Die Vizeministerin für Wissenschaft, Technologie und Telekommunikation von Costa Rica, Dr. Paola Vega Castillo, war am 21. Oktober 2019 zu Gast im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Sie informierte sich über Aktivitäten des DLR in den Bereichen Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI). Im Rahmen dieses Besuchs gab Dr. Mark Azzam, Programmkoordinator Digitalisierung, einen Überblick über das breite Spektrum der DLR-Aktivitäten in dem Bereich. Ausgewählte Anwendungsfelder aus der Verkehrs- sowie Hard- und Softwareforschung des DLR waren dabei ebenfalls Gegenstand des Besuchs, zu dem der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eingeladen hatte. Der interkulturelle akademische Austausch ist ein Baustein der Kooperation zwischen dem DLR und dem DAAD.
KI, Supercomputing, Quantentechnologie im DLR
Die Entwicklung und Anwendung von Methoden der künstlichen Intelligenz sind in der DLR-Forschung seit vielen Jahren ein fester Bestandteil. Von der Erdbeobachtung über die Robotik bis zu smarten Lösungen für Luft- und Straßenverkehr: Die Forschenden des DLR nutzen Methoden der KI in den verschiedensten Forschungsfeldern und entwickeln sie ständig weiter. Magnus Lamp, Programmdirektor Verkehr präsentierte Vizeministerin Castillo Beispiele aus der DLR-Verkehrsforschung. Dort arbeiten Wissenschaftler beispielsweise am automatisierten und vernetzten Straßen- und Schienenverkehr – ein Ziel, das ohne smarte und lernende Systeme nicht zu erreichen wäre. Je weiter die automatisierten Fahrfunktionen gehen, desto wichtiger werden auch ihre Absicherung und Zulassung. Hier arbeitet das DLR an der Entwicklung einer Gesamtmethode für die Freigabe.
Neben der KI und ihren Teilgebieten wie etwa dem maschinellen Lernen forscht das DLR am High Performance Computing (HPC) sowie der Anwendung von "Supercomputern" für die Analyse riesiger Datenmengen, den sogenannten High Performance Data Analytics. Dr. Achim Basermann, Leiter der Abteilung High Performance Computing am DLR-Institut für Simulations- und Softwaretechnik, und Dr. Martin Siggel stellten ihre Arbeitsfelder Exascale Computing and Performance Engineering sowie Big Data and High Performance Machine Learning vor. Lernende Systeme ermöglichen eine effiziente Analyse und Clusterbildung von riesigen Datenmengen. So unterstützen die HPC-Experten die DLR-Forschenden unter anderem in den Bereichen Detektion von Weltraumschrott oder der Optimierung von Verbrennungsprozessen in Raketentriebwerken.