Deutsch-Chinesisches Forschungszentrum für Verkehr und Mobilität am DLR eröffnet

"International ITS Joint Research Center of Anhui Province at the DLR" - so lautet die vollständige Bezeichnung des Deutsch-Chinesischen Forschungszentrums, das im September 2013 am Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin Adlershof eröffnet wurde. Mit der Anerkennung als gemeinsames Forschungszentrum können nun auch erstmals Projekte finanziell durch das chinesische Forschungsministerium der Provinz Anhui gefördert werden.
Internationale Anerkennung im Bereich Verkehrsmanagement
"Wir sind stolz über diese internationale Anerkennung als Forschungsstelle, denn wir sehen darin auch eine Bestätigung unserer bisher geleisteten Arbeit", sagt Eike Bretschneider, Leiter der Abteilung Verkehrsmanagement am Institut für Verkehrssystemtechnik. Seit mittlerweile mehr als 10 Jahren bestehen die Beziehungen zwischen dem DLR und den Projektpartnern des Research Centers for Software Engineering Technology of Anhui Province (ASEC). Einige Projekte zur Verkehrserfassung laufen in Anhui bereits sehr erfolgreich. Als anerkanntes Forschungszentrum können nun weitere Projekte gefördert und geplant werden. "Ein nächstes Ziel des Foschungszentrums wird die Ausweitung der Projekte in China auf landesweiter Ebene sein", konstatiert Eike Bretschneider.
Steigender Verkehr verlangt nach innovativen Lösungen
Schnell wachsende Städte, die steigende Anzahl von Kraftfahrzeugen und der daraus resultiernde zunehmende Verkehr sind die großen Herausforderungen in den neu entstehenden Metropolen Chinas. Daher sind Lösungen zum Management großer Verkehrssysteme und zur Verkehrssicherheit gefragt. Hierbei können die chinesischen Partner von den Projekten des DLR profitieren.
Zu diesen Projekten gehört beispielsweise das im August abgeschlossene Projekt METRASYS. Hier kam das am Institut für Verkehrssystemtechnik entwickelte Intersection Monitoring System zum Einsatz, das unter anderem zur Sicherheit im Verkehr beiträgt. An Straßenkreuzungen installierte Kameras liefern genaue Daten über das Verkehrsaufkommen, lokalisieren Problempunkte und geben somit auch Aufschluss über die dort besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer.
Darüber hinaus kommt "Floating Car Data" (FCD) in Anhui zum Einsatz. In Deutschland gilt FCD als bewährtes System zur Verkehrserfassung, bei dem aus Positionsmeldungen zum Beispiel von Taxis in Ballungszentren Staus detektiert werden. Dadurch lassen sich Reisezeiten verlässlich bestimmen und Verkehrsteilnehmer über alternative Routen leiten. Mit einem auf FCD basierenden Verkehrsmanagementsystem wurde bereits Hefei, die Hauptstadt von Anhui mit sieben Millionen Einwohnern, komplett ausgestattet.
Auch das Thema Umweltverschmutzung durch Verkehr ist ein dringendes Problem, das es zu lösen gilt. Das Forschungszentrum wird sich in diesem Zusammenhang in seinen nächsten Projekten weiterhin mit nachaltigem Verkehrsmanagement zur Emissionsreduzierung beschäftigen.