PEGASUS - Automatisiertes Fahren effektiv absichern

Automatisiertes Fahren ist zurzeit das am stärksten diskutierte Thema im Straßenfahrzeugbereich. Forscher arbeiten bereits fieberhaft daran, den Traum vieler Autofahrer zu verwirklichen: Sich während der Fahrt zurücklehnen, Emails schreiben oder Zeitung lesen. Die technischen Voraussetzungen sind bereits erarbeitet und in verschiedenen Projekten demonstriert worden. Doch bis diese automatisierten Systeme auch tatsächlich in Serie auf der Straße eingesetzt werden können, wird noch einige Zeit vergehen. Denn wenn der Mensch das Fahrzeug zukünftig nicht mehr steuert, werden für die Zulassung und Freigabe von Produkten allgemeine Maße und Werkzeuge zur Bestimmung der Güte und Qualität benötigt. Nur dann können automatisierte Fahrzeuge marktfähig gemacht werden. Bevor es soweit ist müssen folgende Fragen geklärt sein: Welche Anforderungen müssen selbstfahrende Fahrzeuge erfüllen? Wie lassen sich Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme nachweisen?
PEGASUS definiert neue Kriterien
Genau hier setzt das Foschungsprojekt PEGASUS an: Aktuelle Testverfahren zur Produkteinführung und Zulassung automatisierter Fahrzeuge sind unvollständig, zeit- und kostenintensiv und vor allem herstellerspezifisch. PEGASUS definiert neue Kriterien und Maßgaben zur Freigabe hochautomatisierter Fahrfunktionen. In einer gemeinsamen Forschungsarbeit entwickeln 17 Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft bis Juni 2019 allgemein akzeptierte Methoden und Werkzeuge für die Überprüfung hochautomatisierter Fahrzeugfunktionen. Und sie vergessen dabei den Menschen hinter dem Steuer nicht: Die Übertragung der Verantwortung des Fahrers auf das automatisierte System stellt hohe Anforderungen. Welche Rolle wird der Faktor Mensch in Zukunft spielen? Was muss die Technik leisten? Und wie kann man das Zusammenspiel von Mensch und Technik optimal gestalten? Hier gibt es noch einen enormen Forschungsbedarf, um hochautomatisierte Fahrzeuge schnell und sicher auf die Straße zu bringen.
Bestehende Lücken schließen
PEGASUS schließt die bestehenden Lücken in den Bereichen Testen und Freigabe hochautomatisierter Fahrzeuge, sodass die Resultate verschiedener Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie bereits existierende Fahrzeugprototypen effizient in marktfähige Produkte überführt werden können. Die Projektpartner definieren hierfür einen Stand der Technik zur Absicherung des hochautomatisierten Fahrens und demonstrieren die Entwicklung praxisnah anhand der Beispielanwendung Autobahn-Chauffeur, der das Fahren auf der Autobahn hochautomatisiert übernimmt.
Die Hauptziele im Überblick:
• Definition eines einheitlichen Vorgehens beim Testen und Erproben automatisierter Fahrzeugsysteme in der Simulation, auf Prüfständen und in realen Umgebungen.
• Entwicklung einer durchgängigen und flexiblen Werkzeugkette zur Absicherung des automatisierten Fahrens.
• Integration der Tests in die Entwicklungsprozesse bereits zu einem frühen Zeitpunkt.
• Schaffung einer herstellerübergreifenden Methode zur Absicherung hochautomatisierter Fahrfunktionen.
PEGASUS steht für Projekt zur Etablierung von generell akzeptierten Gütekriterien, Werkzeugen und Methoden sowie Szenarien und Situationen zur Freigabe hochautomatisierter Fahrfunktionen. Das Gesamtbudget für die Forschungskooperation beträgt 34,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium (BMWi) fördert das Projekt mit 16,3 Millionen Euro.
Die Projektpartner sind Adam Opel AG, Audi AG, Automotive Distance Control Systems GmbH, BMW Group, Robert Bosch GmbH, Continental Teves AG & Co. oHGContinental, Daimler AG, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka), iMAR Gesellschaft für inertiale Mess-, Automatisierungs- und Regelsysteme mbHiMAR, IPG Automotive GmbHIPG, Opel, QTronic GmbH, TraceTronic GmbH, Technische Universität Darmstadt - FZDTU Darmstadt, TÜV SÜD Auto Service GmbH, VIRES Simulationstechnologie GmbHVIRES und die Volkswagen AG. Als Unterauftragnehmer arbeiten zudem zahlreiche Universitäts- und Forschungsinstitute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen an dem Projekt mit.
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