Wärmespeicherkraftwerke "weiterleben" und dabei helfen, sogar energieintensive Industrieprozessen wie die Stahlherstellung zu dekarbonisieren. Eine Schlüsseltechnologie dazu wird die Entwicklung von Hochtemperatur-Wärmepumpen im Kraftwerksmaßstab sein.

Am ehemaligen Flughafen Cochstedt errichtet das DLR das Nationale Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme. Der Name "Unbemannte Luftfahrtsysteme", im Englischen Unmanned Aerial Systems (UAS), ist bewusst gewählt. Denn in Cochstedt wird viel mehr erforscht als allein die Flug- und Steuerungsfunktionen von Luftfahrt-Vehikeln, den Drohnen. Es geht um das gesamte System, das neben dem Testen und Validieren auch Themen wie Cybersicherheit, Lärmmessung und soziale Akzeptanz umfasst.

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