DLR Braunschweig eröffnet "Adaptronik- und Verkehrssystemtechnikzentrum"

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist am Standort Braunschweig in den letzten fünf Jahren um mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen. Neue wissenschaftliche Köpfe bedeuten auch neue Ideen und Entwicklungen in der Forschung. Um der Wissenschaft von morgen "Raum" zu geben, hat das DLR in Braunschweig das "Adaptronik- und Verkehrssystemtechnikzentrum" gebaut, das am 19. November 2012 gemeinsam mit Gästen aus Politik und Wirtschaft eröffnet wurde.

Das Adaptronik- und Verkehrssystemtechnik-Zentrum

Das Gebäude bietet nun auf einer Nutzfläche von insgesamt 2528 Quadratmetern 107 Büroarbeitsplätze, Veranstaltungsräume, mehrere Labore und eine Fahrzeughalle. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf mehr als 10,2 Millionen Euro, von denen 90 Prozent über das Konjunkturpaket II des Bundes und 10 Prozent aus DLR-Eigenmitteln finanziert wurden.

Die Wissenschaft

In dem neuen Gebäude forschen und arbeiten von nun an Spezialisten des Instituts für Faserverbundleichtbau und Adaptronik, des Instituts für Verkehrssystemtechnik und desDLR-Entwicklungsbetriebs.

Die Wissenschaftler aus der Adaptronik erarbeiten Grundlagen und neue Technologien für aktiv verformbare Strukturen, Lärm- und Schwingungsreduktion an Luft- und Kraftfahrzeugen. Sie entwickeln neue Funktionswerkstoffe, die sie in Bauteile integrieren. So entstehen Leichtbaustrukturen mit zusätzlichen Fähigkeiten, die beispielsweise die äußere Form anpassen, unerwünschte Schwingungen durch Gegenschwingungen unterdrücken, oder aber auch die Lärmabstrahlung durch aktive Maßnahmen reduzieren.

Im Institut für Verkehrssystemtechnik forschen Ingenieure, Informatiker und Psychologen für mehr Sicherheit und Effizienz im Straßen- und Schienenverkehr. Die Automotive-Forscher untersuchen Fahrerverhalten, Beanspruchung und Unfälle und leiten daraus Anforderungen an Fahrerassistenzfunktionen ab. Diese werden in Fahrversuchen in Simulation und Realverkehr überprüft. Für die technische, betriebliche und wirtschaftliche Optimierung des Systems Bahn arbeitet das Institut an innovativen Technologien, Konzepten und Methoden. Dabei treiben die Forscher unter anderem die europäische Harmonisierung des Bahnverkehrs mit voran und optimieren die Gebrauchstauglichkeit von Lokführerarbeitsplätzen.

Der DLR-Entwicklungsbetrieb ist im Rahmen seiner Anerkennung durch das Luftfahrtbundesamt berechtigt, Modifikationen an den Luftfahrzeugen des DLR zu entwickeln und zuzulassen. Er schafft somit eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung von Forschungsflügen für die Schwerpunkte Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr.

Entworfen wurde das Gebäude von der Schneider + Sendelbach Architektengesellschaft mbH.