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Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Alle Jahre wieder … so könnte die
Überschrift über der Forschungsbilanz
des DLR lauten.
Doch nicht alle Jahre wieder stehen wir
vor den gleichen Herausforderungen. In
einer klassischen kaufmännischen Bilanz
werden die Aktiva und Passiva darge-
stellt, um einen Überblick über die finan-
zielle Situation zu erhalten. Im allgemei-
nen Sprachgebrauch wird der Begriff
Bilanz jedoch weiter gefasst: Bilanz zie-
hen wird dann häufig als nachträgliche
Betrachtung von Aktivitäten bis hin zu ei-
nem ganzen Leben verstanden.
Mit der Forschungsbilanz und wirtschaft-
lichen Entwicklung soll dargestellt wer-
den, welche Ergebnisse die Forschung
gemeinsam mit der Administration in ei-
nem DLR erbracht hat, seien es Erkennt-
nisse, neue Verfahren oder Produkte. Im-
mer wieder werden im öffentlichen und
politischen Rahmen derartige Leistungs-
nachweise mit der Begründung gefor-
dert, dass letztendlich Steuermittel ein-
gesetzt werden. Aus dieser Überlegung
heraus wird dann schnell eine markt-
gerechte, marktorientierte Forschung.
Diese Methodik, so stichhaltig sie auf
den ersten Blick ist, verliert bei genauerer
Betrachtung ihre flächendeckende Logik
und ist in keiner Weise nachhaltig. Der
Staat sollte in vielen Bereichen eher vor-
sorgend handeln und die Begründung
des Steuermitteleinsatzes entzieht sich
somit der einfachen Denkweise des
kurzfristigen „return of investment“,
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