DLR Magazin 140 - page 2-3

Göttingen: Zukunftsprojekte auf historischem Boden
Die Wiege der modernen Aerodynamik steht im niedersächsischen
Göttingen. In den letzten 100 Jahren ist die Stadt an der Leine um die
Forschungsgebäude herumgewachsen. Für eine Erweiterung über das
ursprüngliche Gelände hinaus war kaum Platz. Im vergangenen Jahr
jedoch konnte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein
großes Areal des benachbarten Max-Planck-Instituts für Dynamik
und Selbstorganisation übernehmen. Damit ist nun genügend Raum
vorhanden, um zukünftig modernste Forschungsanlagen, wie die
Vakuumkammer für Ionentriebwerke (Bild von der Göttinger Nacht
des Wissens), auf historischem Boden zu betreiben.
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Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt Momente, die bleiben einem ewig in Erinnerung. Der Augen-
blick, in dem ein neuer Erdenbürger sich ans Licht der Welt kämpft
und sogleich die ganze Aufmerksamkeit seiner Umgebung geschenkt
bekommt, gehört sicher dazu. Oder auch eine Auszeichnung für eine
hervorragende Forschungsarbeit, eine geniale Unternehmensgründung
oder ein erfolgreicher Bühnenauftritt.
Auf Ereignisse, die im öffentlichen Gedächtnis Spuren hinterließen,
blicken wir am Ende eines Jahres gern zurück. Unverhofft erhielt das
DLR im Herbst 2013 auf einem Gebiet öffentliche Anerkennung, das
wahrlich nicht zu den Hauptaufgaben eines Forschungszentrums zählt:
Der DLR_Science_Slam wurde mit dem Internationalen Deutschen PR-
Preis in der Kategorie Interne Kommunikation gewürdigt. Was das im
DLR-Magazin, das sich bekanntermaßen an die Öffentlichkeit außer-
halb des DLR wendet, erwähnenswert macht, sind zwei Aspekte: Wir
beschritten Neuland, indem wir Wissenschaft auf die Bühne brachten
und Mitarbeiter ebenso wie unsere Gäste im besten Sinne des Wortes
unterhielten. Und unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler be-
kamen eine Plattform, auf der bis dato verborgene Talente öffentlich
wurden. Dass dieser Mut zum Infotainment außerhalb des DLR wahrge-
nommen und gewürdigt wurde, war für alle Beteiligten des DLR ganz
sicher ein Moment, der in Erinnerung bleibt.
Von anderen bewegenden Momenten im DLR-Leben berichtet
dieses Magazin: Unser ehemaliger Luftfahrtredakteur erlebte die Tücken
eines Hubschrauberfluges im nagelneuen Flugsimulator des DLR Braun-
schweig und weiß nun aus eigener Erfahrung, wie kompliziert es ist,
nicht nur einen Hubschrauber zu fliegen, sondern vor allem neu entwi-
ckelte Flugtechniken zu testen und zu qualifizieren. Wir waren in einer
langen und kalten Nacht am Südhimmel unterwegs und konnten mit-
erleben, wie die fliegende Sternwarte SOFIA mit ihrem gewaltigen 2,5-
Meter-Teleskop auf einer überaus erfolgreichen Mission Daten aus den
Tiefen des Weltraums sammelte. Beeindruckt hat uns die schiere Größe
einer Roboteranlage, in der Greifarme von der Decke hängen, ganz prä-
zise Streifen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff packen, transportie-
ren und so die Flugzeugproduktion effizienter machen können. Und so-
gar von einem Weltrekord können wir berichten: Die 30.000 Besucher
am Tag der Luft- und Raumfahrt konnten live mitverfolgen, wie ein
28-Tonner von einem kleinen geklebten Bolzen gehalten wurde. Die
DLR-Werkstoff-Forscher erläuterten, worauf es dabei ankommt.
Doch die großen Momente sind nicht immer an Rekorde gebun-
den. Oft kommen sie leise und unauffällig daher, verbergen sich in All-
tagssituationen, wie Wissenschaftler des Deutschen Fernerkundungs-
datenzentrums im DLR bei ihren Forschungsaufenthalten in China und
Afrika erfuhren. Oder sie stecken in scheinbar endlosen Messreihen.
Manchmal wird aus unzähligen Daten ein Buch, wie im Fall der euro­
päischen Mission Mars Express, mit der die im DLR entwickelte Hochleis-
tungskamera nun schon seit zehn Jahren für beeindruckende Bilder
vom Roten Planeten sorgt. Den fertigen Band erstmals aufzuschlagen
und den Geruch frisch gedruckten Papiers einzuatmen, dürfte für die
beiden DLR-Autoren auch so ein besonderer Moment des Jahres 2013
gewesen sein.
In diesem Sinne wünsche ich all unseren Leserinnen und Lesern ei-
nen guten Jahresausklang – mit Augenblicken, die in Erinnerung bleiben.
Sabine Hoffmann
Leiterin DLR-Kommunikation
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