Der Andrang im Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen war groß: Am Freitag, 1. Juli 2022, tummelten sich gleich vier Schulteams rund um die Experimentkapsel, in der die selbstentwickelten Versuchsaufbauten für ihren Flug durch die Schwerelosigkeit im Fallturm Bremen vorbereitet wurden. Nach rund zehn Monaten der Theorie und Tüftelei war es das große Finale des diesjährigen Drop Tower Project for School Students (DroPS).
Die Anspannung, Aufregung und Freude waren bei allen beteiligten Schülerinnen und Schülern förmlich zu spüren, denn endlich nach zwei Jahren der Corona-bedingten Einschränkungen, konnte der DroPS-Wettbewerb wie gewohnt in voller Teambesetzung und vor Ort im Bremer Fallturm seinen krönenden Abschluss finden. Qualifiziert für einen Kurztrip im Freien Fall unter Weltraumbedingungen hatten sich vier Schulteams mit ihren Experimenten. Was wurde untersucht?
Das Team der International School Bremen (ISB) nahm den sogenannten Kapillareffekt unter die Lupe. Die Fragestellung war hierbei, wie sich Flüssigkeit in der Schwerelosigkeit verhält. Mit einem Testgehäuse aus dem 3D-Drucker, blau gefärbtem Wasser und unterschiedlich dicken Glasröhrchen war das Phänomen, wie sich das Wasser während des Freien Falls in den verschiedenen Teströhrchen unterschiedlich gut hochzieht, sehr klar zu beobachten.
Drei weitere Schulteams brachte der DLR_School_Lab-Club an den Start. Ihr Forschungsinteresse richtete sich auf die Leitfähigkeit von Haut – also wie gut können Biosignale in der Schwerelosigkeit übertragen werden. Dazu haben sie kleine Spulen eines feinen Kupferdrahtnetzes, das der Leitfähigkeit von Haut sehr nahekommt, mit unterschiedlichen Materialien isoliert und über selbstgebaute Sensoren und programmierte Software die Veränderungen der Leitfähigkeit unter Schwerelosigkeit gemessen.
Nach dem erfolgreichen Experimentabwurf im Fallturm beginnt für die Schülerinnen und Schüler nun die Datenauswertung. Wie echte Forschungsgruppen müssen sie die im Experiment erzielten Ergebnisse zu wissenschaftlichen Erkenntnissen formulieren.