DLR Magazin 140 - page 6-7

Der Film „Gravity“ ist der Kassenschlager des Kinoherbstes 2013. Ein Erfolgsgeheimnis
dieses Blockbusters ist der außergewöhnliche Ort seiner Handlung: Er spielt im Weltraum.
Seit jeher üben die unendlichen Weiten eine besondere Faszination auf die Menschen
und die Wissenschaft aus.
Diese Faszination des Unbekannten hat auch im DLR ihren festen Platz. Nicht nur
im Bereich der Raumfahrtforschung gilt: Ein allein auf wissenschaftlicher Neugier basie-
render Pioniergeist war der Treibstoff für so viele bahnbrechende Erkenntnisse der Mensch­
heitsgeschichte. Heute nennen wir das Grundlagenforschung. Sie legt die Basis für alles,
was folgt.
Ohne Grundlagenforschung werden wir auf die großen Zukunftsfragen, vor denen
die Menschheit heute steht, keine Antworten finden. Die Gesellschaft stellt diese Fragen
offensiv und sowohl die Wissenschaft als auch die Politik müssen sich diesen Fragen stel-
len. Die Forschungspolitik der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen basiert auf der
Forschungsstrategie „Fortschritt.NRW“. Wir beschreiben darin, auf welche Herausforde-
rungen wir Antworten suchen und skizzieren Leitplanken unserer Forschungspolitik. Die
Arbeit des DLR und die Ausrichtung von „Fortschritt.NRW“ passen sehr gut zueinander.
Das DLR ist ein internationales Aushängeschild deutscher Forschung und mit
seinen 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allein in Köln, Jülich und Bonn ein
Schmuckstück für die Forschungslandschaft in NRW. Trotz dieser hervorgehobenen
Stellung steht in Köln – und an allen anderen Standorten – kein Elfenbeinturm. Die im
wissenschaftspolitischen Diskurs allzu oft als Phrasen missbrauchten Ideale inter- und
transdisziplinärer Forschung werden hier mit Leben gefüllt. Die regionale Vernetzung mit
Hochschulen und Unternehmen ist dafür genauso wichtig wie die internationale Zusam-
menarbeit oder die Vielfalt der wissenschaftlichen Disziplinen im DLR selbst.
Die Bandbreite der Forschung im DLR reicht von der Grundlagenforschung bis
zur konkreten Entwicklung zukunftsfähiger Produkte. Das DLR leistet einen Beitrag zur
Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Ob Klimawandel, Energie
oder Mobilität: Viele Zukunftsfragen werden wir ohne die Wissenschaft, ohne Spitzen­
forschung wie hier im DLR, nicht lösen können.
Auch über sein Kerngeschäft hinaus nimmt das DLR seine gesellschaftliche Verant-
wortung wahr. Ein gutes Beispiel hierfür ist seine intensive Nachwuchsarbeit. Initiativen
wie die DLR_School_Labs begeistern Kinder und Jugendliche für Forschung. Nur wenn
wir es heute schaffen, den Nachwuchs für MINT-Themen zu gewinnen, wird es auch
morgen noch Spitzenforschung made in Germany geben. Das DLR leistet hier einen
wichtigen Beitrag.
Ich wünsche mir, dass das DLR auch in Zukunft die Fragen aufnimmt, die die Ge-
sellschaft an die Wissenschaft stellt. Einige dieser Fragen liegen noch weit entfernt am
Horizont, andere brauchen eine schnelle Lösung. Das DLR kann sowohl mit der Grundla-
gen- als auch mit der anwendungsorientierten Forschung entscheidende Beiträge leisten.
Beides gehört zusammen! Den Weg zum Ziel bestimmen dabei allein die Forscherinnen
und Forscher im DLR. Es ist die große Stärke des DLR und eine Voraussetzung für öffent-
lich finanzierte Forschung von Weltrang, dass die Wissenschaftler nach den Sternen grei-
fen können und zugleich mit beiden Beinen fest in der Mitte der Gesellschaft stehen.
Forschen
für den Fortschritt
Das DLR ist ein Aushängeschild
für Spitzenforschung made in NRW
Von Svenja Schulze
Svenja Schulze,
Ministerin für Innovation, Wissenschaft und
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
Blick aus der Kuppel der Internationalen Raumstation auf die Erde, aufgenommen
am 3. März 2010 von einem Mitglied der fünfköpfigen Crew der ISS-Expedition 22
Bild: NASA
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